Nutzerin-2022
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Costa! Können fermentierte Produkte, die vor dem Verzehr nicht erhitzt werden (wie unpasteurisiertes Sauerkraut aus dem Kühlregal, Kimchi, Kefir aus Sojabohnen, Natto, Tempeh) bedenkenlos roh in der Schwangerschaft konsumiert werden, ohne die darin enthaltenen wertvollen Bakterien durch Erhitzen abzutöten? Noch eine Frage: Ich trinke seit Kurzem tgl. 330ml Cranberry-Muttersaft, weil sich wohl lt. einer Studie diese Menge (300ml) zur Vorbeugung von Harnwegsinfekten erfolgreich gezeigt hat. Im Forum habe ich Antworten gelesen, in denen Ihre Kollegen vom Konsum von Cranberrysaft in der Schwangerschaft abgeraten haben. Diese Postings waren schon einige Jahr alt. Von Ihnen habe ich neuere Antworten gesehen, in denen Sie meinen, dass auch der Konsum von 700ml Cranberrysaft täglich ungefährlich sei und es ein Mythos sei, ihn überdosieren zu können. Entspricht dies auch dem aktuellen Kenntnisstand, sodass die 330ml tgl. okay sind? Vielen Dank für Ihre Arbeit hier!
Bei den "fermentierten Produkten", die Sie angeben, also unpasteurisiertes Sauerkraut aus dem Kühlregal, Kimchi, Kefir aus Sojabohnen, Natto, Tempeh dürfen Sie davon ausgehen, dass diese keine Bakterien enthalten. Allerdings sind sie nicht lange haltbar und sollen bald nach dem Kauf (2-3 Tage) konsumiert werden. Das erreichen Sie, indem Sie kleine Mengen kaufen und darauf achten, dass die Speisen nicht zu lange im Kühlschrank weilen. Cranberry-"Muttersaft" dürfen Sie in der Schwangerschaft trinken, eine Mengenbeschränkung gäbe es nur dann, wenn Sie zu Nierensteinen neigen. Ansonsten ist dieser Saft kein Problem. Ob er hilft, Harnwegsinfekte zu verhindern, ist nicht bewiesen und er ist also kein Medikament. Nur Saft... Trinken Sie außerdem auch andere Getränke wie z.B. Wasser. Gegen die 330ml tgl. spricht also nichts.
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