Jod

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa Frage an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

Frage: Jod

Lieber Herr Dr. Costa, habe aufgrund einer Teilresektion meiner Schilddrüse jahrelang 37,5mg L-Thyroxin eingenommen mit TSH-Werten um die 1. Auch in meiner vorherigen Schwangerschaft passte die Dosis immer ohne Anpassungen. Allerdings scheint meine Schilddrüse in dieser Schwangerschaft verrückt zu spielen: In der 11. SSW wurde erneut mein TSH-Wert kontrolliert und der betrug dann plötzlich nur noch 0,01. Ich sollte dann das L-Thyroxin weglassen. 1,5 Wochen später haben wir erneut kontrolliert. TSH war bei 0,06 (FT3 und FT4 jedoch im unteren Normbereich). Jetzt frage ich mich, ob ich das Femibion Präparat lieber ohne Jod nehmen sollte? Ich habe über all die Jahre eigentlich immer 150mg Jod supplementiert, sodass mein Hausarzt meint, das Jod würde als Erklärung für die Überfunktion nicht infrage kommen. Wie ist Ihre Meinung dazu? SS-Vitamine mit oder ohne Jod nehmen? Mache mir wahnsinnige Sorgen wegen dieser blöden Schilddrüse.

von rieke__- am 21.09.2023, 14:29

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Antwort auf: Jod

Erstens möchte ich festhalten, dass die L-Thyroxin-Dosis von 37.5 Mikrogramm nicht hoch ist. Zu Beginn der Schwangerschaft wird die Schilddrüse durch das Schwangerschaftshormon Beta-hCG stimuliert, was die niedrigen Werte des übergeordneten Hormons TSH erklärt. Eine Teilresektion der Schilddrüse bedeutet ja nicht, dass Sie gar kein Schilddrüsengewebe haben - eine Hormonproduktion ist noch vorhanden. Da die Halbwertszeit des L-Thyroxins sehr lang ist (190 Tage), kann man erst nach über einer Woche nach Absetzen des L-Thyroxins feststellen, wie die echten Schilddrüsenwerte sind. Der Jodbedarf ist in den ersten Wochen der Schwangerschaft etwas erhöht und ich meine, so wie Ihr Hausarzt auch, dass das Jod nicht das Problem ist. Führen Sie weiter Blutkontrollen durch und nehmen Sie weiterhin die Schwangerschaftsvitamine mit Jod ein.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 24.09.2023

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