Frage: Schwierigkeiten beim Einführen der Beikost

Sehr geehrter Herr Professor Radke, meine Tochter ist 7,5 Monate alt und wird voll gestillt. Seit gut 2 Monaten versuche ich, Beikost einzuführen mit dem "klassischen" Mittagsbrei erst Gemüse, danach Gemüse-Kartoffel und seit gut 4 Wochen Gemüse-Kartoffel-Fleisch/Fisch. Leider zeigt die Kleine kaum Interesse am Essen. Wenn ich sie in den Hochstuhl setze zum Füttern in ruhiger Atmosphäre ist sie zwar interessiert am Brei, aber sie führt direkt die Hand zum Mund und möchte den Brei anfassen (und überall verschmieren), sie sperrt ab und zu mal den Mund auf am Anfang, aber nach vier, fünf Löffeln hört sie auch wieder damit auf. Wenn ich versuche, sie durch Vormachen zum Mund öffnen zu animieren, lacht sie und dann ist ihr Mund offen und ich kann den Löffel geben, aber das ist ja nicht die ideale Lösung. Sie weint aber auch nicht, dreht den Kopf nicht weg und schluckt mittlerweile auch etwas besser den Brei (vorher hatte sie noch lange den Zungenstoßreflex). Sie zeigt keinerlei Vorlieben oder Abneigungen, sie isst - in diesen Mini-Mengen- alles, was ich ihr bisher angeboten habe (Spinat, Karotten, Broccoli,Pastinake, Fleisch, Fisch...). Aktuell isst sie ca. durchschnittlich 50 Gramm Brei mittags, meistens Gläschen mit etwas Rapsöl angereichert. Vom Gewicht her ist sie seit jeher immer in den unteren Perzentilen, ca. 20. Perzentile, sie hat aber seit 4 Wochen nicht mehr wirklich zugenommen, da sie einen Magen-Darm-Virus hatte. Meine Fragen: Ist dieses Essverhalten noch unbedenklich (spielen mit dem Essen, sehr wenig essen, kaum Interesse und kein "Mund aufsperren" )? Kann sie durch dieses wenige Essen Mangelzustände bekommen? Wie kann ich sie zum Essen motivieren oder unterstützen? Das Stillen klappt problemlos übrigens. Als ich einmalig den Abendbrei einführen wollte (Halb Milch/Wasser+10 Gramm Schmelzflocken+15 Gramm Banane, davon ca. max 1/2 gegessen) hat sie sich eine Stunde später mehrfach übergeben... - sollte ich mit dem Abendbrei also noch warten oder die Milch (noch) weglassen? Ich bedanke mich im Voraus für Ihre Mühe und Antwort!

von luna11 am 18.02.2020, 02:18



Antwort auf: Schwierigkeiten beim Einführen der Beikost

Meine Antworten der Reihe nach Zu 1: Das Essverhalten ist noch unbedenklich. Solange Sie stillen, wird Ihr Kind nicht wirklich Hunger haben und ißt deswegen so wenig Brei. Mangelzustände können sich einstellen, wenn das noch einige Monate so weitergehen sollte. Insbesondere kann es zu einem Eisenmangel kommen (Fleisch ist der dominierende Eisenlieferant). Zu2: Zum Motivieren ist Ihr Kind noch zu klein. Da hilft nur eine Stillmahlzeit wegzulassen und konsequent Brei anzubieten. Zu 3: Die Milch können Sie noch weglassen, solange Sie noch stillen (wollen). Im Alter von etwa 11 oder 12 Monaten braucht Ihr Kind nur noch eine Milchmahlzeit pro Tag (entweder Muttermilch oder eine Flasche).

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 18.02.2020



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