Frage im Expertenforum Kinderernährung - Gastroenterologie an Prof. Dr. med. Michael Radke:

Blut im Stuhl, Muttermilch schuld?

Prof. Dr. med. Michael Radke

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Kindergastroenterologe an der Universitätskinderklinik Rostock

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Frage: Blut im Stuhl, Muttermilch schuld?

Feli1221

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Sehr geehrter Herr Dr. Mein Sohn, 14 Wochen alt, hat hellrote Blutfäden im Stuhl. Das erste Mal trat dies in seiner sechsten Lebenswoche auf. Es wurde eine Laktoseintoleranz diagnostiziert. Da ich voll stille, verzichte ich seitdem auf Milchprodukte. Konsequent und ohne Ausnahme! Acht Wochen lang traten auch keine weiteren Blutauflagerungen mehr auf... Nun, seit knapp einer Woche, sind wieder täglich Blutfäden im Stuhl. Der kleine gedeiht uns wächst ansonsten sehr gut! Ich war nochmals bei der Kinderärztin. Nun soll ich abstillen, da er wohl auf die Muttermilch reagiere. Ich forderte eine genauere Diagnostik, vielleicht eine Stuhlprobe oder wenigstens eine Überweisung an einen Gastroenterologen. Doch meine Kinderärztin lehnt ab und sagt abstillen ist die einzige Methode zur Besserung der Symptomatik. Blut im Stuhl kann nicht toleriert werden! Doch wie ist ea möglich, dass er acht Wochen keine Symptome zeigt, gut gedeiht und wächst, wenn er angeblich meine Muttermilch nicht verträgt? Gibt es nicht noch andere Gründe für das plötzliche wieder auftreten der Symptome? Falls es tatsächlich an der Muttermilch liegt... In wie weit können Blutige Stühle toleriert werden bei ansonsten gesundem, gut wachsendem Kind? Vielen Dank für ihre Meinung


Prof. Dr. med. Michael Radke

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Es handelt sich Ihrer Beschreibung nach um eine sog. muttermilchinduzierte Enterokolitis, wahrscheinlich auf der Basis einer Kuhmilchallergie. Seitdem Sie auf Milch verzichten, ist es schon besser geworden. Nun können außer Milch noch andere Nahrungseiweiße in der Muttermilch so etwas hervorrufen, am häufigsten Soja, Nüsse, Zitrusfrüchte, Seefisch, Eier. Wenn es nur kleine Blutfäserchen sind, kann man das tolerieren und muß nicht abstillen. Prüfen Sie, ob Sie ggf. noch auf die o.g. Nahrungsmittel verzichten oder sie reduzieren können. Stillen Sie also weiter, achten auf den Stuhl. Ggf. kann in 4 Wochen ein Blutbild von der Kinderärztin veranlaßt werden. Führen Sie in 4 bis 6 Wochen Beikost ein (Gemüse-Fleisch-Brei).


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