Moonmoth
Sehr geehrte Frau Henkes, ich habe eine Frage zum Verhalten meines Sohnes. Er ist fünf Jahre alt und hat sich vor allem in Situationen, die mit Trennung zu tun haben (zu Bett gehen, Verabschiedung von mir, wenn er morgens mit Papa zur Kita fährt, wenn er mit Oma eine halbe Stunde spazieren geht etc.) eine Art zwanghaftes Verhalten angewöhnt. Es sind mehrere bestimmte Phrasen, die er herunter rattert (tschüss, wir sehen uns, hab dich lieb, schönen Tag/gute Nacht, …) danach gibt er mir auf jede Wange einen Kuss Und streichelt zweimal über meinen Rücken. Wenn es nun einmal vorkommt, dass er irgendetwas davon vergisst, scheint das für ihn eine totale Katastrophe zu sein. Beispiel: Er hat abends vergessen den Spruch „wir sehen uns“ zu sagen, das fiel ihm dann auf, als er bereits im Bett lag und ich schon zurück im Wohnzimmer war. Er kam in Tränen aufgelöst nach unten und es hat eine Weile gedauert, bis er mir erklären konnte, dass er vergessen hat, genau das zu sagen, dass er das jetzt noch machen möchte. Wichtig ist ihm auch, dass nach dem sagen des Satzes, dann als Abschluss quasi nochmal die zwei Küsse und das Streicheln kommt. Danach ging er ins Bett und schlief ein. Beispiel zwei: Im Auto meines Mannes auf dem Weg zur Kita fällt ihm ein, dass er vergessen hat, mir zum Abschied zwei Küsse zu geben. Er hat den Weg bis zur Kita geweint und geschrien und sich auch dort erst nach einer viertel Stunde beruhigt. Beispiel 3: Er ist abends im Auto eingeschlafen und wir haben ihn direkt ins Bett getragen. Nachts kam er total aufgelöst ins Schlafzimmer, sagte seine "Sprüche" auf, gab zwei Küsse, streichelte und ging dann wieder schlafen. Ich habe ihn bereits erklärt, dass ich weiß, wie sehr er mich lieb hat und dass es nicht schlimm ist, wenn er mal vergisst, mir das zu sagen oder er vergisst mir ein Kuss zu geben oder meinen Rücken zu streicheln oder was auch immer. Und dass auch nichts passiert, wenn er das mal nicht macht. Ich habe ihn auch gefragt, warum es aus deiner Sicht so wichtig ist diese ganzen Dinge zu machen. Er kann mir das aber nicht so genau erklären. Ich habe nun Sorge, dass das in Richtung eines zwanghaften Verhaltens geht und frage mich was wir nun tun sollen? Haben Sie einen Rat? Ist das noch normal?
Guten Tag, solche Fixierungen können bei Kindern vorkommen. Fünfjährige erleben sich selbst noch als ziemlich hilflos und angewiesen auf die Eltern. Da können starre Rituale ein Bewältigungsversuch dieser kindlichen Ohnmachtsgefühle sein. Für Ihren Sohn ist es wichtig, dass er alles richtig macht. Denn das zeigt, dass er doch schon viel kann - wie die Eltern - und sich nicht ganz so klein fühlen muss. Daher ist es für ihn so schlimm, wenn er etwas vergisst. Sie können Ihren Sohn dafür loben, dass er so tüchtig ist und immer alles aufsagen möchte und meist nichts vergisst. Das stärkt sein Selbstwertgefühl und gibt ihm Sicherheit. Damit ist er zukünftig weniger auf die starren Rituale angewiesen. Lassen Sie das Vergessen eines Satzes nicht groß zum Thema werden. Dann kommt Ihr Sohn eben noch mal kurz und holt ihn nach. Mit fortschreitender Entwicklung wird sich die Aufmerksamkeit Ihres Sohnes wieder auf andere Themen richten. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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