Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Posth, ich habe Ihren Langtext gelesen und viele Ihrer Antworten zum Thema Trotz. Es gibt nun meinerseits konkrete Fragen, wie sich die elterlichen Reaktionen auf die Entwicklung des Kindes auswirken. Vielleicht interpretiere ich falsch, doch ich verstehe die Texte so, als sei es wichtig, dass Eltern schimpfen, drohen, räumlich trennen? Ich weiß aus dem Bekanntenkreis, dass die meisten Mütter wütend werden, wenn die Kinder trotzen. Die Kinder werden dann angeschrien, notfalls geschubst usw. und ich finde das offen gestanden furchtbar. Darunter sind auch Kinder, die aus lauter Trotz erbrechen, weiter angeschrien werden usw. Vielleicht habe ich ein außergewöhnlich sanftmütiges Gemüt? Jedenfalls werde ich nicht wirklich wütend, wenn mein Kind wütet oder trotzt (leicht genervt manchmal, aber mehr bisher nicht). Auch dank ihres Langtextes kann ich die Wut und den Trotz ja nachvollziehen. Meine Reaktionen sind daher eher verständnisvoll und gelassen. Wir umschiffen wirklich unnötige Konflikte. Bei denen, die nötig sind, bleibe ich konsequent beim nein. Brüllt dann die Kleine, so sage ich ruhig, dass ich ihren Ärger verstehe, aber dass das jetzt trotzdem nicht geht. Ich warte, bis sie sich beruhigt hab, bin solange bei ihr und sie ist auch oft zugänglich für Worte oder Umarmungen. Ich mache mir nun Sorgen, ob meine Reaktionen ohne großartiges schimpfen, drohen, aussperren für mein Kind nun "schädlich" sind? Braucht es das für die Loslösung? Muß ich mich zwingen zu schimpfen, auch wenn ich das Kind eigentlich verstehe und ihm zugestehe, seinen Ärger auzutoben? Vielleicht muß ich dazu sagen , dass unsere Tochter eher ausgeglichen ist und vom Temperament her wohl auch nicht zu den extremen "Wütern" zählt. Mit gut 18 Monaten sind wir auch erst ganz am Anfang der Trotzphase (wahrscheinlich eher noch Wut) und vielleicht kommen noch Zeiten, in denen ich automatisch schimpfen werde? ;-) Trotzdem möchte ich nichts falsch machen, die Loslösung behindern oder ähnliches und deshalb hoffe ich auf Ihre Antwort. Vielen Dank!
Hallo, Ihre Frage ist berechtigt und vielleicht ist meinem Text da etwas mißverständlich geblieben. Nein, niemand MUß Drohen, Schimpfen oder Trennen. Natürlich ist es viel besser, es geht ohne dieses Instrumentarium. Nur, manchmal spitzt sich das Geschehen derart zu, daß man als Erwachsener ein Instrumentarium zur Intervention einfach braucht, um nicht selbst "an die Decke" zu gehen. Damit man aber im Affekt nicht dinge tut, die man später bereuen müßte, ist es wichtig, eine anleitung an der Hand zu haben, wie man reagieren sollte. Vielleicht braucht man das dann nur zwei- dreimal im Leben. Solche sanften Kinder soll es geben. Auch langmütige Eltern gibt es, gottseidank. So etwas hängt übrigens viel mit der eigenen Sozialisation zusammen. Die Loslösung ist wie ein Naturgesetz. Jedes Kind vollzieht sie, aber eben nicht immer erfolgreich, und das ist ungünstig für die weitere psychosoziale Entwicklung. Ich denke, Sie befinden sich auf einem guten Weg. Viele Grüße
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