Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Verhalten bei Trotz

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Verhalten bei Trotz

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Sehr geehrter Dr. Posth, vor kurzem haben wir (3 Mütter mit 3 ca 1,5 Jahre alten Kindern) uns Gedanken über das richtige Verhalten bei Trotz gemacht&würden Sie gerne um Ihre Meinung bitten: sollte man eigentlich wenn ein Kind trotzig reagiert, z.B. weil es woanders hinlaufen möchte als seine Eltern, nicht auch manchmal nachgeben, wenn es sich um etwas handelt, das man dem Kind zugestehen kann?Oder führt das dazu, dass ein Kind öfter so reagiert, wenn es merkt, dass es so manchmal Erfolg hat?Ist es nötig für seine Selbstbehauptung,dass ein Kind manchmal erfolgreich trotzt?Ist das dann inkonsequent+nicht nachvollziehbar für das Kind, wenn manchmal nachgegeben wird+manchmal nicht und sollte man deshalb bei einem Trotzanfall immer konsequent beim Nein bleiben? Entschuldigen Sie die vielen Fragen, aber die landläufige Meinung geht ja immer eher in die harte Richtung und uns ist Ihre Meinung sehr wichtig, da Sie sich so toll in die Kinder einfühlen und deren Bestes möchten!Vielen Dank!!!


Dr. med. Rüdiger Posth

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Stichwort: Trotz Hallo, die Grundfragen zum Umgang mit dem Trotzen habe ich ja im meinem Langtext, Teil 3 link oben links und in meinem Buch beantwortet: Akzeptanz, Deeskalation und Drohen, Schimpfen und soziales Trennen. Akzeptanz bedeutet genau das, was Sie sagen. Das Kind muss auch das Gefühl haben, sich mit seinem Trotzen durchsetzen zu können, so dass Sie als Eltern keineswegs jede Trotzreaktion durchbrechen müssen. Der Gewinn, denn das Kind bei erfolgreichem Trotzen davon trägt, ist nicht seine Lust auf immer mehr Trotzen und Beherrschung seiner Eltern. Das ist laienhafte Interpretation und führt zu Unterdrückung des Kindes durch Grenzensetzen. Der Gewinn liegt in der Vermehrung von Selbstbewusstsein. Nun gibt es sicher Situation, in denen das Ertrotzte Verhalten weder für das Kind noch für seine Umwelt gut ist. Da setzen dann Deeskalation ein und erzieherische Schritte wie Drohen und schimpfen (um den Anfall zu unterbinden oder abzubrechen) und als letztes Mittel auch das soziale Trennen. Strafen oder körperliche Gewalt sind nicht nur entbehrlich, sondern auch schädlich, weil sie das Kind demütigen und ihm Schmerzen zufügen. Beides führt im Weiteren Verlauf zur ängstlichen Vermeidung und damit zur Unterminierung des Selbstbewusstseins. Beides ist nur zum Nachteil des Kindes und hat negative Konsequenzen für sein späteren Verhalten. Viele Grüße


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