Henny 58
Guten Tag, unsere Enkelin, neun Jahre alt, ist richtig verzweifelt, wenn sie nach Besuchen bei uns nach Hause soll. Wie sollte man sich verhalten, Abschied kurz und schmerzlos oder lieber mit der Mama noch zusammen etwas machen? Wenn sie bei ihrem Vater war, verhält es sich genauso. Unsere hat Trisomie 21. Liebe Grüße
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, Kinder mit Trisomie 21 sind ja in der Kommunikation viel direkter und und gar nicht taktisch oder "diplomatisch". D.h., sie drücken ihre Wünsche und Bedürfnisse sehr klar aus, man muß es nicht erst "übersetzen". Der Grund für die Trennungsproblematik kann darin bestehen, dass Ihre Enkelin eine schöne Situation nicht verlassen will, und/oder, weil das, was sie bei Vater oder Mutter erwartet, als nicht so angenehm erlebt wird. Das ist gar nicht ungewöhnlich, da Großeltern weniger Auftrag haben, wenig fordern müssen und die Kontakte so eine viel positivere Färbung haben. An dieser Grundkonstellation lässt sich nicht viel ändern. Trotzdem könnte es hilfreich sein, die Übergabesituation gemeinsamer und auch freudvoller zu gestalten, sodass es eine angenehme Situation mit Mutter oder Vater ist. Dann ist der Weggang vielleicht einfacher, weil es mehr ein gleitender Übergang ist. Aber es ist ja auch schön, dass Ihre Enkelin gerne bei Ihnen ist und den Kontakt geniesst. Leider gibt es auch den Alltag und den müssen eher die Eltern durchsetzen. Dr.Ludger Nohr
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