Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Warum hat unser Sohn nur nachts angst?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Warum hat unser Sohn nur nachts angst?

Sonne558

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Hallo Herr Dr. Nohr, seit November letzten Jahres schläft unser 3 Jähriger Sohn nicht mehr durch. Wir hatten vorher wenig Probleme mit dem schlafen. Aber seit November 2019 wacht er mehrmals in der Nacht auf, ruft nach uns und schlief erst wieder ein, wenn man seine Hand gehalten hat. Mittlerweile reicht das aber nicht mehr aus. Er sagt, dass er angst hat und nicht alleine sein möchte. Dies sagt er uns bereits schon, wenn er ins Bett gebracht wird. Wacht er nun in der Nacht auf, lege ich mich mit in sein Bett oder er kommt mit zu uns ins Bett, da ich sonst jede Stunde gerufen werde. Auch wenn ich neben ihm liege, wacht er auf und versichert, dass ich noch da bin und sagt, dass ich mit ihm kuscheln soll. Der Papa darf leider nicht mehr mit ihm kuscheln / ihn in der Nacht trösten, seit dem ich im Dezember 2 Nächte auswärts geschlafen haben. Kann es was damit zu tun haben? 2018 war ich allerdings auch schon mehrere Tage/Nächte nicht da, und da gab keine Probleme. Oder ist es einfach nur ein weiterer Entwicklungsschritt bei dem er viel mehr verarbeitet und deshalb seine sicherer Basis (Mama) braucht? Er kann seine angst auch nicht genau beschreiben, sagt nur, dass er nicht alleine sein möchte. Auch wenn sein Bruder dann mit ihm in seinem Zimmer schläft (ich bin im 9. Monat schwanger), ist er ja zusammen mit ihm alleine. Woher kommt diese angst? Was können wir tun? Vielen Dank für Ihre Antwort und Ihre tolle Arbeit


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Hallo, sicher weiß ich natürlich auch nicht, warum Ihr Sohn Angst hat. Ihre Abwesenheit ist eher nicht der Grund, vielleicht ein Auslöser. Es könnte sein, dass die bevorstehende Änderung der Familiensituation Befürchtungen in ihm auslöst, die vor allem in Zeiten fehlender Kontrolle aktiviert werden. Es ist meist diffus, eine Art Nichtwissen, was da kommen wird, wie sich die Beziehungen verändern werden, was diese nächtliche Anklammerung nötig macht. Es gilt also jetzt, ihn zu versichern, ihm die Erfahrung zu geben, dass "genügend" für ihn bleibt, dass er eine wichtige Rolle hat und dass er ganz wichtig bleibt. Das kann man ruhig ab und zu mit Worten begleiten, es muß aber auch eine reale Erfahrung sein um wirken zu können. Möglicherweise verändert es sich erst, wenn er nach der Geburt tatsächlich merkt, dass es ganz OK ist, dass er was gewinnt und was verliert, aber hinreichend viel Mutter/Eltern für ihn bleibt. Die Form würde ich so gestalten, dass es auch für Sie (und Ihren Mann) ausreichend erholsam und alltagstauglich ist. Nach der Entbindung wird sich sowieso viel ändern. Alles Gute für das Kommende. Dr.Ludger Nohr


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