Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Verhalten

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Verhalten

Mina0704

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Sehr geehrte Frau Henkes,  Ich kann mittlerweile das Verhalten meines Sohn (4 Jahre u 8 Monate) in der Öffentlichkeit nicht nachvollziehen. Er hört nicht auf uns und macht einfach weiter. Bsp im Restaurant,  da nimmt er sich ganz viele Strohhalme zum Spielen und Besteck u weigert sich diese zurückzulegen, trotz Ermahnung. Er folgen dann schließlich weitere ähnliche Aktionen, dass man irgendwann genervt ist. Er findet dann aus der Spirale nicht raus. Schließlich fängt er an mit dem Sonnenschirm zu spielen u ist laut, dass die Leute schon genervt schauen. Außerdem zieht dann plötzlich seine Hose aus und hat dann nur noch eine Unterhose an. Dieses Verhalten hat innerhalb weniger Stunden abgespielt. Ich frage mich, wieso er sich in seinem Alter so danneben benimmt und ob das altersgerecht ist. Will er vielleicht auffallen? Zu Hause ist es etwas besser. Jedoch ärgert er auch hier seine große Schwester u macht weiter.Der Kindergarten hat bereits 2xim Entwicklungsgespräch sein Sozialverhalten angesprochen, weil er da teilweise auch weiter macht. Sie wollten deshalb eine Integrationskraft beantragen, weil sie personell unterbesetzt sind. Dem haben wir nicht zugestimmt, da er kognitiv fit ist und kann weiteren Probleme hat. Wie können wir ihm am besten helfen? Uns macht sein Verhalten große Sorgen.  Vielen Dank im Voraus und viele Grüße 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Ihre Beschreibung klingt so, als wolle Ihr Sohn Machtspiele mit Ihnen spielen und Ihre besondere Aufmerksamkeit bekommen. Steht er in starker Rivalität zur großen Schwester? Ihr Sohn weiß schon, dass es besonders effektiv ist, die Eltern in der Öffentlichkeit "vorzuführen". Er vermutet ja zurecht, dass die Leute sich nicht über ihn ärgern sondern über Sie, weil Sie sein Tun nicht verhindern. In solchen Situationen nutzt es in der Regel nicht, verbal auf ein Kind einzuwirken. Ihr Sohn kann sich dann noch nicht steuern und zurücknehmen, weil er viel Befriedigung aus der Provokation zieht. Versuchen Sie, ruhig und souverän zu bleiben. Nehmen Sie ihm die Strohhalme wieder ab oder setzen ihn so, dass er erst gar nicht dran kommt. Beschäftigen Sie ihn in Wartezeiten mit etwas Kindgemäßem, das ihm Freude macht (Restaurantbesuche sind für Kinder oft langweilig.). Wenn er sich von Ihnen nicht steuern lässt, dann hilft es oft nur, dass einer der Eltern ruhig mit ihm vom Tisch oder aus dem Restaurant geht, damit die anderen in Ruhe essen können. Versuchen Sie dabei, Ihren Ärger (und Hunger) nicht zu zeigen. Erklären Sie Ihrem Sohn, dass er mit diesem Verhalten nicht dabei bleiben kann und deshalb den Tisch verlassen musste. Besondere Beachtung braucht er in dieser Zeit nicht von Ihnen. Wenn er einlenkt, kann er eine neue Chance bekommen, wieder mit dabei zu sein. Ansonsten wiederholen Sie Ihr Vorgehen. Wenn Ihr Sohn merkt, dass er Sie mit seinem Verhalten nicht provozieren kann, weil Sie ihm gut gewachsen sind, wird er diese Provokationen aufgeben können. Eine Integrationskraft im Kiga ist nicht nur zum Auffangen kognitiver Schwierigkeiten da, sondern unterstützt Kinder bei der Entwicklung eines angemesseneren Sozialverhaltens. Davon könnte Ihr Sohn profitieren, da auch Sie sein Sozialverhalten als problematisch schildern.  Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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