k_ristina
Liebe Frau Henkes! Mein Sohn ist 27 Monate alt und es sind mir einige Sachen aufgefallen, wo ich mich frage, ob das normal ist ( wahrscheinlich schon) und was dahinter steckt bzw. wann es aufhört. 1. Er hat ständig einen Gegenstand in der Hand (Löffel, Schaufel, Spielauto, Stift, Puzzleteil, Schuhlöffel,...). Wenn er schlafen geht muss er immer etwas in der Hand halten, beim Spielen hat er in einer Hand etwas, beim Fahrrad/ Auto fahren, beim Einkaufen, also eigentlich immer. Er sagt auch selber, dass er zum Beispiel zum Schlafen gehen die Zahnseide mit ins Bett nimmt. Gibt ihm so etwas vl. Sicherheit oder kann etwas Anderes dahinter stecken? Ein Kuscheltier möchte er nicht. 2. Er kann seit seinem ersten Geburtstag gehen. Mit zirka 1,5 Jahren wurde er aktiver, davor war er ei ruhiges Baby. Er kann zwar "normal" gehen, aber wenn ich ihn rufe, er mir etwas bringt, er sich etwas holt, von einem Raum in den anderen geht oder er mit Kinder spielt, dann rennt er immer. Ich verstehe nicht wieso er das macht? Für mich sieht es immer so aus, als ob er Stress hat und keine Zeit. Wenn er auch etwas macht und es beim ersten Mal alleine nicht schafft zB. schneiden, Schuhe ausziehen, Reißverschluss aufmachen,...dann gibt er sofort auf, ohne es noch einmal probiert zu haben. Er quängelt und wirft die Sachen dann durch die Gegend. Ich erkläre ihm, dass er ruhig bleiben und es noch einmal versuchen soll, aber er ist dann wütend und lässt es sich auch nicht zeigen. 3. Zu Hause bzw. mit mir und meinem Mann ist unser Sohn ganz normal, er weiß was er darf und was nicht und natürlich probiert er auch aus wie weit er gehen kann, bis wir etwas sagen. Wenn wir von ihm etwas verlangen, dann befolgt er dies auch meistens. Gemeinsam haben wir viel Spaß und wir spielen immer mit ihm und blödeln auch manchmal. Sobald wir zu den Großeltern gehen oder diese zu uns kommen, ist unser Sohn wie ausgewechselt. Er dreht total durch (vl. vor Freude), er tobt herum, ist wild, wird etwas lauter als sonst (aber er schreit nicht), er blödelt nur herum und ist nicht zu stoppen. Die Großeltern blödeln mit ihm auch die ganze Zeit und benehmen sich auch nicht immer vorbildlich und unser Sohn findet das lustig und spiegelt deren Verhalten. Der Großvater zeigt ihm zB. das er beim Essen mit dem Besteck spielen soll, er zeigt ihm, dass man mit einem Schraubenzieher fechten kann, aber auch die Begrüßung alleine ist schon sehr übertrieben, denn der Opa brüllt dann und macht einfach nur Blödsinn, sodass unser Sohn lacht und das Gleiche dann macht. Der Opa lässt ihn auch auf das Geländer bei einer Brücke steigen und hält ihn dabei fest, damit er das Wasser sieht, aber so etwas würde ich nie zulassen, da es mir zu gefährlich ist. Der Kleine kann ausrutschen oder der Opa hält ihn nicht fest genug und irgendwann steigt der Kleine dann alleine auf das Geländer, weil es ihm so gezeigt wurde. Wenn wir dann zu unserem Sohn sagen, dass er etwas nicht machen soll oder sich wieder beruhigen soll, dann hört er nicht auf uns. Er ist erst wieder "normal", wenn die Großeltern weg sind. Für uns ist es anstrengend, da wir eigentlich darauf achten müssen was die Großeltern ihm zeigen und sagen. Wir wissen, dass diese es nur gut meinen und auch Spaß mit ihrem Enkelkind haben wollen, aber muss es so übertrieben sein und sollten sie nicht eher Vorbild sein? Wir sagen es ihnen zwar immer wieder, aber sie sind einfach so, man weiß nie, wann ihnen wieder ein Blödsinn einfallen wird. Natürlich benimmt sich unser Sohn dann verrückt und macht den Blödsinn von den Großeltern nach, wenn diese nicht da sind, und wir müssen ihm dann erklären bzw. mit ihm schimpfen dass so ein Verhalten nicht in Ordnung ist. Falls die Großeltern unangekündigt zu uns kommen und wir gerade essen, dann möchte unser Sohn nicht mehr essen (trotz Hunger), sondern sofort aufstehen und zu den Großeltern gehen.Wann hört dieses Verhalten eigentlich auf? Bzw. was können wir machen, damit unser Sohn nicht so durchdreht, auf uns hört, wenn die Großeltern da sind und nicht jeden Blödsinn nachmacht? Ich denke mir nur, dass sich dieses Benehmen vielleicht negativ auf das Verhalten unseres Sohnes auswirkt und er später einmal im Kindergarten oder wo anders dann auch so ist. Immerhin macht er den älteren Kindern in unserer Siedlung auch Sachen nach, zB. von einer hohen Stelle runterspringen (obwohl es für ihn noch zu hoch ist) oder mit Steinchen auf andere schmeißen. Danke und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag. LG Kristina
Guten Tag, was Sie über Ihren Sohn schreiben, hört sich völlig normal an für einen Zweijährigen. Aber mit den Großeltern sollten Sie dringend das Gespräch suchen, um Ihre Grenzen deutlich zu machen. Das, was Sie beschreiben, ist nicht angemessen für ein zweijähriges Kind. Eine turbulente, laute Begrüßung ist völlig in Ordnung. Aber einen Zweijährigen auf einem Brückengeländer balancieren zu lassen, ist eine Kindeswohlgefährdung. Es ist auch ein großer Unterschied, ob Kinder Ihrem Sohn unangemessene Sachen zeigen oder ob das von Erwachsenen kommt, die es besser wissen müssten. Viele KInder im Alter Ihres Sohnes halten ständig etwas in den Händen. Das gibt den Kindern Sicherheit. Sie lernen Ihre Umgebung immer noch sehr stark durch Be-greifen kennen. Auch das Rennen ist ganz typisch in diesem Alter. Kleinkinder haben keine Zeit. Es gibt ja so viel zu entdecken. Der Bewegungsdrang ist in diesem Alter enorm. Das trainiert zudem die Motorik. Zweijährige sind frustriert, wenn ihnen etwas nicht gelingt. Sie müssen Frustrationstoleranz erst noch lernen. Dabei benötigt Ihr Sohn Ihre Hilfe. Machen Sie das, was ihm nicht gelungen ist, nochmal gemeinsam mit ihm. Mit der Zeit wird er mit solchen Frustrationen besser umgehen können. Das ist aber ein Prozess, der in diesem Alter noch nicht abgeschlossen ist. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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