Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Verhalten von 3 Jährigen Kindern

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Verhalten von 3 Jährigen Kindern

Zauberfee89

Guten Abend, mein Sohn wird im April 3,5 Jahre und leider hat er sich oft nicht unter Kontrolle. Vor allem sein kleiner Bruder, der 18 Monate alt ist, wird gerne geschubst oder getreten. Wir hatten auch mal eine Phase, in der mein Großer gerne gebissen hat, dies hat sich jedoch zum Glück verbessert. Auch Spielkameraden wurden schon geschubst oder gehauen. Oftmals passieren die Handlungen, wenn mein Sohn frustriert ist. Manchmal geschieht es aber auch jeglichen Grund. ( zumindest erkenne ich in dem Moment keinen) Auch spuckt er manchmal, dies ist aber eher gegen mich gerichtet und soll mich provozieren. Seit ein paar Tagen biete ich ihm an, dass er, wenn er spucken möchte, ins Waschbecken spucken soll. Müsste er sich in dem Alter nicht schon mehr unter Kontrolle haben? Ich versuche meinem Sohn zu erklären, dass er anderen Kindern damit weh tut. Ich danke sehr für Ihre Antwort! Liebe Grüße


Hallo, Kinder probieren Vieles aus und lernen über die Reaktionen der Erwachsenen, was "richtig" ist. Das heißt, das jeweilige Verhalten ist aus Sicht des Kindes nicht falsch, sondern eine Form sich zu zeigen, sichtbar zu machen. Die Reaktion sollte als weder abwertend, noch kränkend sein, sondern immer wieder ruhig darauf hinweisen, warum Sie das nicht möchten, etwas gefährlich oder schmerzend ist. Je heftiger Sie reagieren, desto "interessanter und wirkungsvoller" erlebt Ihr Kind sein Verhalten und desto mehr "Spaß" macht es, diese Reaktion auszulösen. Erziehung bedeutet also, immer wieder Leitlinien zu geben aber nicht, diese schon zu erwarten oder vorauszusetzen. Allerdings ist es wichtig, immer wieder deutlich zu machen (und evtl. auch zu verhindern), dass die Grenzen von Anderen nicht verletzt werden dürfen. Hier kann auch nötig sein, die Kinder aktiv und klar zu bremsen (z.B. bei Geschwisterkind) aber immer, ohne gleichzeitig abzuwerten. Kinder sollen und dürfen lernen und das auf eine Art, die nicht mit negativen Äußerungen begleitet wird. Dr.Ludger Nohr


Zauberfee89

Ich bedanke mich für Ihre informative und freundliche Antwort! Liebe Grüße


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