Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Verhalten Baby

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Verhalten Baby

Nelli09

Hallo!Unser Baby ist das komplette Gegenteil von unserem ersten Baby. Ich bin häufig verunsichert und mache mir Gedanken wie das Baby später so sein wird. Können Sie einschätzen ob es ein auffälliges Baby (ist es ein high need Baby?) und auch so bleiben wird später? Haben Sie Tipps? Den Alltag ist oft lauter u turbulent wegen dem Bruder (fast 2J.). Das Baby ist 13 Wochen alt, weint wenn es Hunger hat sehr laut und hysterisch. Dabei kann es sein dass es uns manchmal beim Tragen das gesamte Gesicht/Hals zerkratzt. Es ist total angespannt, schwitzt viel. Es lässt sich dann auch überhaupt nicht beruhigen. Es nimmt keinerlei Schnuller an. Am ganzen Tag hat es meistens die Fäuste geschlossen. Es lutscht und beist auch oft an der Faust. Es hat häufig Hunger, so alle 1.5 std, manchmal trinkt es dann trotzdem nicht viel. Spuckt auch. Es weint auch häufig einfach so und ich weiß nicht warum. Dabei kann ich es auch kaum beruhigen und es ist sehr angespannt und schwitzt auch. Ich kann es leider nicht ständig herumtragen weil ich mich um den Bruder kümmern muss. Es liegt auch oft nur im Kinderwagen und lutscht auf seiner Faust herum oder schaut herum. Manchmal liegt es 1 Std am Stück im Laufstall und schaut zum Mobile hoch und bewegt sich dabei auch manchmal. Es schläft seit ca 3 Wochen nachts fast durch, wird 2 mal wach nachts. Es lacht sehr viel, auch mal laut. Viel mehr als der Bruder gelacht hat. Er fängt sogar schon teilweise an zu brabbelt. Konnte früh Kopf halten,wirkt sehr reif


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, theoretisch weiß man es ja: Jedes Kind ist anders. Sie erleben das gerade hautnah. Nun sind Sie aber beim zweiten Kind schon erfahrene Eltern. Sie gehen vermutlich anders und schon viel sicherer mit Ihrem zweiten Kind um. Der große Bruder wird sicherlich auch dazu beitragen, dass das kleine Geschwister etwas anderes erlebt als Ihr erstes Kind. Auch das Temperament spielt hier eine Rolle. Da müssen sich Geschwister gar nicht ähneln. Wichtig ist jetzt, dass die Bedürfnisse Ihres zweiten Kindes so gut es geht befriedigt werden, damit eine gute Bindung zu Ihnen entstehen kann. Kleine Einschränkungen, weil der große Bruder auch berechtigte Ansprüche hat, halten Babys dabei meist gut aus. Es ist auch günstig, dass Ihr zweites Kind schon kleine Möglichkeiten der Selbstberuhigung gefunden hat und an der Faust nuckeln kann. Das verschafft Ihnen eine kleine Entlastung. Aus dem Verhalten eines dreizehn Wochen alten Babys auf die Zukunft zu schließen, halte ich für unmöglich. Man kann nicht sagen, ob es später auffällig wird. Dazu gibt es keine Hinweise. Und die sogenannten High-Need-Kinder sind eher selten. Deswegen brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Ich wünsche Ihnen alles Gute und eine schöne Zeit mit Ihren Kindern. Ingrid Henkes


Nelli09

Achso, und mittags schläft es auch teilweise 1 bis 1.5 Std am Stück und liegt dabei meistens im Laufstall oder kinderwagen.


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