Aghlp
Liebe Experten Habe eine Frage zu Geschenken. Die Mutter meines Mannes „überschenkt“ unseren Sohn oft. Beispiele der Geschenke: zum 2. Geburtstag: - Riesen Plüschtier - Riesen Krankenwagen - Riesen Werkzeugkoffer - Eine Hose, Pullover, Socken, Schal Geschenk einfach so als wir zu besuch waren, also das alles hat er an einem Tag von ihr bekommen: - Bobbycar - Ballspiel ähnlich wie Dart - Baseball - Ballonaufblasmaschine mit vielen Ballonen Neujahrsgeschenk: - riesen Schreibtafel - Plüschtier - Fischspiel - Ferngesteuertes Auto - Magnetspiel Aber mich stören 2 Dinge: Zum einen erkauft sie sich dadurch seine Liebe (und setzt damit falsche Signale an das Kind) und zum andern schenkt sie ihm so viele Sachen, dass es schwierig für mich als Mutter ist, etwas zu kaufen, was sie nicht schon gekauft hat oder das Vorhandne zu übertreffen. Da bleiben die Geschenke von Mami und Papi halt als „nur ein Ball“. Mittlerweile habe ich Angst vor nächsten Treffen, ich bekomme Stresszustände, da ich nicht weiss, ob meine Geschenke „reichen“. Nun meine Frage: Wie soll ich damit umgehen? Was bzw. Wie muss ich es sagen oder machen, damit sie mit der „Überschenkung“ aufhört? Was ist Ihr Rat? Mich würde allgemein Ihr Standpunkt zu dieser Thematik interessieren.
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, an dieser Stelle vertrete ich einen sehr rigorosen Standpunkt. Diese materiellen "Liebesbeweise" sind oft unbedacht, eigensüchtig und überhaupt nicht kindgerecht. Die Schenkenden denken meist nur an die Bedeutung, die sie wegen dieser Geschenke selbst erlangen und nicht daran, was es für die kindliche Entwicklung bedeutet. Deshalb rate ich, freundlich aber bestimmt, in der Familie auf eine Begrenzung des Schenkens hinzuweisen/hinzuarbeiten. Sie wissen am besten, was Ihrem Kind Freude machen könnte, was in das Sortiment passt und in welcher Größenordnung Geschenke passend sind. Omas und Onkels usw. können fragen was passt, damit die "Vermüllung" der Kinderzimmer mit Geschenken, die meist nur Stunden bis Tage gesehen und genutzt werden, aufhört. Ich habe nichts gegen ein schönes, Freude bereitendes, alters- und situationsgerechtes Geschenk. Das aber will bedacht sein, da muß man sich tatsächlich Gedanken machen und nicht einfach viel und groß und teuer kaufen. Sonst kommen in den heutigen großen (Patchwork-) Familien Dimensionen zustande, die kein Maß mehr haben und tatsächlich ein falsches Signal sind. Liebe kann und sollte sich zumindest auch anders ausdrücken, als in Materiellem. Dafür bedarf es aber mehr Zeit und Aufwand, als für einen schnellen Einkauf. Diese Haltung ist leider auch für Sie schwieriger, als einfach laufen zu lassen. Es bedarf wiederholter Gespräche und Hinweise (Sie sind die Eltern, Sie müssen entscheiden, was für Ihr Kind am besten ist), bis man sich auf eine Art Schenken einigen kann, die dem Kind gerecht wird und den Schenkenden die wirkliche Freude nicht nimmt. Ich bin da guter Dinge, dass man sich da auf ein Maß einigen kann, dass es nicht um Masse geht, sondern um Qualität. Auch wenn dies eine sehr persönlich Haltung (ich habe so schrecklich überfüllte Kinderzimmer mit unglücklichen Kindern gesehen) ist, ist sie m.E. durch genügend Erfahrung und Untersuchungen gestützt. Und ich würde mich freuen zu hören, welche Haltung die Eltern in diesem Forum dazu einnehmen. Dr.Ludger Nohr
Mamamaike
Hallo, wir haben eine große Familie und daher kommt es bei uns zur "Überschenkung". Wir haben daraus zwei Konsequenzen gezogen: 1. Unser Geschenk ist nur "klein", was uns aber nicht stört (und unseren Sohn auch nicht). 2. Wir bitten vor jedem Anlass darum, nur etwas Kleines oder ein Buch zu schenken und den Rest als Geld zu geben, wenn man mehr geben möchte, und das geht dann aufs Sparbuch. Nur der Pate "darf" schenken, was er will. Ich verstehe Deinen Punkt, aber das Problem besteht ja weniger für Dein Kind, sondern für Dich (euch?). Dein Mann (und Du?) solltet ihr ernsthaft erklären, dass der Enkel sie auch lieb hat, wenn nichts oder wenig geschenkt bekommt. Sieht sie ihn vielleicht selten, dass das dann so geballt passiert? Versucht sie zu überzeugen, dass sie etwas Kleines und Geld schenken soll, da das Kind im Endeffekt davon mehr hat. Und: Mach Dich frei davon, dass ein "kleines" Geschenk gleichzeitig ein unbedeutendes Geschenk ist. Ja, es ist womöglich kleiner und weniger, aber darauf kommt es doch gar nicht an. Ihr liebt euren Sohn, und da braucht es eigentlich kein übertrumpfendes Geschenk, oder? Viele Grüße
Aghlp
Danke für die Antwort
Für mich stimmt das ganze Paket „Oma“ momentan nicht. Es ist beispielsweise so, dass sie mich spüren lässt, dass für sie die Vaterrolle bzw. Der Papa wichtiger ist. Beispiel: Mein Kind hat etwas in den Händen, ich bin daneben. Sie mischt sich ein und sagt: „Komm bring das zu Papa.“ (der steht viel weiter weg) oder sobald ich mich umdrehe, zieht sie das Kind zu meinem Mann und sagt leise zum anderen Sohn: „Mach jetzt ein Foto.“ Oder sie sagt: „Mach das nicht, sonst wird Mama böse zu dir.“
Es herrscht ständiges subtiles Ausgrenzen und Manipulation...dann kommen noch die Geschenke, bei welchem sie uns das Gefühl geben möchte, „besser“ zu sein. Ich meine...vielleicht wollen ja andere auch was schenken, aber das ganze Kinderzimmer ist mittlerweile voll von ihren Geschenken. Sie ist „omnipräsent“.
Ja es sind hypothetische Überlegungen, aber ich bekomme mittlerweile Stresszustände, nur wenn ich sie sehe, da ich nicht weiss, wie sie mich wieder ausgrenzen wird oder wie sie das Kind manipulieren wird... und wie mein Sohn reagieren wird...
Neumami!
Das Problem kenne ich leider auch sehr gut.
Bei uns ist es leider eher so, dass jeder versucht den anderen irgendwie "auszustechen".
Grade die, die die Kinder seltener sehen.
Spielzeug, dass ich nicht "abgesegnet" habe, bleibt dann bei den Schenkern.
Seit dem ich konsequent an der "Erziehung" der Großeltern dran bleibe, kommt immer weniger Spielzeug (wahrscheinlich weil sie merken wie blöd es ist, wenn das ganze Haus voll ist mit "müll").
Es ist unglaublich mühsam, jedes Mal aufs neue zu erklären, dass ich nur sinnvolles Spielzeug möchte und grade für den ganz kleinen, nur welches aus Holz.
Die Kinder sind irgendwie nie so anstrengend wie die Großeltern
Mamamaike
Weißt Du, was mir gerade einfällt? Lasst die Geschenke doch einfach bei der Oma, "damit das Kind auch bei dir was zum Spielen hat". Was meinst Du, wie schnell sich das mit dem übertrieben Schenken gibt?
Meine Mutter wollte meinem Sohn eine Trommel zu Weihnachten schenken. Nachdem ich klar gemacht habe, dass die dann zum Spielen bei ihr bleibt, gab es ein Buch
Und ärger Dich nicht so über das in der Tat ärgerliche Verhalten Deiner Schwiegermutter: Das ist ein Machtspiel, und wenn Du nicht mitmachst, hat sie auch keine Macht über Dich, denn nichts anderes will sie damit erreichen.
Ich-bins
Ich habe zum Glück von Anfang an das Motto "Qualität statt Quantität" ausgegwben, wiederhole es aber sicherheitshalber bei jedem Geburtstag, Weihnachten, etc. Meine Schwägerin bringt trotzdem immer wieder mal eine Kiste mit ausrangierten (aber gut erhaltenen) Spielsachen. Das wandert dann meistens erstmal in den Keller, weil nicht alles davon altersgerecht ist. So nach und nach bekommt die Maus dann die Sachen. Außerdem tauschen wir regelmäßig die Spielsachen. Womit aktuell nicht gespielt wird,wandert in den Keller, dafür werden andere Sachen hochgeholt, die sie länger nicht hatte. Dann sind sie wieder interessant.
anna_b_c_d
Bei uns war es ähnlich - in Verbindung mit einer uneinsichtigen, schnell kränkbaren und nachtragenden Großmutter ein wahres Vergnügen ;) Nachdem sie lange unsere Bitten ignoriert hatte, "prüfen" wir bei Feiern bei uns zuhause (es klingt so albern, aber anders ging es wirklich nicht) den Geschenke-Umfang - was zu viel ist, darf sie gleich wieder einpacken und gerne für die nächste Feier aufheben - natürlich bevor unsere Kinder es sehen. Was sie weiterhin gegen unsere Bitte schenkt (elektrische Autos (ja, Mehrzahl) für 4jährige; völlig überzogen und noch dazu irre laut), muss sie wieder mitnehmen, damit darf dann bei den Großeltern gespielt werden. Bei Süßigkeiten ähnlich - wenn es zuviel ist (das letzte Osternest...wir hatten wg Corona nicht wie sonst bei Ihnen gefeiert, deswegen gab es dann später (im Mai; aber sie wollte sich das nicht nehmen lassen; auch ihr geht es darum, vor den Kindern gut dazustehen, ihre Entwicklung und Gesundheit sieht sie nicht) viel zu viel - das blieb bei Ihnen, und es durfte bei jedem Besuch etwas daraus genascht werden. Sie gibt bei jedem Besuch irgendwelches "Gerassel" (Mini-Autos, Anhänger, Werbe-Krams) mit - seitdem wir das alles mal gesammelt und ihr den (großen!) Korb unter die Nase gehalten haben (es wird natürlich nach der ersten Freude nicht länger bespielt), hat sich das auch etwas reduziert. Es bleibt spannend. Im Moment sind wir von weiteren Geschenken verschont, da sie als Corona-Leugnerin erstmal keinen Besuch von uns bekommt....
Tina1286
Oje, das ist bei uns auch ein Dauerthema. Unsere Kinder haben drei Großeltern-Paare, da meine Eltern neue Ehepartner haben. Und jeder will die besten/meisten/tollsten Geschenke kaufen, genauso mit Süßigkeiten, wir haben noch Süßigkeiten vom letzten Ostern. Leider werden meine Bitten, sich ein bisschen zurück zu halten auch ignoriert. Sie kaufen auch ständig zwischendurch Kleinigkeiten, das nervt mich auch sehr. Letztendlich hat es Herr Dr. Nohr auf den Punkt getroffen, es ist egoistisch. Ich glaube, man sollte nicht müde werden, es immer wieder zu sagen, sonst staut sich der Ärger immer weiter an.
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