Gummibär2020
Guten Abend Frau henkes, ich habe eine Frage zum Thema Schnuller. Meine große Tochter ist nun genau 4 Jahre alt und benötigt ihn noch dringend zum einschlafen. Nachts hat sie ihn kaum im Mund und tagsüber auch bestimmt schon 1,5 Jahre gar nicht mehr. Die Zähne sind auch noch komplett in Ordnung. sie und ihre kleine Schwester schlafen noch bei uns im Familienbett und benötigen viel Körpernähe. Ansonsten ist sie eine aufgeschlossenes selbstbewusstes Mädchen, das gerne in den Kindergarten geht, Freundinnen hat, alleine bei der Sportstunde bleibt, gerne bei Oma Opa (in deren Bett 😅) übernachtet etc. wir haben vor einem guten halben Jahr bereits versucht den Schnuller anzugewöhnen, weil sie sich was von der Schnullerfee gewünscht hat. Das haben wir eine Woche durchgezogen, aber sie hat zum einschlafen 2 Stunden gebraucht statt 5-10 Minuten und ist morgens eher aufgewacht. Es hat sich nach einer Woche keine Besserung eingestellt, eher im Gegenteil. Im Nachhinein hat es mir richtig leid getan, das so lange versucht zu haben, sie war unausgeglichen und unausgeschlafen. sie nimmt den Schnuller abends in den Mund, kuschelt mit meinen Haaren und schläft in 5 Minuten ein. Fehlen Schnuller oder Haare nimmt sie das jeweils andere auch nicht. Also ohne Schnuller kuschelt sie auch keine Haare. nun meine Frage: ist es in Ordnung es einfach noch dabei zu belassen wenn sie es so sehr braucht? sie hat ansonsten kein Lieblings Kuscheltiere o ä ist es negativ wenn ein 4 jähriges Kind noch im Elternbett schläft? Ich möchte sie ungern zwingen in ihr Bett zu gehen, weil die kleine Schwester eben auch hier schläft. vielen Dank und viele Grüße
Guten Tag, vermutlich hat Ihre Tochter unbewusst noch die Rivalität zur jüngeren Schwester zu verarbeiten. Bisher benutzt sie dazu eher regressive Tendenzen, um der Schwester - in sensibleren Phasen wie dem Einschlafen - ähnlicher zu sein. Das zeigt sich am Bedürfnis nach intensivem Körperkontakt zu Ihnen, hier vor allem dem Spiel mit Ihren Haaren, sowie dem Schnullergebrauch. Das Verhalten Ihrer Tochter ist verständlich, hält sie jedoch in einer größeren Abhängigkeit von Ihnen, als nötig wäre. Auch Sie bleiben in einer Abhängigkeit, da Sie täglich Ihre Haare zur Verfügung stellen müssen, damit Ihre Tochter einschlafen kann. Versuchen Sie, Ihre Tochter zu unterstützen, damit sie sich aus dieser Abhängigkeit zunehmend lösen und zu mehr altersgerechter Autonomie finden kann. Vermutlich wird es Ihrer Tochter helfen, wenn Sie ihr Anreize geben, damit sie sich als "Große" gut fühlen und diesen Status erstrebenswert finden kann. Dann kann sie Verhaltensweisen, die eher zu Kleinkindern passen, leichter aufgeben. Als Vierjährige kann Ihre Tochter auch lernen, dass Sie eigene Bedürfnisse haben und Ihre Haare vielleicht nicht mehr zur Verfügung stellen wollen. Das kann ihr bei der Autonomieentwicklung helfen. Führen Sie Veränderung schrittweise ein. Dann kann bald der Schnuller verschwinden, auch wenn Ihre Tochter eine Weile für den Übergang benötigen wird. Vielleicht kann sie stattdessen zum Einschlafen noch eine Geschichte hören o.ä., was ihren Status als Große betont. Das Bilderbuch von Juri Orlev "Der Glücksschnuller" greift die Thematik des Schnullerentwöhnens sehr schön auf. Vielleicht ist es für Ihre Tochter geeignet. Es ist nicht negativ, wenn Ihre große Tochter noch im Familienbett schläft. Sie sollten zunehmend betonen, dass diese Situation sich einmal ändern wird. Möglicherweise kann Ihre Tochter dann mit der Schwester zusammen in ein eigenes Zimmer ziehen, wo jede ihr eigenes Bett hat. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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