Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Trotzphase?!

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Trotzphase?!

Christiane1986

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Hallo,mein Sohn knapp 3 Jahre, steckt seit einigen Wochen in einer sehr schlimmen Trotzphase. Wenn er was haben will und es nicht bekommt, schreit er wie verrückt, stampft und wirft Gegenstände um sich. Was mir aber am meisten Sorgen bereitet, dass er seit ca 2-3 Wochen zuschlägt. Nicht nur andere Kinder sondern auch meinen Mann und mich. Wenn er nicht seinen Kopf durchsetzen kann, bekommt er einen Wutanfall und schlägt zu. Entweder mit der Hand oder auch mit einem Gegenstand, egal ob Spielzeug, Besen usw... Ich bin schon ganz verzweifelt, es hilft z.B. kein Fernsehverbot, kein Eckchen sitzen, kein im Zimmer bleiben, überhaupt nichts, sobald wieder so eine Situation ist, ist es wieder das selbe. Können Sie mir vielleicht weiterhelfen?! Zusätzlich hat mein Sohn auch momentan noch eine extrem ausgeprägte Papaphase, mit der ich nicht so recht weiß umzugehen. Er lehnt mich als Mama in jeglicher Hinsicht ab. Alles darf nur noch Papa. Spielen, ins Bett bringen usw... was ich am schlimmsten finde, er schickt mich aus dem Raum sobald Papa da ist, dass er mit ihm alleine sein kann. Wenn ich nicht gehe und sage Mama gehört hier genauso rein wie Papa wird er ganz wütend. Mich macht das sehr traurig und ich weiß auch gar nicht so recht wie ich mich verhalten soll. Mein Sohn hatte immer schon ein sehr gutes Verhältnis zu Papa, was mich auch immer sehr gefreut hat aber er hat mich noch nie so abgelehnt wie jetzt. Lg


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Hallo, vielleicht haben Sie ja schon meinen Text zum Trotz auf dieser Seite gelesen. Eine Frage ist, wie man den Trotz erklären und verstehen kann (s.im Text), ein anderer ist, wie man damit umgeht. Und da ist das richtige timing wichtig. Viele Eltern warten (zu) lange, wollen weder streng noch "böse" sein und sind dann irgendwann so verärgert, dass es zu lautem Geschrei kommt. Besser scheint mir, wenn man frühzeitig, klar und nicht abwertend reagiert und Grenzen setzt. Und das kann sehr wohl so aussehen, dass man Schläge und andere physische Handlungen verhindert (z.B. ihn festhält). Die Kinder haben diese Wut, müssen sie ausdrücken, aber es gibt die Grenze des Gegenüber, die gelernt werden muß. Und lernen dürfen heißt, für sein Verhalten weder abgewertet noch gekränkt zu werden. Und man kann mit den Kindern vorher schon ansprechen, wie man in solchen Situationen handeln wird. D.h. nicht, dass sie das "verstehen" und ändern können, aber sie erleben bekannte und nicht willkürliche Abläufe. Phasen verstärkter Zuneigung zu einem Elternteil, teilweise auch mit Ablehnung des anderen E., gibt es immer wieder und hat seine psychodynamischen Hintergründe. Wichtig ist, dass Sie Ihre Zuneigung davon nicht beeinflussen lassen, ihm die Erfahrung vermitteln, dass Sie auch dann sicher und verlässlich sind. (Ihr Kind zeigt so, dass auch seine Zuneigung keine Selbstverständlichkeit ist, sondern auch von ihm "entschieden" werden kann. ) Das ändert sich wieder und dann sollte Ihr Kind wissen, dass Sie ihn nicht nur mögen, wenn er Sie auch gerade mag. Dr.Ludger Nohr


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