ChrissiB
Liebe Frau Dr. Saitner! Ich würde Sie um Ihre Einschätzung bitten. Ich bin seit ca. 1 Jahr alleinerziehende Mutter einer 4jährigen Tochter. Sie sieht den Vater regelmäßig 2x pro Woche für 2-8h, je nach Wochentag. Er wohnt wieder bei seiner Mutter, die früher tlw in die Betreuung eingebunden war, ich aufgrund von ihren Unehrlichkeiten mir gegenüber aber das Vertrauen verloren habe. Ein Mediationsversuch mit ihr schlug fehl. Es war schon immer so, wird nun aber immer offensichtlicher, dass sie an dem Kind zerrt und sich als Oma auf eine Stufe mit mir als Mutter stellen will - sie sagt meiner Tochter " die Oma kann dir besser helfen" oder erklärt ihr, dass sich eine Oma wie eine Mutter um ein Kind /Baby kümmern kann. Als ob sie krampfhaft versuchen würde, ihre Wichtigkeit für das Kind immer betonen zu müssen. Sie geht bis auf wenige Ausnahmen gerne zu ihrem Vater und zur Oma. Ich selbst gehe zu einer Psychologin, um die Trennung aufzuarbeiten, und sie rät mir, meiner Tochter gegenüber immer in der Klarheit zu bleiben und nicht in diesen Konkurrenzkampf der Oma einzusteigen. Das mache ich auch, mich würde aber interessieren, was dieses vereinnahmende Verhalten bei meiner Tochter bewirkt und ob es meine Bindung zu ihr stören kann. Sie erfährt dort auch keinerlei Grenzen, und es werden ihr Halbwahrheiten erzählt, um Konflikte zu vermeiden. Was ich fürchterlich finde.Gespräche mit der Exschwiegerfamilie sind sinnlos, weil sie mit der Aussage "wir brauchen nichts zu verändern, bei uns geht's dem Kind gut" einfach abblocken. Was kann ich aus Ihrer Sicht tun, ausser meiner Tochter jene Werte zu vermitteln, die mir wichtig sind? Muss ich mir Sorgen um meine Beziehung zu ihr machen, wenn sie so vereinnahmt wird? Schöne Grüße,Christina
Guten Tag, keine ganz einfache Situation. Der Tip Ihrer Therapeutin ist auf jeden Fall gut: bleiben Sie souverän.Gespräche mit den Schwiegereltern helfen nicht. Sie können aber gegenüber Ihrer Tochter klar benennen, dass Omas gerne Enkel verwöhnen und dass bei Omas andere Regeln gelten als bei Mamas. Ihre Tochter hat eine gute Bindung zu Ihnen. Was Ihre Tochter nun früh lernt: es gibt Eifersucht, es gibt Konkurrenz, es gibt Ambivalenz (Sie gönnen Ihrer Tochter die gute Zeit bei der Oma, auch wenn Sie selbst lieber Abstand nehmen würden).Solange Sie in einer klaren Position bleiben und z. B. ihre Tochter unterstützen, Konflikte anzusprechen und gut zu lösen, wird sie merken, dass die Mutter da mehr Vorbild ist. Als Tip noch ein Kinderbuch: Schön und blöd von Ursula Enders. Dieses Bilderbuch zeigt kindgemäß Szenen, in denen Am bivalenz dargestellt wird. Das hilft vielleicht, dass man darüber sprechen kann, dass es oft nicht nur ganz Gutes oder ganz Schlechtes gibt. D. H. es steht zu hoffen, dass Ihre Tochter die Verwöhnung genießt, die Schwächen der Oma mit der Zeit realistisch erkennt. Alles Gute und viele Grüße Barbara Saitner
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