Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Tochter sehr schüchtern

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Tochter sehr schüchtern

Sirius88

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Schönen guten Tag Meine Tochter 3 1/2 , war schon immer sehr scheu. Angefangen hat es schon als Baby (corona bedingt waren wir nicht oft unter leuten) da hat sie mit ca 4 Monaten sofort angefangen zu weinen wenn sie nur jemand anders als mama und papa angeschaut hat. Mit ca 8 Mt hat es gebessert. Jedenfalls ist sie sehr zurückhaltend und versteckt sich hinter uns oder möchte direkt zu uns hoch und vergräbt ihr gesicht wenn sie jemand anspricht den sie nicht oder nicht gut kennt. Auch bei kindern. Sie traut sich dann auch nicht herumzulaufen oder z.b auf dieselben spielgeräte zu gehen. Zu hause oder auch bei oma und opa oder meiner kollegin und nachbarin ist sie offen, frech (im lieben sinne), trotzig ,macht jeden quatsch mit und ist selbstbewusst.    Ist dies für ihr alter immernoch entsprechend oder muss man sich gedanken machen wie ihre entwicklung ist? Oder wie kann man ihr diesbezüglich helfen? Liebe grüsse


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

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Guten Tag, Sie müssen sich keine Sorgen machen, weil Ihre Tochter so schüchtern ist. Das ist einerseits eine Frage des Temperaments, andererseits ist es entwicklungsbedingt. Ihre Tochter benötigt noch mehr Sicherheit, um mit unvertrauten oder fremden Menschen angstfrei in Kontakt zu treten. Die Coronazeit hat sicherlich bei der Kontaktscheu von Kleinkindern einiges verstärkt, weil die Kinder andere Menschen als selbstverständlichen Teil ihrer Umgebung kaum erleben konnten. Um sich aus der Schüchternheit zu lösen, braucht Ihre Tochter noch mehr Selbstvertrauen. Das entsteht im Laufe der psychischen Entwicklung. Dreijährigen steht das oft noch nicht ausreichend zur Verfügung. Lassen Sie Ihrer Tochter Zeit, sich in ihrem eigenen Tempo zu entwickeln und zeigen Sie ihr, dass ihr Verhalten für Sie in Ordnung ist. Wenn Ihre Tochter spürt, dass Sie sie so akzeptieren, wie sie ist, kann sie sich zunehmend selber gut und richtig fühlen. Das hilft bei der Entwicklung des Selbstgefühls. Begleiten Sie Ihre Tochter bei der Annäherung an andere Kinder, so wie sie es benötigt. Sie sind dann Vorbild und bieten ihr gleichzeitig die Sicherheit, dass Sie in der Nähe sind, um ihr zu helfen, wenn sie das braucht. Motivieren Sie Ihre Tochter immer wieder und zeigen Sie ihr deutlich, dass Sie ihr zutrauen, mit anderen Kindern zurecht zu kommen. Bei fremden Erwachsenen sieht die Kontaktgestaltung anders aus. Dreijährige müssen nicht mit fremden Menschen sprechen oder Fragen beantworten wollen. Manchmal haben Fremde da bezüglich der Höflichkeit zu hohe Erwartungen an kleine Kinder. Die können sich entwicklungsmäßig auf solche sozialen Situationen noch nicht gut einstellen, weil sie sich von ihren Gefühlen nicht lösen können. Helfen Sie Ihrer Tochter in solchen Situationen und regeln Sie den Kontakt für sie. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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