Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Sozialverhalten

Ingrid Henkes

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Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Sozialverhalten

Mina0704

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Hallo Frau Henkens, ich hatte ein Entwicklungsgespräch zu meinem Sohn 4,5 Jahre alt im Kindergarten. Mein Sohn ist sprachlich und kognitiv, auch nach Aussage des Kindergartens, sehr fit. Jedoch zeigt er ein schlechtes Sozialverhalten. Er macht die Sachen von anderen Kindern kaputt, um zu provozieren oder weil er eifersüchtig ist. Außerdem nimmt er anderen die Spielsachen weg. Selbst wenn er nicht im Kindergarten ist, bekommt er von anderen Kindern wohl die Schuld zugeschoben. Dieses Problem haben wir schon länger, jedoch hat er sich verbessert. Früher hat er z. B. auch gebissen und gekratzt (vor 9 Monaten). Sowas tut er nun nicht mehr. Der Kindergarten hat vorgeschlagen, eine Dame von der Frühförderstelle zur Beobachtung zu Rate zu ziehen. Dem habe ich nicht zugestimmt, da er sonst keine Auffälligkeiten hat. Außerdem befürchte ich dadurch eine Ausgrenzung. Sie meinen das er Unterstützung braucht, weil sie es personell nicht schaffen (aktuell passen 2 Erzieher auf 25 Kinder auf) und er ständig Konflikte mit anderen Kindern hat. Er schlägt jedoch nicht und ist nicht aggressiv. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies auch aus Protest, wenn andere Kinder ihn nicht mitspielen lassen usw., was natürlich nicht in Ordnung ist. Zu Hause ist es ähnlich. Meine Tochter (8 Jahre) teilt nicht mit ihm und schreit ihn an und er macht z. B. ein Bild von ihr kaputt.  Denken Sie, ich muss hier etwas veranlassen? Sehen Sie einen Kindergartenwechsel als sinnvoll? Meine Tochter(8Jahre), dagegen knüpft schnell Kontakte und hat viele Freunde. Wir wissen nicht, weshalb er sich so verhält. Natürlich wissen wir auch, dass er frech ist. Jedoch hält sich das unserer Meinung nach in Grenzen.  Vielen Dank für Ihre Hilfe  Viele Grüße 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Ihr Sohn kann vermutlich mit Frustrationen und Zurückweisung noch nicht sozialverträglich umgehen, was in diesem Alter recht normal ist. Die aus Frustration entstandene Wut wehrt er aggressiv ab, indem er andere schädigt. Vermutlich kann er sich gegen die ältere Schwester nicht behaupten oder in die direkte Auseinandersetzung gehen, da er ihr unterlegen ist. Er zerstört daher etwas von ihr. Dieses Verhalten zeigt er dann auch im Kiga anderen Kindern gegenüber. Ich halte es für denkbar, dass Ihr Sohn sich selbst durch sein Verhalten stärker ausgrenzt als dies eine Beobachterin der Frühförderstelle bewirken könnte. Sie schreiben ja, dass andere Kinder ihn bereits ablehnen und nicht mitspielen lassen. Vermutlich findet Ihr Sohn aus dieser Spirale alleine nicht heraus. Für die Entwicklung Ihres Sohnes ist es wichtig, dass die beginnende Rollenzuschreibung sich nicht verfestigt. Um in angemessenen Kontakt zu anderen Kindern zu kommen und Frustration und Wut sozial angemessener zu bewältigen, könnte die Frühförderstelle eine sinnvolle Unterstützung bieten. Ein Kigawechsel wäre nur sinnvoll, wenn Sie davon ausgehen können, dass Ihr Sohn in einem anderen Kiga die beschriebenen Probleme nicht hätte. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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