Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Sohn, fast 3, schubst und haut willkürlich

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Sohn, fast 3, schubst und haut willkürlich

Chaot16

Hallo, Wir müssen nun bald zum 2. elterngespräch in der Krippe. Jeden Tag bekommen wir eigentlich erzählt, dass unser Sohn nur ärgert, haut und auf kleine los geht. Ohne ersichtlichen Grund. Dieses nun schon über ein halbes Jahr lang! Zu Hause ist er zur Zeit auch ein rabauke, aber ich finde, dass gehört zu dem Alter und der Entwicklung. Die Erzieherinnen scheinen aber ein Problem zu sehen. Äußern aber nicht genau was sie nun auffällig finden, ausser dass er immer ärgert und man ihn nie allein lassen kann. Ich bin mit meinem Latein am Ende weil ich nicht mehr weiß was ich dazu sagen soll. Die nächste U steht an und ich habe den Erzieherinnen schon gesagt, dass sie mir sagen sollen, wenn ich dort etwas ansprechen soll. Aber wie gesagt, ich weiß auch nicht was wir noch machen können bzw was für eine Diagnose da vllt hinter steckt. In die Krippe geht er seit über einem Jahr und zum turnen geht er auch. Wir sind auch fast jeden Tag draußen.


Hallo, wenn ein Kind haut und schubst und ärgert, dann ist das ein Verhalten, mit dem man pädagogisch umgehen kann und muß. Da geht es erst mal nicht um eine Diagnose! Die Fragen und Klagen der Erzieherinnen verstehe ich so, als wollten sie wissen, ob es familiär etwas gibt, was dieses Verhalten erklären könnte. Zum anderen wollen sie mit den Eltern Einverständnis darüber erzielen, wie man gemeinsam damit umgeht. Also wo und wie setzt man Grenzen, wie kann man sein Verhalten positiv beeinflussen, wie kann er mehr Sozialkompetenz entwickeln, lernen, mit anderen weniger aggressiv umzugehen. Da muß man ein gemeinsames pädagigisches Konzept entwickeln, was dann auch zu Hause umgesetzt werden kann. Das ist eine gemeinsame Aufgabe, die eine gemeinsame Idee braucht. Also nicht nur im Sinne von "das darfst du nicht", sondern mehr "das kann man auch anders lösen". Wenn Sie ein solches Gespräch mit den Erzieherinnen führen können, wenn sie gemeinsame Ziele verfolgen, hat es größere Chancen auf positive Veränderung. Dr.Ludger Nohr


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