Aria158
Sehr geehrter Dr. Nohr, Ich habe mich nun seit längerem durchs Forum gelesen und bin dennoch nicht schlauer, eher sogar verunsicherter. Deshalb wende ich mich heute an Sie. Nach Jahren des unerfüllten Kinderwunsches hatte ich eine schwierige Zwillingsschwangerschaft, die in SSW 32 mit einem Hellp Syndrom ein abruptes Ende nahm. Da ich nach der Geburt auf die Intensivstation verlegt wurde, kam der Kontakt zu meinen Frühchen, die in die Kinderklinik aufgenommen wurden, erst nach 2 Tagen zustande. Für uns begann eine schwierige Zeit: Die beiden mussten insgesamt 12 Wochen im Krankenhaus bleiben, mein Mann und ich pendelten nach meiner Entlassung jeden Tag ins Krankenhaus und waren für 7-8h dort, davon mindestens 4-5h/Tag känguruhen. Ich war wochenlang wie im Schockzustand, zumal die gesundheitl Situation der beiden einige Wochen durchaus kritisch war. Nachdem wir die beiden endlich mit nach Hause nehmen konnten, wurde ich immer erschöpfter. Durch die Umstände habe ich es nie geschafft, voll zu stillen, sondern pumpe nun seit 7 Monaten ab. Die Sorge und die körperliche Erschöpfund machten es mir in den ersten Wochen unheimlich schwer, die neue Rolle auszufüllen und eine tragfähige Bindung aufzubauen. Um mir etwas Entlastung zu verschaffen übernahm mein Mann die nächtliche Betreeung und Fütterung, tagsüber teilten wir uns alle Aufgaben. Auch meine Schwester, die bei uns lebt, hilft beinah täglich bei allen Tätigkeiten. Heute - die beiden sind 7 Monate - denke ich, ich bin einer Schwangerschaftsdepression knapp entgangen. Ich mache mir aber Sorgen wegen der sicheren Bindung. Können die Kinder eine sichere Bindung aufbauen, wenn sich konstant drei Personen (plus 1x Woche für 3h eine erfahrene Babysitterin) kümmern, dabei aber alle Aufgaben übernehmen? Habe ich meine Rolle als primäre Bezugsperson durch oben genannte Situation verwirkt? Verstehen Sie mich nicht falsch - wenn es so wäre, muss ich damit leben. Aber auch wenn es egoistisch klingt, es macht mich unendlich traurig, da ich mir nichts mehr gewünscht habe, als die beiden. Vielen dank im voraus für Ihre Zeit.
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Aria158, vorab ist zu sagen, nichts ist verwirkt. Ihre Kinder hatten einen sehr schwierigen Start und sie haben als Familie alles getan, um das Bestmögliche draus zu machen. Wenn ihr deprimierter Zustand jetzt vorbeigeht, werden ihre Kinder das merken und begrüssen. Sie können nur das geben, was sie haben. Und ich verstehe aus ihrer Frage, dass sie eine Menge an Zuwendung geben können und wollen. Und auch die Hilfe der anderen Bezugspersonen ermöglicht den Kindern das Gefühl gut versorgt zu sein und das ist wesentlich. Also seien sie guten Mutes, denn auch jetzt ist es möglich, die Bindung zu ihnen zu sichern und stabil zu machen. Und das ist für alle drei (Mu und Kinder) wichtig und gut. Alles Gute dabei. Dr.Ludger Nohr
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