Lia.3
Hallo Frau Henkes, mein Mann und ich kümmern uns beide im gleichen Maße um unser 11 Wochen altes Baby, was die Zeitspanne angeht, aber auch, wie liebevoll wir mit ihr umgehen oder was die Aufgaben betrifft. Selbst wo andere Mütter vielleicht eher Bonuspunkte beim Baby haben - dass sie das Baby durch Stillen beruhigen können und es deswegen vielleicht öfter bei ihnen schläft - ist bei uns eher ausgeglichen. Unsere Tochter verbringt sehr viel Zeit in der Trage beim Papa, da sie sich wegen meines zu stark ausgeprägten Milchspendereflexes gerade nicht gut an meiner Brust beruhigen lässt und das Tragen die einzige andere Möglichkeit ist, wie sie sich beruhigen kann. Ich kann sie leider wegen einer Geburtsverletzung nicht tragen. Dafür verbringe ich die Nächte mit ihr, wo das Beruhigen an der Brust noch gut klappt und ein paar Stunden am Tag, wenn mein Mann unterwegs ist und ansonsten zwischendurch natürlich auch noch. Meine Frage ist die, ob es für unsere Tochter problematisch ist, wenn die Rollenverteilung so ausgeglichen ist zwischen meinem Mann und mir? Ich hatte eigentlich eher die Vorstellung, dass sie in der ersten Zeit eine Hauptbezugsperson braucht und die Vorliebe dann eben später zur anderen Person wechselt, wenn sie älter und autonomer wird und sie sich lösen möchte. Falls Kinder eine Person auswählen als Hauptbezugsperson, wonach entscheiden sie das? Es wäre günstig, wenn ich das wäre, da mein Mann in nächster Zeit derjenige ist, der arbeitet und ich mich eigentlich hauptsächlich um das Baby kümmern wollte. Es gab durch die Geburtsverletzung auch schon Situationen, wo wir die Aufgaben noch nicht ausgeglichen verteilen konnten und ich Verlustängste im Bezug aufs Baby hatte. Da dachte ich mir, dass solche Ängste vielleicht ungüstig für Baby sein könnten. Wir haben es zwar mittlerweile geschafft, es wenigstens ausgeglichen zu gestalten, aber könnten Sie mir auch zu diesem Thema vielleicht sagen, ob es da aus analytischer Sicht etwas für uns zu beachten gäbe? Liebe Grüße Lia
Guten Tag, Ihre Tochter fühlt sich von zwei Menschen geliebt und umsorgt. Sie hat von Beginn an zu beiden Elternteilen eine intensive bereichernde Beziehung. Das ist für die psychische Entwicklung sehr förderlich. Im Laufe der Zeit kommt es immer mal wieder vor, dass ein Kind zu einem Elternteil mehr Nähe sucht. Es spürt, dass es Teil einer Dreierkonstellation ist und probiert einfach aus, was darin möglich ist. Der Beziehung zum anderen Elternteil schadet das nicht, wenn dieser das gut akzeptieren kann. Da Sie beide so eine gute Beziehung zu Ihrer Tochter haben, wird Ihre Tochter es akzeptieren, wenn Sie sich mehr um sie kümmern, sobald Ihr Mann wieder arbeitet. Durch die frühen guten Erfahrungen wird auch die Beziehung zum Vater nicht leiden, wenn er häufiger abwesend ist. Die Aufgaben müssen auch nicht ausgeglichen zwischen Ihnen verteilt sein. Das ist eine Kategorie der Erwachsenen, die Säuglinge noch nicht haben. Ihre Verlustängste sind sehr verständlich. In der Schwangerschaft bildet sich schon durch die körperliche Nähe eine besondere Intensität in der Beziehung zum Kind. Sie haben Ihre Tochter in Ihrem Körper geschützt. Von dieser Verantwortung etwas an den Partner abzugeben, kann schwerfallen, weil Sie diese während der Schwangerschaft alleine getragen haben. Bedenken Sie bitte, dass dies auch eine Entlastung für Sie sein kann und es Ihrer Tochter sehr zugute kommt. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Lia.3
Vielen Dank für Ihre Antwort! Liebe Grüße Lia
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