Schnell wütend /Diskussionen / gefühlsstarke Kinder?

 Ingrid Henkes Frage an Ingrid Henkes Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

Frage: Schnell wütend /Diskussionen / gefühlsstarke Kinder?

Hallo, wir haben folgendes festgestellt bzw. schon länger beobachtet und auch die Kita hat die selbigen Beobachtungen geschildert.  Unsere Tochter wird in wenigen Wochen 5 Jahre. Seit eh und jeh gab es immer das Thema “Futterneid”. Jeder hat etwas besseres, obwohl sie immer abwechslungsreich eine Brotdose in die Kita bekommt oder auch zu Hause. Sie findet alles unfair. Es dreht sich immer alles ums Essen. Sie findet teilweise kein Ende und schaufelt alles in sich hinein, wenn man nicht irgendwann ein Veto setzt. Daraufhin gibt es Wutausbrüche. Wo sie alles unfair findet und sie nie etwas darf.  Außerdem diskutiert sie Dinge bis ins Bodenlose, obwohl sie natürlich nicht recht hat. Dies endet immer in Wutausbrüchen. Sie darf nie reden und wieder ist alles unfair.  Wir fühlen uns so hilflos, weil wir nicht wissen wo dieses Gefühl her kommt und diese Neider. Bei uns werden beide Kinder (Bruder 7 Jahre) von Anfang an gleich behandelt. Es gibt keinen Tag /Stunde ohne Diskussionen und einen ruhigen Ablauf.  Sicherlich gibt es auch harmonische Momente, allerdings sind diese eher selten und werden gleichzeitig gepaart mit den darauffolgenden Wutausbrüchen und Diskussionen.  Wir haben Angst um die Schulzeit nächstes Jahr.  Können Sie uns eine Hilfestellung geben, wie wir herausbekommen, was Sie bedrückt oder wie wir etwas ändern können?

von _kleene_25 am 29.02.2024, 08:47



Antwort auf: Schnell wütend /Diskussionen / gefühlsstarke Kinder?

Guten Tag, das Verhalten Ihrer Tochter signalisiert, dass sie sich zu kurz gekommen fühlt. Das hat nichts mit dem realen Umgang in Ihrer Familie zu tun. Möglicherweise befindet Ihre Tochter sich in starker Konkurrenz zum älteren Bruder. Sie wird auf Dauer akzeptieren müssen, dass dieser immer älter bleibt. Unterstützen Sie Ihre Tochter darin, eigene Stärken und Möglichkeiten zu entdecken. So kann sie sich selbst neben dem Bruder aufwerten. Bisher nutzt Ihre Tochter die vermeintliche Ungerechtigkeit in der Behandlung durch Sie zu Machtkämpfen mit Ihnen. Sie können sich noch so viel Mühe geben, sie wird jedes Essensangebot unfair finden. Daher sollten Sie sich auf diese Ebene gar nicht einlassen. In Ihrer Familie gibt es bestimmte leckere Sachen in der Brotdose. Was die anderen Eltern mitgeben, interessiert Sie nicht. Sie müssen sich auf Diskussionen mit einer noch nicht Fünfjährigen nicht einlassen. Sie geben vor, was Sie erwarten und so sollte es dann auch gemacht werden. Natürlich darf Ihre Tochter Wünsche anmelden oder mit Ihren Vorgaben nicht einverstanden sein. Sie darf darüber auch in Wut geraten. Dann können Sie sie trösten und beruhigen. Die Wutanfälle müssen Sie leider noch aushalten, bis Ihre Tochter merkt, dass sie Sie mit ihren Wutanfällen nicht provozieren kann. Sie halten unerschütterlich an dem, was Sie für gut und richtig halten, fest. Mit Ihrer Unterstützung wird Ihre Tochter bis zum nächsten Jahr dieses Verhalten abgelegt haben und der Schulstart wird gut gelingen. Ich wünsche Ihne alles Gute. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 29.02.2024



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