Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Schädigt das Verhalten meines Mannes unserem Sohn?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Schädigt das Verhalten meines Mannes unserem Sohn?

Mamawasser

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Hallo, ich habe eine Frage ob das Verhalten meines Mannes unser Kind schädigen könnte. Unser Sohn ist 2,8 Jahre. Natürlich trotzt er öfters, hört nicht oder weint wenn ihm was nicht passt. Mein Mann meint, eine geeignete Lösung für das „Problem“ gefunden zu haben . Er kam per Zufall drauf. Und zwar sagt er zu meinem Sohn, wenn er nicht das macht was mein Mann will, bzw. er weint etc: Dann muss ich den Gockel rufen. Erst hat er immer gesagt wenn er wollte dass unser Sohn nicht in den Gang oder sein Zimmer geht (weil er keine Lust hatte nach zu laufen), dass da der Gockel ist und wartet. Schnell, komm, da ist der Gockel etc. Er hat ihm quasi eingeredet dass man davor Angst haben muss. Jetzt sagt er wenn was ist:hör auf sonst ruf ich den Gockel.Er geht sogar soweit dass er sein Handy nimmt und so tut als würde er mit dem Telefonieren. Heute hat mein Mann sich bei mir beim wickeln eingemischt , als mein Sohn dabei geschrien hat und hat gesagt: der Gockel kommt und der bringt dich heute ins Bett. Ich finde das geht gar nicht ein Kind so zu manipulieren, ihm Angst einzujagen mit etwas nur damit es tut was man von ihm erwartet und man selbst keine andere Möglichkeit weiß. Ich sage dann immer zu meinem Sohn: Nein das stimmt nicht, es kommt kein Gockel Und man muss vor dem keine Angst haben. Aber es nervt mich immer zu widersprechen und micht mit meinem Mann zu streiten weil ich es abartig finde. Wie sehen Sie dies? Wird es meinem Sohn schaden?


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Hallo, natürlich sind Drohaktionen keine gute Lösung für solche Situationen. Sie drücken ja auch eine Hilflosigkeit angesichts trotzigen Verhaltens des Kindes aus. Und das ist vielleicht der Anknüpfungspunkt für ein Gespräch mit Ihrem Mann, indem man das anerkennt ("geht mir auch immer mal wieder so") aber dann bessere Lösungen miteinander findet. Es hilft nicht, wenn die Auseinandersetzung zwischen den Eltern dauernd über Recht haben geht, sondern die beste Lösung ist, gemeinsame und/oder sich ergänzende Formen für solche Momente zu finden. Das positive Interesse der Männer aktivieren und nutzen, um gemeinsam den "Kampfplatz" verlassen zu können, ist der Weg. Eltern dürfen da schon verschiedene Ansichten und Formen haben (die klassische Aufteilung sind die fordernden Väter und die verständnisvollen Mütter) und idealerweise ergänzen die sich (stehen also nicht im Widerspruch zueinander). Drohungen gehören da eher nicht so den hilfreichen Formen. Dann erfährt Ihr Sohn ein größeres Spektrum und die Unterschiedlichkeit auch seiner Eltern, was eine wichtige Erfahrung ist. Viel Erfolg dabei. Dr.Ludger Nohr


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