Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Probleme in der Kita

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

zur Vita

Frage: Probleme in der Kita

Simi1986

Guten Tag Frau Dr. Henkes, Es geht um unsere Tochter, welche im Januar drei Jahre alt wird. Sie geht seit 1,5 Jahren in die Kita und ist dort gut zufrieden. Allerdings fingen von Seiten der Erzieher vor ein paar Wochen die Probleme an. Jeden Tag bekomme ich zu hören, dass unsere Tochter nicht hört, nur am provozieren sei und wenn ihr was nicht passt „ausrastet“. Wenn zb morgens ein Sitzkreis gemacht wird, setzt sie sich nicht dazu oder wenn aufgeräumt werden soll, fängt sie an Sachen auszuräumen. Essen will sie im Moment auch nichts und macht beim Mittagessen wohl immer Stress und will nicht sitzen bleiben. Genauso beim schlafen. Da macht sie auch wohl Theater und will dort nicht mehr schlafen. Zuhause überhaupt kein Problem. Es ist für uns wirklich schwer nachzuvollziehen, da wir all diese Probleme nicht haben. Zuhause ist sie wirklich ein ganz liebes Mädchen, was hört und meist gut zufrieden ist. Alle die mit ihr in Kontakt treten, wie Omas/Opas, Verwandte, Freunde, Freunde unserer größeren Tochter finden sie total süß und lieb und umgänglich. Selbst fremde Leute im Wartezimmer sagen mir, dass wir ein liebes und geduldiges Mädchen hätten. Mütter aus der Kita erzählen mir, dass deren Kinder nur von unsere Tochter sprechen und sie so gern mögen. Ich frag mich wirklich was da los ist. Unsere Tochter ist viel mit älteren Kindern zusammen. Die Kinder in der Kita sind zum größten Teil jünger. Können Sie mir sagen, wo das Problem liegen könnte? Danke!


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, leider kann ich Ihnen auch nicht sagen, worin das Problem bestehen könnte. Ich kann mir aber vorstellen, dass Ihre Tochter im Kiga ausprobiert, mal nicht mehr nur "die Liebe" zu sein. Kinder müssen sich im Laufe der Entwicklung in all ihren Facetten erproben und dazu gehört auch eigensinniges Verhalten. Auch muss jedes Kind Erfahrungen mit seinen aggressiven Impulsen machen. Es muss sie kennenlernen (denn jeder Mensch hat sie) und es muss den Umgang damit lernen. Dazu benötigt ein Kind die Unterstützung Erwachsener. Nun sind ja in der Kita die ErzieherInnen zuständig und in der Regel wissen sie gut mit solchem Verhalten umzugehen. Was Sie beschreiben, hört sich so an, als wollten die ErzieherInnen, dass Sie auf Ihre Tochter so einwirken, dass Sie dieses Verhalten aufgibt. Das ist aber bei einer Dreijährigen kaum zu erreichen. Gewiss werden Sie mit Ihrer Tochter über die Probleme sprechen, aber ob das bis zu der jeweiligen Situation wirkt, kann man mit Recht bezweifeln. Sie sollten sicher das intensive Gespräch mit den ErzieherInnen suchen, um das Verfestigen einer negativen Meinung zu verhindern. Aber in das Kita-Geschehen können Sie nicht einwirken. Sie können den ErzieherInnen jedoch vermitteln, dass Sie deren Kompetenz vertrauen und dass bestimmt diese Möglichkeiten finden, diese Phase gut mit Ihrer Tochter durchzustehen. Oft trägt der gute Kontakt zu den Eltern über eine schwierige Phase mit dem Kind. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


Simi1986

… es beschäftigt mich schon sehr, dass so negativ über mein Kind gesprochen wird. Eine Aussage war zb „ich wüsste ja wohl selbst, wenn sie was nicht will, dann will sie es nicht“. Bei unserer größeren Tochter wurde solch ein Verhalten immer mit willensstark umschrieben und diese Eigenschaft als positiv bewertet. Warum verhält sich unsere Tochter dort so? Ist das eine „Phase“? Ich habe das Gefühl, dass die Erzieher meine Tochter durch ihr dortiges Verhalten als lästig empfinden und habe Angst, dass sie dort nachher garnicht mehr hin möchte.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Tag, unser Sohn 2,5 Jahre geht seit Januar in die Krippe. Die Eingewöhnung hat fast 7 Wochen gedauert. Er beobachtet viel er spielt wenig und spricht laut Erzieherin auch wenig. Zuhause ist er alles andere als das. Er "bestimmt" er spricht ununterbrochen usw. Er mag generell neue Sachen nicht und spricht bei fremden Leuten so gut wie nich ...

Hallo Frau Henkes, Ich bin sehr verzweifelt.Mein Sohn 4.5 hat zur Zeit schon länger die Phase, dass er sagt : Ich töte dich oder dann ist der tot usw.Er beschäftigt sich mit dem Thema tot generell, fragt viel zu der verstorbenen Oma etc.zb können die Menschen im Himmel noch denken.Warum isst du ( Mama( kein totes Tier.Dann möchte ich das auch n ...

Liebe Frau Henkes, unser Sohn (26 Monate) besucht seit sieben Monaten eine Kita. Der Start war schwierig für ihn, weil er sehr fremdelte und es ihm schwerfiel, sich von uns Eltern zu trennen. Er verhielt sich lange Zeit schüchtern, war aber dennoch von Anfang an sehr neugierig und interessiert an den Bastel- und Spielangeboten, die die Erzieher ...

Hallo Frau Henkes, meine Tochter wird in wenigen Monaten 3 Jahre und wir haben mit der Eingewöhnung in der Kita gestartet. Trennung hat noch keine stattgefunden. Wir waren bis jetzt ganz behutsam nur stundenweise dort. Zu Anfang ist sie sehr schüchtern und beobachtet die Kinder nur. Dann fängt sie mit sich allein zu spielen an.  Nun ist es so, ...

Sehr geehrte Frau Henkes, unsere Tochter (34 Monate alt) wird seit 3 Wochen für 3-4 Stunden zum ersten Mal in einer kleinen U3-Gruppe fremdbetreut und wir erleben nun eine Krise. Die Eingewöhnung hatte sehr gut begonnen, sie hatte sich sofort auf die meisten Angebote und die anderen Kinder eingelassen und wirkte in der Gruppe selbstbewusst. Die ...

Guten Tag Frau Henkes, ich habe mich kürzlich schon einmal an Sie gewandt. Mein Sohn (27 Monate) geht seit acht Monaten in die Kita. Er hatte anfangs sehr mit der Trennung zu kämpfen, zwischendurch war es deutlich besser, seit einem Monat weint er wieder fast jeden Morgen heftig, weil er nicht hinmöchte. In der Kita hat er laut Erzieherinnen Sp ...

    Unser Sohn ist nun fast 3,5 Jahre alt und geht seit Anfang Oktober in die Regelkitagruppe (Alter 3-6), davor war er in der Krippe und kleinen Gruppe (nur 2-3 Jährige).   Zur Vorgeschichte:   Wir haben mit 1,5 Jahren mir der Kita begonnen. schon während der Eingewöhnung haben wir 4 Monate gebraucht. Da auch die Kita immer w ...

Guten Tag, sehr geehrte Frau Henkes, es geht um unsere Tochter 5 Jahre alt. Altersentsprechend entwickelt, momentan wohl in einer Trotzphase(?). Sie möchte seitdem die älteren Vorschulkinder (inkl. ihrer besten Freundin) eingeschult wurden, darunter einige lockere Freunde von ihr, keinen, bzw. sehr wenig Kontakt zu den verbliebenen Vorschülern. ...

Hallo, Ich schreibe wegen meinem 2-jährigen Sohn. Er geht seit Ende August in die Kita. Er hat sich sehr leicht eingewöhnen lassen. Die Gruppe ist klein (nur 5 Kinder) und die Kinder sind alle jünger (~1,5 Jahre). Heute habe ich einen Anruf bekommen, ob am Wochenende etwas passiert sei, weil er quengelig, anhänglich und unsicher wirkt. Ich war ...

Guten Tag Frau Henkes, unser Sohn ist im Oktober 2 Jahre alt geworden und wurde mit 16 Monaten in der Kinderkrippe eingewöhnt. Die Eingewöhnung übernahm der Papa und war etwas langwieriger. Schließlich baute unser Sohn aber eine vertrauensvolle Beziehung zu seinen Erzieherinnen auf. Wir hatten immer den Eindruck, dass er gerne in den Kindergart ...