TinaMami
Danke für Ihre Antwort und überhaupt für Ihre tolle Arbeit, auch für Ihre Bücher und den Langtext!! Ja, unser Schatz war von Anfang an impulsiv, explosiv, ungeduldig, Schreikind, dennoch heiter u liebevoll. Leider ist meine Frage zum Daumen lutschen untergegangen. Ich wollte gern wissen, wie Sie Daumennuckeln als Selbstberuhigung einschätzen? Es ist bei unserem Sohn (10 Mon.) festes Muster, sobald er weint, gestresst, müde oder hungrig ist. Ist es positiv, dass er sich selbst helfen kann oder unterdrückt er damit seine Gefühle u sammelt sie an (Verdrängung)? Lernt er, dass man missliebige Gefühle unterdrückt? Ist es sinnvoll, ihm den Daumen evtl. sogar vorsichtig rauszunehmen und ihm das "Ausweinen" anzubieten - und ihn dann natürlich beim Weinen zu halten u zu trösten (A. Solter hat ein ganzes Buch drüber geschrieben, wie wichtig das sei, dem Kind das Weinen ohne selbstberuhigende Muster anzubieten...) oder soll man ihn einfach so ihn Ruhe nuckeln lassen?Vielen Dank!
Hallo, grundsätzlich ist gegen Daumenlutschen nichts einzuwenden, und das Kind hat den Vorteil, dass es seinen Seelentröster immer dabei hat. Es gibt zwei Probleme beim Daumenlutschen: erstens hält der Daumen den Ober- und Unterkiefer (im Gegensatz zum richtigen Nuckel) auf Abstand. Dadurch kann es tatsächlich zum offenen Biss kommen und die Schneidezähne können "vortreten". Zweitens kann man den Daumen nicht mit 4 Jahren einfach abgewöhnen. Den Nuckel kann man austauschen. Beim Daumen hilft dann nur noch das ständige Ermahnen. Keine Selbstberuhigungsmaßnahme unterdrückt Gefühle. Erst sind die Gefühle da, und dann kommt die Selbstberuhigung. Die Selbstberuhigung mindert Stress, und das tut dem Gehirn gut. "Ausweinen lassen" ist für mein Dafürhalten eine theorielastige Konstruktion, die Eltern zu entschulden, wenn sie ihre Kinder weinen lassen. Die Säuglinge und Kleinkinder können noch nicht trauern. Daher "weinen" sie auch nicht, sondern "schreien", was aber auch kein wirklich guter Ausdruck ist. Für Trauern und sich damit "erlösen" benötigt der Mensch viel kognitives Verständnis seiner Situation und Lage. Und er braucht viel Selbsterkenntnis, um seine Gefühle zu verstehen. Das können aber Kinder frühestens ab 2 1/2 bis 3 Jahre. Bis dahin bedeutet längeres Weinen oder Schreien Stress, und der ist ungesund für das Gehirn. Nur das wütende Aufbegehren, dass bei Bindungserhalt beim Kind auch zum Schreien führt, ist ein Sichabarbeiten an oder bei der Bezugsperson und kann bis zu einem gewissen Grade geduldet werden. Viele Grüße
PS: noch einmal vielen Dank für Ihr Lob.
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