Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

nicht reif für´s Essen?

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: nicht reif für´s Essen?

Mitglied inaktiv

Sehr geehrter Herr Dr. Posth! Mein Sohn ist 7 1/2 Monate alt und sehr aufgeweckt. Vor zwei Wochen hat er sogar schon begonnen zu Gehen (mit Anhalten an Möbel)! Trotzdem mache ich mir Sorgen in einem anderen Bereich: Er will einfach nichts Festes essen, sondern nur gestillt werden. Ich habe schon alle möglichen Geschmacksrichtungen probiert, fein püriert und größere Stückchen, füttern und mit Löffel oder Fingern selber essen. Andere Leute haben´s auch schon versucht, es kommt immer wieder auf´s gleiche hinaus: Er verzieht das Gesicht, es würgt ihn, er spuckt es wieder aus. Ist es möglich, daß er einfach von der Entwicklung her noch nicht so weit ist? Er sitzt aber schön aufrecht und hält den Kopf gut. Ich will ihn ja auch nicht zu sehr drängen oder gar zwingen, aber ich mache mir halt Sorgen, weil er beim letzten Kinderarztbesuch nicht so wahnsinnig viel zugenommen hat (30g in einem Monat)Und obwohl ich ihn gern stille, wird es mir langsam ziemlich anstrengend, weil er jetzt doch mehr Hunger hat und auch nachts wieder gestillt werden will. Was meinen Sie dazu? Ich bin etwas frustriert, weil ich gedacht habe, wir können das leidige Fläschchen überspringen, aber langsam bin ich am Ende meiner Weisheit.


Liebe Regina, die Ernährungsfragen sprengen wie die Schlaffragen mein Forum. Aber für Still- und Ernährungsprobleme gibt es ja ein eigenes Forum. Viele Grüße


Mitglied inaktiv

Liebe Regina! Lass ihn doch mit den Fingern kleine Happen essen. Gekochte Karotten oder Kartoffelstücke zB oder Erbsen. Das macht ihm sicher Spass und ich habe gehört, dass sehr selbständige Kinder sich nicht gern füttern lassen. Lg, Ina


Mitglied inaktiv

Liebe Regina, vielleicht hilft es Dir zu hören, daß es bei uns ganz genau so war. Meine Tochter war motorisch auch fit, krabbelte mit fünfeinhalb und lief mit zehn Monaten, aber nachdem das Neue am Essen nicht mehr spannend war, hatten wir auch "Probleme". Fingerfood zum Selberessen brachte zu diesem Zeitpunkt gar nichts. Es war schwer, aber ich habe mich einfach in mein "Schicksal" gefügt und die Sache laufen lassen, dabei ständig das Mantra "Alles nur eine Phase" vor mich her gesagt und gestillt, gestillt, gestillt. Meine Tochter war auch nie ein Kind, das Interesse an dem zeigte, was wir aßen; es war ihr schlicht egal. Es gabe eine Zeit, da schrie sie, sobald wir mit dem Löffel anrückten, was uns sofort veranlaßt hat, auf die Notbremse zu treten, denn Zwang wollten wir nicht ausüben. Dann haben wir eine Zeit im Hinterher-Krabbeln gefüttert (diese Tätigkeit stand auf meiner vorgeburtlichen "Damit-fang-ich-nie-an-wenn-ich-Kinder-hab-Liste" gaaanz oben). Aber auch mit dieser Technik kamen wir mit einem Gläschen über zwei Tage. Ich habe aber wacker immer alles angeboten. Zwei Tage vor ihrem ersten Geburtstag hatte ich keine Mahlzeit ersetzt. Nachts stillte ich natürlich die ganze Zeit (aber Baby schläft bei mir, daher muß ich nicht aufstehen). Zwei Tage nach dem ersten Geburtstag steckte ich mir etwas in den Mund und es kam ein großes Geheule...seitdem ist Essen auf einmal spannend. Allerdings läßt sie sich immer noch ungern füttern, denn wir sind ja schon groß und können alleine essen. Mit Brotstücken und Käse z.B. klappt es auch gut. Nun ist meine Tochter 13 Monate und ißt also ganz gerne, aber ich stille immer noch, auch nachts. Gemüse geht immer noch überhaupt nicht, Fleisch auch nicht. Ich denke, sie wird ihre Gründe haben. So lange zu stillen hätte ich mir nie geträumt, aber so kann ich wenigstens sicher sein, daß sie alles bekommt, was sie braucht. Gewogen habe ich sie nie, sondern nur auf Stuhl, Urinmenge und Lebhaftigkeit geachtet. Das hört sich jetzt alles irre gelassen an, aber glaub mir, da war ich in der konkreten Situation meilenweit von entfernt. Meine persönliche, unfundierte und laienhafte Meinung ist, daß Kinder einfach nicht alles gleichzeitig erlernen können. Meine Tochter lief halt früh und hat dafür ihre ganze Energie gebraucht, da war Essen eher lästig. Andere plappern ganz früh und sitzen aber wie Little Buddha unbeweglich auf dem Hintern und andere reißen mit fünf Monaten ihren Eltern alles Eßbare aus den Händen. Wenn Du bis hierhin durchgehalten hast, dann wünsche ich Dir noch starke Nerven! LG Luca


Mitglied inaktiv

hallihallo, meine tochter ist achteinhalb monate alt und wird noch so gut wie voll gestillt, und es gibt noch ganz ganz viele andere babys die nicht pünktlich mit sechs monaten anfangen, interesse an beikost zu zeigen. frag doch mal bei biggi welter im forum, bzw. stöber da einfach mal, du wirst zig fragen und antworten zu diesem thema finden. es gibt dazu auch gute lektüre: "mein kind will nicht essen" von dr. gonzales, zu beziehen über www.lalecheliga.de liebe grüsse, sandra


Mitglied inaktiv

Hallo Ihr drei! Danke ür Eure Antworten, es hat mich ein wenig getröstet, daß ich nicht die einzige in dieser Situation bin. Ich werde den Beitrag noch zu Biggi ind Forum stellen, ich glaube aber nicht, daß sie mir viel helfen kann. Ich glaube wirklich, daß es ein Entwicklungsproblem ist, mein Sohn weigert sich, den nächsten Schritt zu machen. Aber wenn Dr. Posth mir nicht helfen will, werde ich mir wohl eine andere Homepage suchen müssen


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