Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Mobbing im Kindergartenalter

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Mobbing im Kindergartenalter

melani201

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Lieber Herr Nohr, unsere 5-jährige Tochter ist ein waches, lustiges, lebendiges Kind, das es "mit der Welt aufnimmt". Sie ist oft Vorbild für ihre Freunde und ein eher begehrtes Kind, das auch von deutlich älteren Kindern gut akzeptiert wird. Wir kommen zuhause gut mit ihr klar und erfreuen uns oft an ihrer Kreativität und Fröhlichkeit. Leider stelle ich jedoch seit geraumer Zeit vermehrt eine Freude am Ärgern schwächerer, eher weniger intelligenter Kinder bei ihr fest. Dazu werden andere, ebenso schwächere, jedoch etwas intelligentere Kinder mobilisiert und angestiftet. Hinterher sind dann diese Kinder oftmals "Schuld", da sie von unserer Tochter überzeugt wurden und Dinge dann im Alleingang machen - um ihr zu gefallen, so mein Eindruck. Nun gab es einen Vorfall, den ich als fortgeschrittenes Mobbing bezeichnen würde. Leider haben wir erst eine Woche später von diesem Vorfall erfahren, sodass wir etwas ratlos sind, wie wir damit umgehen sollen. Halten wir ihr einen Spiegel vor, antwortet sie, dass das ihr völlig egal wäre, wenn ihr das gleiche passieren würde. Von Einsicht keine Spur. Haben Sie einen Rat für uns? Wir schämen uns sehr für dieses Verhalten. Vielen Dank und liebe Grüße, Melanie


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Liebe Melanie, ja das erlebt man als beschämend, wenn das eigene Kind etwas tut, was so allgemein abgelehnt und kritisiert wird. Es ist wichtig mit der Tochter darüber zu sprechen. Aber Sie sollten nicht die Erwartung haben, dass sie das im Gespräch und Ihnen gegenüber "einsieht". Das wird sie nicht tun, sondern schützt sich mit scheinbarer Gleichgültigkeit vor ihrer eigenen Scham. Zeigen Sie ihr, dass Sie Vertrauen darin haben, dass sie sich zukünftig fair Anderen gegenüber verhält. Je nach Form des Geschehenen können Ihre Worte auch deutlich sein, Ihren Ärger, Ihre Gefühle und Ihre Haltung unmissverständlich ausdrücken, aber vermeiden Sie Abwertungen/Demütigungen und erwarten Sie keine verbale Einsicht im Gespräch. Lassen Sie es wirken, achten auch auf das weitere Verhalten und reagieren bei Bedarf, aber stellen Sie sie weder real noch seelisch in eine Ecke. Denn der dann entstehende reaktive Trotz verhindert nur den inneren Schritt bei ihr. Dr.Ludger Nohr


3wildehühner

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Bitte sei mir nicht böse, aber DU erwähnst hier mehrfach die „unintelligenteren Kinder“. Ich glaube, deine Tochter spiegelt das, was du innerlich denkst! In dem Alter Kinder so einzuteilen, halte ich für sehr gewagt!


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