aines77
Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, heute wende ich mich mit einer Frage an Sie, die eigentlich die Tochter meiner Cousine (9 Jahre) betrifft und indirekt ein wenig damit auch uns. Sie ist ein sehr lebendiges Mädchen, das viel und gerne redet und Quatsch macht (was manchen ab und zu zuviel wird). In der Schule bringt sie sehr gute Leistungen, liest sehr viel und hat einen großen Wortschatz, daher auch sicherlich eine etwas andere Sprache als ihre Altersgenossen. Seit dem heurigen Schuljahr haben sich in ihrer Klasse Grüppchen gebildet, zu denen sie keinen Anschluss findet. Sie wird leider sehr ausgegrenzt und ich denke, dass es vielleicht damit zu tun hat, dass sie für "altklug" gehalten wird. Unser Sohn kommt mit ihr gut zurecht, aber manchmal wird sie auch ihm etwas zu "anstrengend". Wie kann man dem Mädchen helfen bzw. was macht man, wenn ein Kind ausgegrenzt wird? Mit den Lehrern fand meine Cousine keine richtige Basis, sie halten sich raus. Die Kleine leidet mittlerweile darunter, sie möchte einfach wieder Anschluss finden. Was können Sie raten? Und können wir sie in der Familie gemeinsam in irgendeiner Art und Weise stärken? Vielen Dank führ Ihre Mühe!
Dr. med. Ludger Nohr
Solche Situationen, ich würde hier mehr von Ausgrenzung als von aktivem mobbing sprechen, sind für die Kinder sehr belastend und bedrückend. Oft ist gar nicht klar, wie diese Gruppenbildung zustande kommt, warum sie nicht dabei ist. Aber die Tatsache ist eben kränkend und man fühlt sich entwertet. Was kann man tun, als Eltern oder weitere Familie? Erstmal sie in ihrem Sosein annehmen und stärken. Sie nicht bedauern (das ist wieder kränkend) oder insgeheim für "fehlerhaft" halten, weil sie nicht dazugehört. Sie wird nicht eher akzeptiert werden, wenn sie sich mehr anpasst, mehr wie die anderen ist. Sie sollte einen AnsprechpartnerIn für ihr Leid haben (wenn sie das will, nicht aufdrängen), der/die gerade nicht meint, ihr immer Tips geben zu müssen, sondern der/die ihr zuhört und sie in und mit diesem Leid annimmt. Dann kann sie vielleicht selbst Ideen entwickeln, was sie tun kann, wie mehr Anschluss möglich sein könnte. Und sie muß auch nicht zu Grüppchen gehören, ein oder zwei nähere Kontakte sind schon gut. Entscheidend ist, dass sie wieder glauben kann, dass sie OK ist, auch wenn sie im Moment in der Schule nicht so sozial so gut eingebunden ist. Dr.Ludger Nohr
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