Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Mein Kind lehnt den Vater ab

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

zur Vita

Frage: Mein Kind lehnt den Vater ab

Biene1604

Guten Abend Frau Henkes,  Wir machen uns gerade so einige Gedanken. Meine Tochter fast (18 Monate) mag ihren Papa und sagt auch oft Papa oder anderes. Aber auf den Arm oder umarmen oder bei ihnen bleiben möchte sie garnicht. Sie brüllt direkt los und ruft nach Mama. Woran liegt es? Ist es ein Schub oder sieht sie ihn zu wenig? Er ist natürlich den ganzen Tag arbeiten und sie sieht ihn erst Abends ,aber auch manche Abende ist er unterwegs,zum Sport oder muss länger arbeiten. Ist das vielleicht zuwenig Zeit die er mit ihr verbringt. Das war nicht immer so ,aber das geht jetzt schon eine ganze Weile so.  Mache mir gerade deswegen so Gedanken. Da ich am Wochenende für 2 Nächte das erstmal wegfahren. Möchte nicht ,dass sie sich allein gelassen fühlt. Da es gerade so eine schwere Phase ist ,fällt es mir natürlich schwer. Einmal ,weil ich nicht möchte das sie nur weint und nach mir fragt und auch frage ich mich, ob ich an unserer Bindung was kaputt machen könnte? (Übertrieben gesagt) Und hätten sie für das Wochenende evtl noch Tipps für meinen Mann?  Vielleicht finden sie ja passende Worte und Tipps wie sie uns beruhigen können und es allen gut geht:)  Vielen Dank  Liebe Grüße 


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, aus der Distanz kann ich nicht erkennen, warum Ihre Tochter derzeit nicht zum Vater will. Es gibt allerdings bei Kindern immer wieder Phasen, in denen sie aus nicht bekannten Gründen einen Elternteil bevorzugen. Bei Kleinkindern liegt es häufig am engeren und längeren Zusammensein mit der Mutter. Sicherlich wird die Bindung zwischen Ihnen nicht geschädigt, wenn Sie zwei Tage nicht da sind. Wenn Ihre Tochter sich aber zur Zeit nur von Ihnen beruhigen lässt, ist absehbar, dass dies auch am Wochenende so sein wird. Ihre Tochter kann noch nicht verstehen, warum Sie für sie nicht erreichbar sind.  Für den Vater scheint es mir auch eine schwierige Situation zu sein, dass Ihre Tochter sich auf ihn einlassen "muss", weil Sie nicht zur Verfügung stehen. Auf diese Frage habe ich leider keine Antwort. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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