Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Mein Baby schreit sehr viel, was kann ich tun?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Mein Baby schreit sehr viel, was kann ich tun?

Medy161

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Hallo Herr Dr. Nohr, ich hoffe sie können mir evtl. ein paar Tipps geben, wie ich meiner Tochter Hailey helfen kann. Die Schwangerschaft mit Hailey war klasse und ohne Probleme verlaufen. Sie kam 10 Tg zu früh auf die Welt und dass nach ca. 7 Stunden Wehen und 5 davon mit Presswehen. Da in der Nacht vom 10. auf den 11.12.17 vier Frauen inkl. mir in Rodewisch entbunden haben und alle etwas schwierig waren und nur eine Hebamme und ein Arzt da waren, hatten wir nicht die ganze Zeit eine Hebamme bei uns, daduch hat sich der Muttermund verhärtet und war nur 3 cm offen und dann war es von Arzt und Hebammen nur noch ziehen an allen seiten, 3Mal extremer Druck auf den Bauch und am Ende musste noch geschnitten werden. Ich denke wir haben das alles überstanden, es ghört halt auch so was manchmal dazu und Wunden heilen wieder. nur weiß ich nicht wie Hailey das verdaut, da sie echt viel schreit. Ich weiß nicht ob es daran liegen kann, habe aber auch schon von Wesenszügen und Verhalten geprägt durch die Geburt gelesen. Ich dacht erst, das sind halt die Koliken und dass sie vielleicht Reize nicht aisfiltern kann, aber langsam weiß ich nicht mehr wie ich ihr helfen kann. Es bessert sich nicht wirklich Wir sind nach der 2. Hüftsono zur Osteopatin überwiesen worden, da sie der Ärztin sehr aufgewühlt vorkam und sie dachte sie hat Schmerzen durch die Geburt, dem ist aber laut Osteopatin nicht so, sie hat nichts mit dem Rücken oder irendetwas anderes am Kröper. Die Osteopatin hat auch bei den zwei Sitzungen gemerkt, dass Hailey viel schreit, daher bearbeitet sie den Kopf. Was sie da aber mit Ihren Händen macht, kann ich nicht nachvollziehen bzw. verstehen und ich weiß auch nicht ob es Hailey hilft, weil ich keine Änderung spühre. Meine Nachsorgehebamme sagt, dass ist halt so da müssen die meisten Eltern in den ersten 3 Monaten durch, man muss nur durchhalten...es wird besser. Sie gibt schon hier und da Tipps, die auch ab und an geholfen haben, aber richtige Verbesserungen habe ich nicht gemerkt. Sie sagte, dass auch oft die Wachstumsschübe alles etwas turbolent machen. Hailey kam mit 3150 g und 49 cm zur Welt und hat jetzt 5300 g und 58 cm. Man muss Hailey fast den ganzen Tag herumtragen. waagerecht mag sie auch oft nicht. Im Tragetuch weint sie anfangs auch erst und versucht sich dagegen zu wehren, bis sie dann doch zur Ruhe kommt und einschläft, wacht aber auch ständig wieder auf. Auch nachts schläft sie erst von 21 bis ca. 2 Uhr durch und dann kommt sie ca. alle 2 Stunden. Dann stille ich sie und versuche sie wieder in Ihr Bett was neben meinem steht, zum Schlafen zu bringen, was oft sehr lange dauert, da sie sich nicht runterbringen kann und mit ihren Armen herumfuchtelt. Die Beine habe können nicht sehr rumstrampeln, da da ihr Kissen draufliegt. Tagsüber muss man sie überall mit hin nehmen. Ich gehe aus dem Wohnzimmer in die Küche....schon weint sie. Sie schläft auf meinem Arm ein..... ich lege sie ab und mache ein Nest eng um sie...nach 3 Mal Schreckreflex (es ist ganz leise im Zimmer nichts erschreckt sie dort) wacht sie auf und weint. Ist sie wach und man trägt sie herum und legt sie dann mal ab...schreit sie. Ich komme zu fast nichts so wirklich. Ich beschäftige mich dennoch immer mit ihr....erzähle mit ihr so dass sie lacht spiele für 10 min mit ihr unterm Spielbogen, dann ist es meist aus mit der Freude und sie schreit. Ich gehe oft mit dem Kinderagen und ihr raus und laufe dann mehrere Kilometer, manchmal schläft sie so gut, dass sie 3 bis 4 Stunden auch mal am Stück schläft ohne dass sie irgendetwas stört und manchmal bekommt sie sich auch im Kinderwagen nicht zur Ruhe. Wenn ich mal was machen will hilft nur das Tragetuch. Die Woche über besuche ich nur meine Schwester und meine Mutti und gehe zum Rückbildungssport bei meiner Nachsorgehebamme. Die Orte und Menschen dort kennt sie alle. Meine Hebamme sagte anfangs ich mache zu viel mit Hailey, daher aber ich es auch schon eingedämmt. Ansonsten versuche ich sie nicht zu überreizen, habe aber noch keine wirkliche Grenze gefunden, da sie ja fast immer schreit. Ich stille Hailey nach Bedarf, versuche aber schon mindestens 2 Stunden nach jedem Stillen zu pausieren, dass evtl. ein Rythmus entsteht, ist aber fast nicht möglich. Wenn sie mein Brust loslässt fängt sie meist mit quengeln an. Da dachte ich schon ich habe zu wenig Milch, habe dann immer geschaut ob noch was kommt und ja es ist genügend da. Sie nimmt ja nach den wöchentlichen Wiegen der Hebamme manchmal in der Woche bis zu 300 Gramm zu. Also kann das schreien auch nicht daran liegen, dass sie nicht satt wird. Unsere alte Wohnung war direkt an der Bundesstraße und extrem laut. Und da es auch kein Kinderzimmer gab, sind wir vor zwei Wochen umgesogen, nur 2 Straße weiter wo es total ruhig ist. Während des Umzugs haben wir Hailey vom Stress so gut es ging fern gehalten und ihren Alltag so normal wie immer gestaltet. Ich weiß nicht mehr so richtig weiter. Ich bin eigentlich eine sehr willensstarke Person sie so schnell nichts stresst oder aus der Ruhe bringt. Aber heute habe ich das erste Mal geweint, weil ich nicht wusste was Hailey bedrückt und wie ich ihr helfen kann. Ich habe schon überlegt in eine PEKIP-Gruppe zu gehen, da ich vielleicht dort noch Tipps bekomme, was ich besser machen kann oder wie ich Hailey helfen kann. Ich habe aber Angst, dass das für Hailey auch zu viel ist und sie sich dann wieder nicht zur Ruhe bringen kann. Ich bin doch etwas am Ende meines Lateins angekommen, möchte aber auf keinen Falll aufgeben.....ich will ihr so gerne helfen und ihr eine gute Mutti sein. Ich weiß aber gerade nicht wie. Vielleicht können sie mir ja Ratschläge geben oder lesen in meiner Erläuterung was ich falsch mache. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn sie mir helfen könnten. Liebe Grüße aus Reichenbach im Vogtland Mandy Schubert


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Liebe Mandy Schubert, ihr Leid ist aus dem Text deutlich herauszulesen.Und auch, dass sie alles richtig machen wollen. Wie ich schon mehrfach geschrieben habe, steht einem das manchmal im Weg, verliert man das Gefühl für die Situation, für die Bedürfnisse des Kindes. Ihre Tochter ist jetzt gerade mal zwei Monate alt nach einer nicht unproblematischen Geburt. Es scheint keine körperlichen Ursachen für das Weinen zu geben. Jeder Tag ist neu, Bekanntes in unserem Sinne gibt es ausser den primären Bezugspersonen nicht. Das ist für viele Kinder überfordernd, sie brauchen den Hautkontakt, um sich in der unbekannten Welt ausreichend sicher zu fühlen. Das ist nicht gut oder schlecht, es ist einfach so.Also denken sie nicht, dass sie etwas falsch machen, sondern nehmen sie wahr, was ihre Tochter braucht, warum auch immer. Und entlasten sie ich dabei wo das möglich und verträglich ist. Väter können da ganz nützlich sein, aber auch Großeltern. Und auch die Zeit des vielen Weinens geht tatsächlich vorbei. Ludger Nohr


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