evfa
Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, es geht um meinen 2 1/2 jährigen Sohn. Er war vor Corona für etwa 2 Monate in der Kita (Zwergengruppe). Es hatte soweit auch ganz gut geklappt. Während Corona wurde der Kindergarten komplett umstrukturiert und seine Gruppe und auch die dazugehörigen Räumlichkeiten existieren nun nicht mehr. Vor den Ferien hätte er an 2 Tagen die Woche in die Kita gehen können. Er hat beim abgeben allerdings so sehr geweint, dass wir (Erzieherin und ich) gemeinsam entscheiden haben, mit einer neuen kurzen Eingewöhnung nach den Ferien, also seit Montag, zu beginnen. Die neue Gruppensituation macht ihm sehr zu schaffen. Er ist vom Typ her, eher ein Einzelgänger und ist in großen Gruppen schnell überfordert, traut sich auch nicht, sich gegen andere Kinder (er gehört zu den jüngsten) durchzusetzen (z.B. sein Spielzeug zu behaupten). Hinzu kommt, dass er zu seiner alten Erzieherin, die er vorher sehr toll fand, kaum noch Verbindung hat und sich nicht mal mehr wickeln oder halten lassen möchte. Eigentlich war für gestern ein erster Trennungsversuch geplant, der aber gescheitert ist, weil er bitterlich geweint hat. Heute hing er sehr an mir und wollte kaum etwas mit der Erzieherin spielen, alleine aber schon. Während der Zeit dort, braucht er mich eigentlich nicht. Er spielt für sich oder auch mal mit der Erzieherin, er will nur wissen, dass ich da bin.
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Eva, wir denken ja oft, dass ältere Kinder sich leichter trennen können. Grundsätzlich hilft die zunehmende Reifung auch dabei. Es kann aber sehr wohl sein, dass die Trennung in einer Phase passiert, in der Verunsicherung aus ganz anderen Gründen dazukommt. Das kann die bevorstehende Geburt des Geschwisterkinds sein (neben der freudigen Erwartung gibt es sicher auch Fragen bei ihm, wie sich die Beziehungen neu mischen werden), das wird sicher auch die Neustrukturierung der KiTa sein und die Veränderungen der Beziehungen dort. Da er (noch) nicht so kontaktfreudig ist, ist diese Erleichterung durch den Kontakt zu anderen erstmal nicht vorhanden. In dieser Phase muß er erstmal wieder Sicherheit gewinnen. Sicherheit der Beziehungen in der KiTa, aber auch der zu Hause. Wenn er dafür jetzt braucht, dass Sie wieder etwas länger im Hintergrund "sichern", dann ist das zu akzeptieren. Meist zeigen die Kinder einem, wenn diese Sicherung nicht mehr nötig ist, wenn er genügend eigenen und fremden Halt erlebt, um sich stabil genug auch in der veränderten und sich verändernden Situation zu fühlen. Da Sie beide wohl auf einer stabilen Bindungserfahrung aufbauen können, sind die Chancen dafür recht gut, dass das in einer überschaubaren Zeit klappt. Dr.Ludger Nohr
evfa
Mein Sohn war nie anhänglich und hat auch kaum Wert auf kuscheln ect gelegt, dass hat sich seitdem er 2 Jahre alt ist komplett geändert. Er will nun viel kuscheln und ist ein totales Mama-Kind geworden. Evtl. besteht ein Zusammenhang zu meiner zweiten Schwangerschaft? In knapp einem Monat erwarten wir unser zweites Kind. Mein Sohn freut sich schon auf seine Schwester und fragt oft ob sie endlich aus dem Bauch kommt. Zur Betreuung kann ich sagen, dass er bisher nur sehr selten (bis auf Kita) fremdbetreut wurde, und auch kaum mit meinem Mann alleine ist, ich bin eigentlich immer da. Woher kann denn diese Trennungsangst kommen? Hat er eine schlechte Bindung zu mir? (Was ich mir aber irgendwie nicht vorstellen kann, da wir immer sehr bindungsorientiert erzogen haben.) Und wie sollen wir am besten mit der Kita weiter verfahren? Mit der Erzieherin ist besprochen erstmal keinen weiteren Trennungsversuch zu starten, bis er in der Gruppe angekommen ist. Vielen lieben Dank für Ihre Einschätzung. Eva
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