Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Kita ja oder nein?

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

zur Vita

Frage: Kita ja oder nein?

Charlotta

Beitrag melden

Guten Morgen, danke für Ihre Antwort letzte Woche. Wäre es besser meinen Sohn -21 Monate- in die Kita einzugewöhnen, wenn er eine Bindungsstörung hat, damit er eine weitere Bezugspersonen erhält? Er wäre 7-8 Stunden dort. Oder sollten wir noch daheim bleiben? Werde uns einen Arzt suchen, worauf muss ich achten? Mein Sohn spricht fast immer Fremde an und tanzt auch gern ungefragt was vor, Besuch wird bei uns immer sofort belagert. Wickeln und Töpf geben immer Ärger, Topf zumeist erfolglos. Er ist ungeduldig, hat oft vor irgendwelchen Dingen Angst und wenig kooperativ. Kann sich sprachlich sehr gut ausdrücken und diskutiert deshalb auch ständig. Bin sehr traurig, da ich oft die vielen unkomplizierteh Kinder sehe. War immer liebevoll, aber leider auch ruppig oder habe hilflos meinen Mann angerufen, wenn meine Geduld am Ende war. Also nicht immer eine sichere Basis. Kann ich das wieder heilen? Herzliche Grüße! Charlotta"


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

Beitrag melden

Hallo, die einfache Erweiterung des Kreises von Bezugspersonen ist kein geeignetes Mittel unsichere Bindungen zu heilen. Das ist eine Mär, die nur von uninformierten Pädagogen oder Psychologen resp -innen verbreitet wird. Überhaupt ist das Gewöhnen an etwas immer nur eine oberflächliche Form, Probleme in der Entwicklung des Kindes lösen zu wollen. zu betrachten sind eigentlich der psychosoziale Reifestand und der Zeitpunkt, an dem die gesunde Entwicklung nicht weitergehen konnte. so wäre es im Fall Ihres Sohnes wichtig, die Bindungsgestaltung zu Ihnen als Mutter aufzuarbeiten und die Beziehung zu verbessern und dabei die Loslösung abzusichern, weil sich Ihr Sohn ja jetzt in der Loslösungsphase befindet. Und es scheint so zu sein, dass eine solide oder glückende Loslösung Bindungsschwächen bis zu einem gewissen Grade ausgleichen kann (s. gezielter Suchlauf unter "beschleunigte Loslösung"). Aber eine Ablösung in eine nicht mehr familiäre Betreuung ist keine gute Methode, es sei denn die Familie selbst wäre unvollständig oder nicht mehr intakt. Da müssen dann neue Bezugspersone gefunden werden, die sich häufig nur im größeren sozialen Umfeld finden lassen. Wenn nun trotzdem eine Ablösung unter 3-4 Jahre nötig erscheint, dann muss sie alle Vorgaben der sanften Ablösung beachten. Viele Grüße


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Frau Henkes, Ich bin sehr verzweifelt.Mein Sohn 4.5 hat zur Zeit schon länger die Phase, dass er sagt : Ich töte dich oder dann ist der tot usw.Er beschäftigt sich mit dem Thema tot generell, fragt viel zu der verstorbenen Oma etc.zb können die Menschen im Himmel noch denken.Warum isst du ( Mama( kein totes Tier.Dann möchte ich das auch n ...

Liebe Frau Henkes, unser Sohn (26 Monate) besucht seit sieben Monaten eine Kita. Der Start war schwierig für ihn, weil er sehr fremdelte und es ihm schwerfiel, sich von uns Eltern zu trennen. Er verhielt sich lange Zeit schüchtern, war aber dennoch von Anfang an sehr neugierig und interessiert an den Bastel- und Spielangeboten, die die Erzieher ...

Hallo Frau Henkes, meine Tochter wird in wenigen Monaten 3 Jahre und wir haben mit der Eingewöhnung in der Kita gestartet. Trennung hat noch keine stattgefunden. Wir waren bis jetzt ganz behutsam nur stundenweise dort. Zu Anfang ist sie sehr schüchtern und beobachtet die Kinder nur. Dann fängt sie mit sich allein zu spielen an.  Nun ist es so, ...

Sehr geehrte Frau Henkes, unsere Tochter (34 Monate alt) wird seit 3 Wochen für 3-4 Stunden zum ersten Mal in einer kleinen U3-Gruppe fremdbetreut und wir erleben nun eine Krise. Die Eingewöhnung hatte sehr gut begonnen, sie hatte sich sofort auf die meisten Angebote und die anderen Kinder eingelassen und wirkte in der Gruppe selbstbewusst. Die ...

Guten Tag Frau Henkes, ich habe mich kürzlich schon einmal an Sie gewandt. Mein Sohn (27 Monate) geht seit acht Monaten in die Kita. Er hatte anfangs sehr mit der Trennung zu kämpfen, zwischendurch war es deutlich besser, seit einem Monat weint er wieder fast jeden Morgen heftig, weil er nicht hinmöchte. In der Kita hat er laut Erzieherinnen Sp ...

    Unser Sohn ist nun fast 3,5 Jahre alt und geht seit Anfang Oktober in die Regelkitagruppe (Alter 3-6), davor war er in der Krippe und kleinen Gruppe (nur 2-3 Jährige).   Zur Vorgeschichte:   Wir haben mit 1,5 Jahren mir der Kita begonnen. schon während der Eingewöhnung haben wir 4 Monate gebraucht. Da auch die Kita immer w ...

Guten Tag, sehr geehrte Frau Henkes, es geht um unsere Tochter 5 Jahre alt. Altersentsprechend entwickelt, momentan wohl in einer Trotzphase(?). Sie möchte seitdem die älteren Vorschulkinder (inkl. ihrer besten Freundin) eingeschult wurden, darunter einige lockere Freunde von ihr, keinen, bzw. sehr wenig Kontakt zu den verbliebenen Vorschülern. ...

Hallo, Ich schreibe wegen meinem 2-jährigen Sohn. Er geht seit Ende August in die Kita. Er hat sich sehr leicht eingewöhnen lassen. Die Gruppe ist klein (nur 5 Kinder) und die Kinder sind alle jünger (~1,5 Jahre). Heute habe ich einen Anruf bekommen, ob am Wochenende etwas passiert sei, weil er quengelig, anhänglich und unsicher wirkt. Ich war ...

Guten Tag Frau Henkes, unser Sohn ist im Oktober 2 Jahre alt geworden und wurde mit 16 Monaten in der Kinderkrippe eingewöhnt. Die Eingewöhnung übernahm der Papa und war etwas langwieriger. Schließlich baute unser Sohn aber eine vertrauensvolle Beziehung zu seinen Erzieherinnen auf. Wir hatten immer den Eindruck, dass er gerne in den Kindergart ...

Guten Abend, unser Sohn geht seitdem er 18 Monate (seit Mai 2024) alt ist in die Kita. Nach der Eingewöhnung, bei der er bei der Trennung geweint hat, hat er ab und an morgens mal geschluchzt, ist dann aber immer gern gegangen.  Seit den Sommerferien hat er sich sogar sehr auf die Kita gefreut - bis jetzt nach den Weihnachtsferien. Es hat in d ...