Hallo,
Mein Sohn ist 2,5 und ich mach mir langsam Sorgen. Er war schon immer Fremden Menschen gegenüber sehr zurückhaltend gegenüber, aber letzten Sommer/Herbst konnten wir noch normal aufm dem Spielplatz spielen. Im Winter war es oft leer und wir waren allein auf dem Spieli oder im Park. Jetzt wird ja das Wetter besser und es sind auch immer mehr Kinder draußen. Er verhält sich seit 1-2 Monaten wie folgt:
- wenn wir ankommen und es sind mehr als 2 Kinder auf dem Spieli, will er sofort umdrehen und woanders hin (Mama Hause, Mama kleiner Spieli)
- sind nur 1-2 Kinder da, dann geht er in eine Ecke wo keiner ist und spielt da. Kommt ein Kind ihm näher als 2m, läuft er davon und sagt "weg,weg". Lässt er mal seine Sandsachen liegen und ist gerade woanders, darf seine Sachen auf keinen Fall ein anderes Kind anfassen ohne ihn zu fragen. Da schreit er und weint und regt sich sehr auf. Manchmal geht tauschen, wenn das andere Kind ihm was anbietet, aber auch nur wenn ich ihm gut zurede
- sind wir allein auf dem Spieli und es kommen mehrere fremde Kinder, dann packt er seine Sachen ein und will heim
- er hat inzwischen 3 "Freunde", mit denen wir uns auf dem Spieli treffen, aber eigentlich ist das eher für mich, um mit den Mamas zu reden. Er mag das gar nicht und will nicht hin. "Henry heute nicht"
Demnächst kommt er in die Kita und ich mach mir Sorgen. Haben Sie Tipps wie die Eingewöhnung gelingt? Kann ich etwas tun, damit er andere Kinder interessant findet oder kommt das von alleine?
von
Sonnenblume 1812
am 06.05.2021, 20:52
Antwort auf:
Kita Eingewöhnung sehr zurückhaltendes Kind
Guten Tag,
Ihr Sohn gehört offenbar zu den sehr schüchternen Kindern. Vermutlich fehlt es ihm noch an innerer Sicherheit, um angstfreier Kontakt zu Fremden aufzunehmen. Die Pandemie hat vielleicht noch dazu beigetragen, dass er sich an andere Kinder nicht gewöhnen konnte.
Das Verhalten Ihres Sohnes kann man erstmal nicht ändern. Wichtig wäre sogar, dass Sie die Bedürfnisse Ihres Sohnes respektieren und mit ihm auf den kleineren Spielplatz gehen. Es wird ihm sicher eher gelingen, seine Angst zu überwinden, wenn er weniger Kinder um sich hat. Für ihn bedeutet das ja auch, dass die Bedrohlichkeit der Situation abnimmt.
Sie können Ihren Sohn unterstützen, indem Sie gemeinsam mit ihm den - vorsichtigen - Kontakt zu anderen Kindern aufnehmen. Dabei kann er lernen, dass andere Kinder nicht gefährlich für ihn sind.
Möglicherweise erlebt Ihr Sohn auch Ihren Kontakt zu den anderen Müttern als Bedrohung, weil Sie dann nicht für ihn dazusein scheinen. Er ist vermutlich in diesen Corona-Zeiten sehr eng an Sie gebunden. Wenn er nun mit anderen Kindern spielen "soll", damit Sie ihm Aufmerksamkeit entziehen können, könnte das seine Ablehnung der Sozialkontakte verstärken. Ich verstehe schon, dass Sie - gerade in dieser schwierigen Zeit - gerne mal mit anderen Müttern sprechen möchten, aber Ihr Sohn kann das noch nicht verstehen.
Den Kita-Besuch können Sie nur ausprobieren. Die Eingewöhnung fällt schüchternen Kind oft sehr schwer. Wenn Ihr Sohn sich noch nicht für andere Kinder interessiert, fällt ja eine wichtige Attraktivität der Kita weg. Sollte die Kita-Eingewöhnung nicht gelingen, wäre es für Ihren Sohn gut, wenn er noch länger bei Ihnen bleiben könnte, bis sich sein Selbstgefühl stärker entwickelt hat. Dann dürfte es ihm leichter fallen, in Kontakt zu anderen Kindern zu treten.
Meist finden Kleinkinder andere Kinder von alleine interesssant. Eine große Hilfe , um das Interesse zu erhöhen, sind attraktive Spielgeräte oder das Essen der anderen. Sie haben da ja bereits Ansätze beobachtet. Aber wenn die Angst zu groß ist, helfen diese Reizmittel noch nicht. Es hilft, wenn Sie Ihrem Sohn die nötige Zeit lassen und seine Rückzugstendenzen akzeptieren, solange er diese noch braucht.
Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Ingrid Henkes
von
Ingrid Henkes
am 07.05.2021
Antwort auf:
Kita Eingewöhnung sehr zurückhaltendes Kind
Hallo.
Meine Tochter war im letzten August auch 2,5 und sehr sehr schüchtern. Ich habe für die Eingewöhnung mehr Zeit eingeplant, als üblich, und tatsächlich hat meine Tochter alle 6 Wochen gebraucht, bis sie 4-5 Stunden (wir haben einen 25 Std Platz bekommen) ohne zu weinen dort verbracht hatte. Die Erzieher haben super mitgemacht.
Wir haben zuerst die Kleine zur Eingewöhnung gegen 10 Uhr hingebracht und sie konnte sich nur ganz schwer von mir trennen. Nach 3 Wochen habe ich vorgeschlagen die "Bring" Zeit zu ändern auf 8:00.
Das hat geholfen, denn sie hat andere Eltern gesehen, die ihr Kind hingebracht haben und gegengen sind, Morgenkreis mit "singen" Geburtstagsfeiern mitgemacht, - das hatte ihr gut gefallen. Danach hatten wir die Zeit schnell von 8 bis 12 ausdehnen können.
Mittlerweile liebt sie Kita und möchte jeden Tag dahin.
von
Tanuxa
am 08.05.2021, 23:54