Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Kita Eingewöhnung sehr zurückhaltendes Kind

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

zur Vita

Frage: Kita Eingewöhnung sehr zurückhaltendes Kind

Sonnenblume 1812

Beitrag melden

Hallo, Mein Sohn ist 2,5 und ich mach mir langsam Sorgen. Er war schon immer Fremden Menschen gegenüber sehr zurückhaltend gegenüber, aber letzten Sommer/Herbst konnten wir noch normal aufm dem Spielplatz spielen. Im Winter war es oft leer und wir waren allein auf dem Spieli oder im Park. Jetzt wird ja das Wetter besser und es sind auch immer mehr Kinder draußen. Er verhält sich seit 1-2 Monaten wie folgt: - wenn wir ankommen und es sind mehr als 2 Kinder auf dem Spieli, will er sofort umdrehen und woanders hin (Mama Hause, Mama kleiner Spieli) - sind nur 1-2 Kinder da, dann geht er in eine Ecke wo keiner ist und spielt da. Kommt ein Kind ihm näher als 2m, läuft er davon und sagt "weg,weg". Lässt er mal seine Sandsachen liegen und ist gerade woanders, darf seine Sachen auf keinen Fall ein anderes Kind anfassen ohne ihn zu fragen. Da schreit er und weint und regt sich sehr auf. Manchmal geht tauschen, wenn das andere Kind ihm was anbietet, aber auch nur wenn ich ihm gut zurede - sind wir allein auf dem Spieli und es kommen mehrere fremde Kinder, dann packt er seine Sachen ein und will heim - er hat inzwischen 3 "Freunde", mit denen wir uns auf dem Spieli treffen, aber eigentlich ist das eher für mich, um mit den Mamas zu reden. Er mag das gar nicht und will nicht hin. "Henry heute nicht" Demnächst kommt er in die Kita und ich mach mir Sorgen. Haben Sie Tipps wie die Eingewöhnung gelingt? Kann ich etwas tun, damit er andere Kinder interessant findet oder kommt das von alleine?


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Beitrag melden

Guten Tag, Ihr Sohn gehört offenbar zu den sehr schüchternen Kindern. Vermutlich fehlt es ihm noch an innerer Sicherheit, um angstfreier Kontakt zu Fremden aufzunehmen. Die Pandemie hat vielleicht noch dazu beigetragen, dass er sich an andere Kinder nicht gewöhnen konnte. Das Verhalten Ihres Sohnes kann man erstmal nicht ändern. Wichtig wäre sogar, dass Sie die Bedürfnisse Ihres Sohnes respektieren und mit ihm auf den kleineren Spielplatz gehen. Es wird ihm sicher eher gelingen, seine Angst zu überwinden, wenn er weniger Kinder um sich hat. Für ihn bedeutet das ja auch, dass die Bedrohlichkeit der Situation abnimmt. Sie können Ihren Sohn unterstützen, indem Sie gemeinsam mit ihm den - vorsichtigen - Kontakt zu anderen Kindern aufnehmen. Dabei kann er lernen, dass andere Kinder nicht gefährlich für ihn sind. Möglicherweise erlebt Ihr Sohn auch Ihren Kontakt zu den anderen Müttern als Bedrohung, weil Sie dann nicht für ihn dazusein scheinen. Er ist vermutlich in diesen Corona-Zeiten sehr eng an Sie gebunden. Wenn er nun mit anderen Kindern spielen "soll", damit Sie ihm Aufmerksamkeit entziehen können, könnte das seine Ablehnung der Sozialkontakte verstärken. Ich verstehe schon, dass Sie - gerade in dieser schwierigen Zeit - gerne mal mit anderen Müttern sprechen möchten, aber Ihr Sohn kann das noch nicht verstehen. Den Kita-Besuch können Sie nur ausprobieren. Die Eingewöhnung fällt schüchternen Kind oft sehr schwer. Wenn Ihr Sohn sich noch nicht für andere Kinder interessiert, fällt ja eine wichtige Attraktivität der Kita weg. Sollte die Kita-Eingewöhnung nicht gelingen, wäre es für Ihren Sohn gut, wenn er noch länger bei Ihnen bleiben könnte, bis sich sein Selbstgefühl stärker entwickelt hat. Dann dürfte es ihm leichter fallen, in Kontakt zu anderen Kindern zu treten. Meist finden Kleinkinder andere Kinder von alleine interesssant. Eine große Hilfe , um das Interesse zu erhöhen, sind attraktive Spielgeräte oder das Essen der anderen. Sie haben da ja bereits Ansätze beobachtet. Aber wenn die Angst zu groß ist, helfen diese Reizmittel noch nicht. Es hilft, wenn Sie Ihrem Sohn die nötige Zeit lassen und seine Rückzugstendenzen akzeptieren, solange er diese noch braucht. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


Tanuxa

Beitrag melden

Hallo. Meine Tochter war im letzten August auch 2,5 und sehr sehr schüchtern. Ich habe für die Eingewöhnung mehr Zeit eingeplant, als üblich, und tatsächlich hat meine Tochter alle 6 Wochen gebraucht, bis sie 4-5 Stunden (wir haben einen 25 Std Platz bekommen) ohne zu weinen dort verbracht hatte. Die Erzieher haben super mitgemacht. Wir haben zuerst die Kleine zur Eingewöhnung gegen 10 Uhr hingebracht und sie konnte sich nur ganz schwer von mir trennen. Nach 3 Wochen habe ich vorgeschlagen die "Bring" Zeit zu ändern auf 8:00. Das hat geholfen, denn sie hat andere Eltern gesehen, die ihr Kind hingebracht haben und gegengen sind, Morgenkreis mit "singen" Geburtstagsfeiern mitgemacht, - das hatte ihr gut gefallen. Danach hatten wir die Zeit schnell von 8 bis 12 ausdehnen können. Mittlerweile liebt sie Kita und möchte jeden Tag dahin.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Lieber DR. Posth, Sohn 3,5 vorher keine Fremdbetreuung,sensibel. Kita Eingewöhnung seit 25.08. , 1. +2.Tag 2 h zusammen, dann für halbe h weg mit kurzem Weinen beim verabschieden, dann 2 Tage ohne Weinen, seitdem wieder mit Weinen. Beruhigt sich innerhalb von 2 Minuten(warte in der Umkleide solange) bleibt vorerst von 8.30-11.30. Situation heute: W ...

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, ich bin nicht glücklich mit unserer Kita. Unser 13 Monate alter Sohn geht seit sechs Wochen in die Kita. Für seine Gruppe mit insgesamt zehn einjährigen Kindern sind zwei Erzieherinnen zuständig. Ist allerdings eine Erzieherin krank oder in Urlaub, betreut eine Erzieherin alle zehn Kinder (alles Kinder, die gerade d ...

Lieber Herr Dr. Posth, Unser Sohn ist drei geworden und wir machen eine Kita Eingewöhnung (seit einer Woche). Die Erzieherin will nächste Woche, dass ich einfach für eine Stunde ganz weggehe,obwohl er bis jetzt nur weint und keinerlei Kontakt hat zur Erzieherin. Nach einer dreiviertel Stunde sagt er dass er heim will bzw. er fängt an zu "randalier ...

Hallo Herr Dr.Posth, meine Tochter, 1J, geht seit 4Wo in die gleiche Kita wie mein Sohn 3,5J. Bezugserzieherin gut akzeptiert, bei Trennung kein Weinen, krabbelt gleich zur Erz. Habe sie immer mitgenommen, wenn Sohn gebracht und geholt wurde, daher schon sehr zeitig und lange, über 6Monate bereits Kontakt zu Erz.und Einrichtung. Laut Erz.schläft s ...

L. Dr. Posth, T, 2J11M, Eingew. seit 15.09. in Kita (14K, 2-4 J, 3 Erz. In Tz). Tag 1+2 gemeins. dort, lief super. T 3-5 blieb sie freiw. allein da, ca. 2 h. Fröhl. beim Abholen. T6 etwas angespannt, erleichtert. 7. Tag wollte sie mich nicht mehr aus den Augen lassen. Bei Abschiedsvers. panisch, ich blieb. Erz. machten Druck, sind zusammen nach H. ...

Hallo, Meine To(31Mon. sprachlich weit, trocken, feste Bind.& LL zum Papa mit 18 Mon.weil Mama für 15 Wochenst.abends arbeiten ging, schläft im Elternschlafz.) geht seit 2 Mon in eine Waldorfkita. 4 x pro Woche von 8.15 bis 12.00 Uhr. Gruppengrösse derzeit 9 Kinder zw.2 und 3 Jahren, 2 Feste Erzieher,1 gut geschulte Praktikantin. Eingewöhnung z ...

Sehr geehrte Frau Henkes,  Nach 5 Monaten in der Krippe ist unsere Tochter (2,5Jahre) leider noch immer nicht eingewöhnt. Unterbrochen von Krankheit und Ferien, dann wieder Krankheiten und so weiter, tut sie sich sehr schwer. Schon beim letzten Gespräch mit der Bezugserzieherin hat sie uns mitgeteilt, dass sie kaum mit den anderen Kindern spiel ...

Sehr geehrte Frau Henkes, wir gewöhnen derzeit unseren Sohn in der Kita ein. Er ist fast 18 Monate alt und ein aufgewecktes Kerlchen, der wenig Kuscheleinheiten, dafür aber viel Auslauf braucht.  Heute, an Tag 8, war die erste Trennung. Ich habe mich verabschiedet als er in der Kinderküche gespielt hat und ihn hat das gar nicht interessiert. E ...

Liebe Frau Henkes,  unser Sohn ist vor wenigen Wochen zwei Jahre alt geworden und wird momentan in einer KITA in einer altersgemischten Gruppe eingewöhnt. Zuvor wurde er von mir zu Hause betreut. Er hat sich zunächst sehr gut auf die KITA eingelassen, war neugierig und hat eine gute Beziehung zu seinem Bezugserzieher aufgebaut. Auch die ersten ...

Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn ist 2 Jahre und 4 Monate alt und geht seit 4 Wochen in den Waldkindergarten (2x 4 Stunden und 2x 6 Stunden). Die Eingewöhnung lief gut und ist eigentlich schon abgeschlossen. Er weint mittlerweile morgens nicht mehr beim Abschied und die Rückmeldungen der Erzieherinnen sind durchweg positiv, ab und zu weint e ...