Mitglied inaktiv
Lieber Herr Dr. Posth, ein Kind in meinem Bekanntenkreis, 18 Mon., wird sehr kurz gehalten, d.h. es darf nichts ausprobieren, es sitzt im Laufställchen (!), wenn die Eltern essen u.v.m. Er hört andauernd NEIN, so daß mein Sohn das schon immer nachäfft, sobald er die Mutter nur sieht. Auf dem Spielplatz fällt mir immer auf, daß der Junge nur dasitzt, mal ein bißchen im Sand buddelt- das war´s. Ansonsten bleibt er "am Platz", rennt niemals weg. Der Kleine strahlt eine stoische Ruhe aus und wirkt so unzufrieden auch nicht. Wenn er mich sieht, will er sofort mit mir an der Hand gehen, woraus ich schließe, daß die Mutterbindung doch auch gut ist, sonst hätte er zu "Fremden" nicht das Vertrauen, oder? Und er will ununterbrochen essen, das ist eigentlich auch meine Frage: wenn wir Spielgruppe haben, "bettelt" er um Essen, er nimmt alles und jederzeit... Ist das nun ein bedenkliches Verhalten (betteln um Aufmerksamkeit?) oder mache ich mir zuviel Gedanken? Ich würde mit meiner Freundin schon sprechen. Sie stammt aus einem anderen Kulturkreis und hat deswegen andere Vorstellungen von Erziehung. Sie beklagt sich aber auch, daß ihr Sohn ein "Feigling" (wörtlich) ist; warum, liegt für alle auf der Hand, nur nicht für die Mutter. Herzlichen Dank für Ihre Antwort Jarmila
Liebe Jarmila, es ist für mich immer schwer, auf Probleme von nicht eigenen Kindern zu antworten. Das sind ja alles nur Beobachtungen und die können auch mißinterpretiert sein. Aber ein Kleinkind, das völlig passiv ist und ständig nach Essen giert, hat wahrscheinlich ein emotionales Defizit. Die Bereitwilligkeit, auf eine fremde Mutter einzugehen, bedeutet nicht, daß eine gute Bindung zur eigenen besteht. Das ist viel komplizierter. Sich in fremde Kulturkreise ohne Vorkenntnisse einzumischen, ist aber heikel. Viele Grüße
Mitglied inaktiv
Hallo Jarmila! Also, mein Sohn (17 Monate) will auch immer etwas essen, wenn er sieht, das andere in der Karabbelgruppe/ auf dem Spielplatz essen. Ich denke, daß das auch Neugierde ist. Selbst, wenn ich ihm von unserem etwas anbiete, will er lieber das andere. Er sitz eigentlich nie im Laufstall, ißt allerdings komplett bei uns am Tisch mit. Wenn das Kind Deiner Freundin immer im Laufstll sitzt, kann es sich motorisch ja nicht so weiterentwickeln. Da sollte dann vielleicht doch mal etwas zu gesagt werden. Versucht er denn nicht, aus dem Lauftstall zu klettern? Wenn meiner mal drin ist, dann versucht er es relativ bald. LG, Silke
Mitglied inaktiv
Nein, das ist es ja gerade, das Kind scheint vollkommen passiv zu sein, so als ob er aufgegeben hätte... Unser Sohn hat sich mit 12 Mon. geweigert in den Laufstall zu gehen, heute spielt er nur noch Höhle darin. Aber der Kleine der Freundin schaut so flehentlich, wenn es etw. zu essen gibt, nicht so wie die anderen Kinder. Die berühmten Bananen-Fütter-Szenen kennen wir ja alle, die meine ich aber nicht. Ach, es ist nur so ein Gefühl, aber das ist ein sehr beklommenes...
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