LauraG
Sehr geehrter Herr Dr. Posth, meine Tochter ist jetzt 15 Monate alt. Eigentlich sind läuft alles super. Schwierig finde ich nur die Situation mit ihrer Oma, meiner Mutter. Wenn wir dort sind, existiere ich kaum noch. Wenn ich nach Hause gehen will, läuft sie zu ihr, kuschelt sich an sie und hält sich an ihr fest. Wenn ich sie dann nehme und mit ihr gehe fängt sie schrecklich an zu weinen und will zurück. Sie ist 1-2x/Woche dort und die Oma tut alles für Sie… Ist das ein normales Oma-Verhalten oder habe ich was falsch gemacht und sie fühlt sich daher bei der Oma sicherer? Ich habe sie nie schreien lassen. Ich weiß nicht wo sie hingehen würde, wenn sie sich weh tut, ist noch nicht vorgekommen. Vielen Dank für Ihre tolle Arbeit! Viele Grüße, Laura
Hallo, mit 15 Monaten befindet sich das Kind am Beginn der Loslösungsphase. Da ist das Interesse an einer 2. Bindungsperson richtig und für die Selbstständigkeitsentwicklung unerlässlich. Gewöhnlich ist diese 2. Bindungsperson der Vater. Wie ist das in Ihrem Fall? Ist der Vater verfügbar oder sind Sie allein erziehend. Bei letzterem ist es ziemlich üblich, wenn die Großmutter mütterlicherseits einspringt und diese Aufgabe übernimmt. Das muss man dann als Mutter akzeptieren. Es ist ja keine Ablehnung seines Kindes, die einem da widerfährt, sondern nur das Umschwenken im Bindungsbedürfnis auf eine andere Person. Sie haben also gar nichts falsch gemacht. Für Ihre Tochter ist die momentane Hinwendung zur Großmutter ein wichtiger Entwicklungsschritt, den Sie nicht behindern sollten. Eher trösten ist angesagt, wenn Ihre Tochter die geliebte Großmutter verlassen muss. Viele Grüße und danke für Ihr Lob.
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