May_2000
Lieber Dr. Posth, meine Tochter, 2J11Mon, abs. im Sinne dieses Forum von uns erzogen, geht seit Mitte August in die Kita.Nach 6 Wochen ohne Probleme ist sie krank geworden. MOE mit perf.Trommelfell. Schon seit ca.2 Wochen vorher darf nur noch ich sie ins Bett bringen. Nach der Krankheit ist sie 1 Tag gerne im Kita gewesen, am Tag danach hat sie stark geweint und wollte mich nicht gehen lassen. BIn geblieben, das wurde aber von Erz. abgebrochen, weil sie sich dran gewöhnen würde?! Sind dann gegangen, sie ist seitdem zuhause. Trotz aber stärker und schläft wieder bei uns, obwohl sie im Mai auf eigenen Wunsch in ihr Zimmer "ausgezogen" ist. Lässt sich nur von mir ins Bett bringen, obwohl Papa sonst oft bevorzugt wird. Ist es möglich, dass dieser „Einbruch“ krankheitsbedingt ist? Ich würde sie erst mal auch noch zuhause lassen, oder mit ihr dort bleiben (wenn das von den Erz. toleriert wird). Wie kann ich ihr noch helfen? Danke und Gruß, May
Hallo, es ist häufig so, dass Krankheiten, die die Kinder ja von Anfang an in der Ki-ta begleiten, da nirgendwo sonst so viele Viren und Bakterien ausgetauscht werden, auch Einbrüche in der Ki-ga -Eingewöhnung verursachen. Konflikte und Krankheiten sind die typischen Sollbruchstellen beim Übergang in die frühe Fremdbetreuung. Was ihre Tochter jetzt zeigt, ist eine typische Belastungsreaktion mit regressivem Erscheinungsbild. Also alles, was schon mal in Richtung Autonomie beim Kind gegangen ist, wird jetzt mit einem Schlag wieder zurückgenommen. Im bindungstherapeutischen Sinne gibt es auf eine solche Reaktion immer nur 1 Antwort. "Zurück an den Start" und noch einmal mit sanfter Ablösung anfangen. So ein Kind darf dann erst einmal auch ein paar Tage zu Hause bleiben. Schließlich muss es sich auskurieren. Viele Grüße
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