Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Junge (fast 3 Jahre) haut nach Ansage

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Junge (fast 3 Jahre) haut nach Ansage

Cawti

Guten Abend Dr. Nohr, unser Sohn (fast 3) hatte heftige "Wutanfälle" mit Schreien, Toben und um sich schlagen. Diese dauerten bis zu 30 Minuten und ich konnte sie meist begleiten. Inzwischen ist es aber so, dass er wenn er sich ärgert sagt "ich hau dich" und es teilweise auch versucht. Oder er sagt "Scheiße" o.ä.. Obwohl er sehr gut sprechen kann, meckert und schreit er, wenn ihm etwas nicht passt und sagt uns nicht was das Problem ist. Mein Problem ist vor allem, dass er absichtlich versucht - in erster Linie mich - zu verletzen. Neulich war er für 1,5 Tage mit meinem Mann bei den Großeltern und es schien gut gelaufen zu sein. Kaum war er daheim, war ich wieder sein Blitzableiter, konnte ihm nichts recht machen und er meckerte, schrie... Grundsätzlich finde ich, dass negative Gefühlsäusserungen dazu gehören und denke, dass es halt braucht bis kleine Kinder sich auch unter Stress aritkulieren können, aber irgendwann reicht es mir auch. Wenn ich dann versuche auf Abstand zu gehen (ich sage z.B. "ich gehe kurz raus, ich muss mich beruhigen) schreit er nur noch lauter, versucht mich festzuhalten o.ä.. 1. Ist sein Verhalten bedenklich? 2. Kann ich etwas tun? Und schlimmer, habe ich schon etwas getan, dass ihn zu so einem Verhalten bringt? Herzlichen Dank


Hallo, was Sie beschreiben ist ein typischer Komm-Geh-Konflikt, bei dem alle Beteiligten meist unglücklich sind. Keiner kann es keinem recht machen. Sie sind die Person an der er seine wechselnden Gefühle abarbeiten kann, weil Sie sicher sind. Diese wechselnden Gefühle, vor allem das Erleben der Abhängigkeit von Ihnen wenn Sie Abstand suchen, sind für ein Kind ganz schwer auszuhalten. Es geht also um die Ambivalenz von Nähe- und Eigenständigkeitswünschen , den Abhängigkeits-Autonomie-Konflikt. Das tritt in verschiedenen Altersstufen, aber besonders mit der wichtigsten Bezugsperson, auf, besonders in der KK-Phase. Was tun? Wissend, dass es ein innerer Konflikt des Kindes ist, lässt es sich oft leichter stabilisierend in der Nähe bleiben. Natürlich müssen Sie Verletzung und Selbstverletzung verhindern, aber Sie sollten Entwertung und Kränkung vermeiden. Das ist entscheidend. Wenn Sie klar und begrenzend sein können ohne zu sehr abzuweisen, wird er wieder Wege finden, diesen inneren Konflikt anders auszudrücken. Dauert aber seine Zeit. Ich wünsche Ihnen ausreichende Geduld und Gelassenheit. Dr.Ludger Nohr


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