Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Ist Autismus das neue Adhs :-)?

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

zur Vita

Frage: Ist Autismus das neue Adhs :-)?

Muschelnudel

Ich habe eine seltsame Beobachtung gemacht, und zwar dass in meinem Umfeld, wie auch hier im Forum Mütter/Väter bei den geringsten ungewöhnlichen Verhaltensweisen ihrer Kinder Autismus vermuten. Und sich dann auch nicht mehr von ihrer Vermutung abbringen lassen, egal wie weit hergeholt und wie vehement Experte oder andere Mitglieder die Normalität der Verhaltensweisen bestätigen. Ich habe einen 3 jährigen Sohn mit Autismus Spektrum Störung und kann nur sagen, dass es so viele Anzeichen gab, dass es unmöglich zu übersehen war und dennoch sind wir durch einen langen sorgfältigen Diagnoseprozess gegangen der auch nach über 1.5 Jahren nicht ganz abgeschlossen ist. Die Diagnose wird also professionell keineswegs leichtfertig gestellt! Letztens sagte mir eine Mutter: "dein Kind hat Autismus?- Ach das hat ja inzwischen jeder so wie Adhs! " Ich empfinde das als Beleidigung, da es impliziert, man würde sich gewisse Dinge nur einbilden oder aber es gäbe kein echtes "Problem". Kommt es aktuell zu einer Häufung von Autismus? Zu einer Häufung der Verdachtsdiagnose? Wieso haben diese Eltern wohl solch eine Angst, es handelt sich ja nicht um eine todbringende Erkrankung. . .! Liebe Grüße:-)


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, was Sie beschreiben, hängt sicher damit zusammen, dass Autismus erst in den letzten Jahren einer größeren Öffentlichkeit bekannt geworden ist. Vermutlich werden nun mehr Verdachtsdiagnosen gestellt, weil mehr Kinder vorgestellt werden. Die Sorge vieler Eltern, die Sie beobachtet haben, kann ich verstehen. Junge Eltern wünschen sich verständlicherweise, dass ihr Kind gesund und unbeschwert aufwächst. Jede Vermutung, dass dieser Wunsch getrübt oder eingeschränkt werden könnte - sei es durch Krankheit oder anderes, bereitet dann zunächst nachvollziehbar Sorge. Ich finde es sehr ermutigend, dass Sie beschreiben, dass man vor dieser Diagnose keine Angst haben muss. Das Leben mit einem autistischen Kind kann genauso erfüllend sein wie mit einem Kind ohne Autismus. Das wünsche ich Ihnen. Alles Gute Ihnen Ingrid Henkes


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Seit Beginn alleinerziehend. Sohn kurzer Stillrhythmus: 2 Std. Eigenes BEtt neben meinem. Mag keine DUnkelheit=>Kein Rollo. Extrem häufiges Erw, seit Brustabgewöhnung nachts mit 2 J. "nur" noch ein bis zweimal. Aktuell: einmal Erwachen gegen 5. Einschlafen mit Körperkontakt. Leider sehr zappelig, muss ihn oft zurechtweisen, sonst hampelt er nur rum ...

Hallo! Mein Sohn,8J,wurde vor 2 Jahren nach langer Testzeit mit ADHS diagnostiziert.Er ist extrem leicht ablenkbar,kann sich nicht länger als 5min auf eine Sache konzentrieren.Neben psychologischer Betreuung und Ergotherapie bekommt er für die Schulzeit Medikinet retard 20mg.Wir haben allerdings ein Hausaufgabenproblem:die Wirkung lässt gegen 14Uhr ...

Sehr geehrte Frau Henkes, Mein Sohn ist 3.5 Jahre alt und ist im Kindergarten (in dem ich arbeite). Hat mittlerweile 1 sehr enge Freundin und sonst 3 Kinder mit denen er spielt Sein Verhalten ist für mich nicht erkläbar, er ist sehr zappelich, laut, nur am Bewegungen- dabei macht er wahnsinnig laute Geräusche. Den Kindern macht er alles kapu ...

Hallo Frau Henkes, Mein Mann hat seit diesem Jahr eine diagnostizierte ADHS. Ich habe den Verdacht, dass auch ich es haben könnte aber noch keine gesicherte Diagnose. Können Sie mir eventuell sagen, wie hoch das Risiko ist, dass es unsere Tochter bekommt?  Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit bei einem Elterteil und bei beiden Elternteilen? ...

Sehr geehrte Frau Dr. Henkes, ein paar Monate nach der Einschulung (Sohn6 Jahre alt) haben die Lehrer mich darauf hingewiesen, meinen Sohn auf ADHS testen zu lassen. Er war immer ein wildes und lautes Kind meiner Meinung nach aber nie auffällig. Er verhällt sich zu Hause und auch heute noch immer sehr respektvoll mir gegenüber. Auch im Kinderga ...

Hallo Frau Henkes,  wir haben einen Sohn, der aktuell 2 Jshre und 3 Monate ist. Seit seinem 1. Geburtstag wurde er immer aktiver. Mittlerweile haben wir zu Hause häufig das Gefühl, dass er nicht weiß, was er mit sich anfangen soll. Er kann alleine überhaupt nicht spielen, aber auch wenn wir daneben sitzen, ist er sehr sprunghaft und hat Spielze ...

Hallo, mein Sohn ist jetzt sechs Jahre als geworden und kommt dieses Jahr in die Schule. Es fällt mir in letzter Zeit immer häufiger auf, dass er Probleme hat, sich zu konzentrieren. Er ist schon ein Zappelphillip, kann aber auch mal stillsitzen. Wenn ich ihm etwas vorlese, kann er mir danach nicht mehr sagen, was ich gerade gelesen habe. Auch ...

Liebe Frau Henkes, ich bin momentan sehr verzweifelt und mache mir viele Sorgen um meinen Sohn. Er ist 5 Jahre alt, wird im August 6. Glücklicherweise wird er erst nächstes Jahr eingeschult.  Kurz zu unserer Familiensituation: wir leben in einer Patchwork Familie. Mein Mann hat einen Sohn aus früherer Beziehung (Junge 8 Jahre, ist jetzt durch u ...

Sehr geehrte Fr. Henkes, kurze Abklärungsfrage: mein Sohn, 11 Jahre, gerade erst 11 geworden, ist aktuell wieder sehr impulsiv, grenzüberschreitend, mürrisch, respektlos, schnell aufbrausend, fühlt sich gleich angegriffen, geht sofort in ein Verteidungsverhalten, auch bei Kleinigkeiten.  Dieses Verhalten zeigt sich zuhause uns Eltern gege ...

Guten Morgen, mein Sohn (fast sechs Jahre alt) hat eine schwere Sprachentwicklungsstörung (Wort- und Satzbildung, Lautbildung), er ist in der aktiven Sprache etwa auf dem Stand eines 2.5 jährigen, in der passiven Sprache altersentsprechend. Zudem hat er hochgradig ADHS. Logopädie und KiGabegleitung laufen bereits. Kognitiv ist er allerdings alt ...