Hallo Frau Henkes,
wir haben einen Sohn, der aktuell 2 Jshre und 3 Monate ist. Seit seinem 1. Geburtstag wurde er immer aktiver. Mittlerweile haben wir zu Hause häufig das Gefühl, dass er nicht weiß, was er mit sich anfangen soll. Er kann alleine überhaupt nicht spielen, aber auch wenn wir daneben sitzen, ist er sehr sprunghaft und hat Spielzeug n zur für eine ganz kurze Zeit in der Hand, bevor ihm etwas neues einfällt.
seit ca 5 Monaten haben wir jetzt auch mit Wutanfällen zu tun. Er will sich zb von mir als Mama nicht mehr wickeln lassen, beim Papa klappt es besser. Und auch sonst, will er alles am liebsten alleine machen.
wenn man mit ihm rausgeht, ist es besser. Aber drinnen ist es ganz schlimm, weil er einfach nicht spielt und nur so viel herumrennt. Er kommt tagsüber auch kaum zur Ruhe und Körperkontakt mag er auch nicht. Ich halte die Unruhe ehrlich gesagt nur schwer aus, es macht mich traurig, dass ich ihn nicht zur Ruhe helfen kann. Auf dem Arm biegt er sich dann komplett durch.
Ich habe jetzt gelesen, dass solche Sachen auf ADHS hindeuten können, auch schon in dem Alter? Und auch wichtig wäre natürlich zu wissen, was wir bei so eine Spielunfähigkeit machen können?
liebe Grüße und vielen Dann
von
Beany1692
am 11.03.2024, 09:38
Antwort auf:
Geht es in Richtung ADHS?
Guten Tag,
was Sie beschreiben, muss nicht auf ADHS hinweisen. Ihr Sohn ist im Trotzalter und versucht, seinen gerade entdeckten Willen durchzusetzen. Das ist eine wichtige Entwicklungsphase, weil sie Zweijährigen zeigt, dass sie mit ihrem Willen Wirkmächtigkeit haben. So können sie sich etwas besser aus der engen Abhängigkeit von den Eltern lösen. Ihr Sohn sollte gelegentlich seinen Willen durchsetzen dürfen. Immer kann das nicht gelingen, z.B. beim Wickeln. Dann müssen Sie sich durchsetzen. Zweijährige können sich noch nicht lange alleine beschäftigen. Sie müssen das Spielen erst lernen. Das können Sie anbahnen, indem Sie mit Ihrem Sohn spielen. Auch dann sind Spiele erst von kurzer Dauer. Man kann Kleinkinder im Haus gut beschäftigen, wenn man sie mithelfen lässt. Kinder lieben es meist, die Tätigkeiten der Erwachsenen nachzumachen. Lassen sie Ihren Sohn mit einem Topf, einem Löffel und etwas, das er umrühren kann, mitkochen. Vielleicht können Sie Ihren Sohn mit Vorlesen oder Musik etwas zur Ruhe kommen lassen. Eine ADHS Diagnose sollte nicht vor dem dritten oder vierten Lebensjahr erfolgen. Bei einem Zweijährigen sind Verhaltensweisen noch sehr veränderlich.
Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Ingrid Henkes
von
Ingrid Henkes
am 11.03.2024