Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Hat unser Sohn einen Mutismus entwickelt?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Hat unser Sohn einen Mutismus entwickelt?

Babyfrage18

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Lieber Herr Dr. Nohr, wir sind etwas verunsichert und besorgt: unser Sohn, gerade 3, spricht zuhause mit uns Eltern und mit den vertrauten Großeltern sehr gut, im Sinne von viel, wortgewandt, sehr lange Sätze etc. Auch beim Spiel spricht und kommentiert er viel. Bei Fremden die ihn ansprechen oder auch Nachbarn die man nicht täglich und nur kurz sieht, ist er sehr zurückhaltend. Er freut sich sie zu sehen, spielt auch mit ihnen fangen, lacht sie an, sagt aber nichts oder max. hallo, tschüss, ja. Vor dem Kindergartenstart im August war er 7 Monate bei der Tagesmutter, auch dort hat er sich anders als zuhause verhalten, wenig gesprochen, war dort auf die Tagesmutter fixiert statt auf die anderen vier (sehr wilden) Mädchen. Die Eingewöhnung hat dort lange gedauert. Jetzt geht er in den Kindergarten wirklich freudig und spielt mittlerweile dort auch gerne mit anderen Kindern und spricht auch immer mehr mit diesen. Mit den Erzieherinnen spricht er dagegen nicht oder kaum. Aus seinen Erzählungen merken wir, dass er sie mag. Wenn wir ihn im Kindergarten abholen fängt er meist direkt an zu erzählen. Die Erzieherinnen sagen sehr oft dass er nicht gesprochen hat und er so still sei. Wenn wir ihn abholen (Mama/Papa) spricht er dagegen direkt, auch vor den Erzieherinnen. Warum er dort wie auch bei Fremden verstummt obwohl das Sprechen (wenn auch altersgemäß noch etwas undeutlich manchmal) ihn sonst sogar auszeichnet, wissen wir einfach nicht. Lieben Dank für Ihre Einschätzung.


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Hallo, in Ihrer Beschreibung sehe ich eher ein Kind, das sich im Sprachausdruck unsicher erlebt und vielleicht auch wegen undeutlicher (aber altersgerechter) Sprache beschämt wurde (da sind Kinder ja manchmal wenig rücksichtsvoll). Dafür spricht, dass er jetzt auch mit den Kindern spricht, sich also nicht nur auf Erwachsene bezieht. Er braucht wohl seine Zeit, um sich ausreichend sicher zu fühlen (s.a. Eingewöhnung). Ich würde es beobachten, mir z.Zt. aber keine Sorgen machen. Ich habe es tatsächlich einmal erlebt, dass ein Kind zu Hause normal sprach (Tonband), aber immer draussen eine deutliche Sprachbeeinträchtigung zeigte. Aber seine Geschichte war anders und er zeigte nicht die Anpassungsmöglichkeiten Ihres Sohnes. Dr.Ludger Nohr


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