Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Geschwisterrivalität

Ingrid Henkes

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Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Geschwisterrivalität

Mine34

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Guten Tag Frau Henkes,  meine 3-jährige Tochter erwähnt in letzter Zeit sehr häufig, dass sie Angst vor ihrem 1 Jahre alten Bruder hat. Mittlerweile sagt sie dies sogar mitten in der Nacht. Wenn ich sie frage weshalb, erwidert sie, dass er sie "immer angreift." Das stimmt, mein Sohn ist relativ ungestüm und zieht auch mal an den Haaren oder kratzt, er findet sie natürlich super und will immer mitspielen, macht dabei natürlich oft ihre Sachen kaputt. Ich hatte ihr in diesen Situationen  vorgeschlagen, sie könnte einfach aus dem Kontakt gehen oder sich leicht wehren. Dies setzt sie kaum um sondern setzt sich ihm oft aus... Sie meinte jetzt auch oft soe wäre gern Einzelkind, da ihr Bruder sie sehr zu nerven scheint... Umgekehrt ist meine Tochter aber auch aggressiv gegen mein Sohn, bzw. Lässt ihn gern spüren, dass sie die stärkere ist. Sie nimmt ihm zb Sachen weg mit denen er gerade spielt oder haut und schubst ihn.  Ich bin etwas ratlos wie ich mit der Angst meiner Tochter umgehen sollte bzw. Was ich hier gut erwidern kann.  Wir hatten zudem überlegt, dass bisherige Zimmer meiner Tochter als Kinderzimmer umzugestalten. Unsere Wohnung hat eigentlich nur Platz für ein Konderzimmer. Aktuell befürchte  ich jedoch, dass meine Tochter dann noch stärker das Gefühl bekommt, das mein Sohn ihr etwas wegnehmen möchte und sich die Streitereien häufen....  Was meinen Sie? Haben Sie Ideen wie ich die Konflikte stärker auflösen könnte ?    vielen Dank 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Sie vermuten richtig, dass Ihre Tochter sich in einer starken Rivalität zum Bruder befindet. Bisher musste sie ausschließlich befürchten, dass er ihr Ihre Liebe wegnehmen könnte. Nun ist er motorisch fitter und greift auch noch mit konkreten Handlungen in ihr Leben ein. Er macht ihre Sachen kaputt und tut ihr weh. Das ist für Ihre Tochter schwer erträglich und kann Angst vor dem "Eindringling" auslösen. Vermutlich hat Ihre Tochter unbewusst aber auch Angst vor ihrer eigenen Wut auf diesen ungestümen Bruder. Sie ärgert ihn ja auch entsprechend. All diese Gefühle sollten ihren Platz haben dürfen. Sicher können Sie das mit einer Dreijährigen noch nicht so differenziert besprechen. Aber Sie können ihr vermitteln, dass sie recht hat und kleine Brüder manchmal schwer zu ertragen sind und einen richtig wütend machen können. Besprechen Sie mit ihr, dass es leichter wird, wenn der Bruder mehr verstehen kann. Zeigen Sie Ihrer Tochter immer wieder, dass Sie sie weiterhin genauso lieben wie zuvor. Wenn sie sich dessen sicherer ist, kann die Rivalität zum Bruder nachlassen. Die Umgestaltung des Kinderzimmers muss sich nicht nachteilig auswirken. Für Dreijährige ist das Kinderzimmer oft noch nichts Eigenes. Ihre beiden Kinder werden ohnehin noch lieber in Ihrer Nähe spielen. Wenn Sie Ihrer Tochter  Vorteile des gemeinsamen Kinderzimmers ausmalen können, muss sie die Änderung nicht als Verlust begreifen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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