TrippleMum
Guten Tag, ich würde gern in einer Sache Ihre Meinung wissen: zur Zeit bin ich noch mit Zwillingen schwanger und habe ein zweijähriges Kind zu Hause. Durch etliche Komplikationen in der Schwangerschaft bin ich nun zum vierten Mal im Krankenhaus; es waren nun zwei kurze Aufenthalte und zwei längere (3Wochen und der aktuelle Aufenthalt ist nach einer Woche noch nicht absehbar). Mein Mann ist ein guter Vater und macht das beste aus der Situation. Wir gestalten den Kontakt zu mir gerade so, dass wir uns jeden Tag vor Ort und im Videochat zum Frühstück und Schlafen kurz sehen. Wir erklären dem Kleinen wenn er fragt immer wieder, dass ich gern nach Hause kommen würde, es gerade aber noch nicht kann. Ich beobachte, dass der Kleine an der Situation zu knappsen hat. Er hat sich im Verhalten verändert (bspw. Bewegungsmuster, Aussprache). Die Zwillinge werden nun als Frühchen kommen, was mindestens 2 Wochen Neonatalogiestationsaufenthalt bedeutet und ich stelle mir die Frage, wie ich beiden Seiten halbwegs gerecht werden kann: Dem zweijährigen Kind zu Hause und den zwei Babys, mit denen ich so ja noch gar keine Bindung aufbauen konnte. Ich möchte beide Stillen, was ja auch einer gewissen Gegenwärtigkeit meinerseits bedarf. Und ich weiss, dass trotz aller Mühen das Personal einer Frühchenstation nicht immer Zeit hast, die Tränen von Babys zu begleiten. Und alle Fürsorge der Schwesternschaft kann den Bindungsaufbau zu uns Eltern nicht ersetzen. Was denken Sie, wie ich mich nun am besten aufteilen kann, und dabei der Bindung/dem Weltgefühl der drei Kinder die möglichst beste Ausgangssituation verschaffe? Sollte ich die Zeit, in der die Babys auf der Neo sind, dort verbringen oder von zu Hause aus mittels Besuchen begleiten? Wir wohnen ca 15 min vom Klinikum entfernt, aber ein gleiches Zimmer ist das ja trotzdem nicht. Was bedeutet es für die Zwillinge, wenn ich die ganze Zeit da bin bzw nicht immer da bin? Zugleich mache ich mir Sorgen darüber, wie mein erstgeborenes Kind diese Wochen und Monate übersteht und ob davon etwas “zurückbleibt“. Danke für Ihre Gedanken dazu!
Guten Tag, da haben Sie wirklich eine schwierige Situation zu bewältigen. Aber ich höre Ihren Optimismus heraus, das Beste aus der Situation zu machen. Das wird Sie und Ihren Mann tragen. Es gibt sicher nicht die eine optimale Lösung, aber es so gut wie möglich zu versuchen und damit zufrieden zu sein, wird auf Dauer allen helfen, mit den Schwierigkeiten fertig zu werden. Für Ihren Sohn bedeutet es eine große Veränderung, dass Sie nicht da sind und bei ihm sind wie gewohnt. Er hat aber den Vater an seiner Seite, der weiter für ihn da ist. Ich denke, für Ihre Zwillinge ist es sehr wichtig, dass Sie so viel wie möglich bei ihnen sind. Gerade für Frühchen ist das in der Welt ankommen schwieriger als für reif geborene Kinder. Körperkontakt und Nähe sind besonders wichtig, um Bindung aufzubauen und Angst zu nehmen. Wenn Sie also möglichst bei den Zwillingen bleiben, legen Sie das beste Fundament dafür, dass ihre Entwicklung in gute Bahnen kommt. Das macht später Vieles leichter. Ihr Sohn wird sicherlich irritiert sein von den neuen Lebensumständen, aber er wird sich davon erholen, wenn Sie wieder zu Hause sind und sich das Leben zu fünft eingependelt hat. Möglicherweise wird dann als Erfahrung bei ihm zurückbleiben, dass er eine schwierige Zeit erleben musste, die aber zeitlich begrenzt war und vorüberging. Mit Ihrer Unterstützung kann er dann mitnehmen, dass er es geschafft hat, so etwas Schwieriges zu bewältigen. Das verhilft zu Ich-Stärke. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
TrippleMum
Dankeschön, liebe Frau Henkes!
TrippleMum
Dankeschön, liebe Frau Henkes!
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