Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

fremdeln?

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: fremdeln?

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Hallo, eine grundsätzliche Frage hätte ich mal: Wie äußert sich fremdeln? Mein Sohn ist jetzt 9 Monate und seit einigen Wochen sehr anhänglich, d.h. ich darf grundsätzlich nicht den Raum verlassen, er möchte auch dann wenn ich im Zimmer bin, das ich mit ihm spiele, in Ruhe ein Buch in der Nähe zu lesen ist z.B. nicht erlaubt oder ich muß 'arbeiten', d.h. den Haushalt machen, damit er zugucken und mitwirbeln kann. Alles andere fordert sofort lautes Geschrei heraus und er tapst mir krabbelnd hinterher. Er hat bis zum 8.Monat im Familienbett gelegen, dann klaglos im eigenen im Schlafzimmer, nun muß ich ihn wieder ins Bett mitnehmen. Soweit - Sogut, ein bissel mehr Zeit für mich wäre ja mal schön, aber ich gehe jetztmal von einer Phase aus und es ist ja auch mal ein nettes Feedback wenn man als Mutter des öfteren fest umarmt wird. Komischerweise hat sich sein Verhalten Fremden gegenüber nicht geändert, er ist prinzipiell immer noch freundlich zu Leuten auf der Straße, meine Familie kann ihn oft ablenken, wenn er nörgelt außer wenn absoluter Notfall ist, dann muß ich antreten. Ist das dann überhaupt Fremdeln? Oder nur überbordende Anhänglichkeit? Wie gehe ich mit der Tatsache das er nur dann ruhig ist wenn ich mit ihm spiele oder wir zusammen putzen am besten um? Im Moment reagiere ich auf jeden Brüller, nehme ihn hoch oder hole die Spielsachen raus - lernt er nicht irgendwann das ein Schrei von ihm volle Aufmerksamkeit von mir erreicht in Bezug auf Verwöhnen? Ich weiß das man unter einem Jahr nicht verwöhnen kann, aber die Gefahr einen kleinen Tyrannen zu entblättern sehe ich schon wenn das über mehrere Monate geht, schreien lassen möchte ich ihn aber trotzdem nicht. Grüße fusel


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, in Kürze erscheint der zweite Teil meines Langtextes über das emotionale Bewußtsein. Das steht dann alles drin, was Sie wissen wollen. Nur kurz, was Sie beschreiben ist eigentlich schon mehr Anhänglichkeit. Das Fremdeln kann aber nahtlos in die Anhänglichkeit übergehen. Anhänglichleit kommt paradoxerweise durch das Bestreben zustande, sich von der Mutter zu entfernen. Die Mutter wird zur sicheren Basis für das abenteuerliche "Sich auf eigene Faust aufzumachen". Neugier und Angst vor dem Neuen mischen sich zur einer Art Urambivalenz. Das macht die Säuglinge/Kleinkinder so empfindlich. Sie reagieren völlig normal und verwöhnen Ihren Sohn keineswegs. Allerdings müssen Sie nicht jedesmal ängstlich zu ihm hineilen, wenn er mal in einem anderen Raum nach Ihnen jammert. Machen Sie sich bemerkbar und gehen Sie dann ganz gelassen zu ihm, um ihm klarzumachen, daß Sie immer in seiner Nähe sind. Viele Grüße


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