Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Fremdbetreuung mit einem Jahr / Entscheidungshilfe

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Fremdbetreuung mit einem Jahr / Entscheidungshilfe

Lischenmueller87

Hallo Frau Henkes :) Wir wissen zwar noch nicht, wo wir einen Platz bekommen, aber anbei schon mal die möglichen Optionen: Die Optionen mit Wechsel: [  ] Tageseltern von 1-3 Jahren mit 10 Kinden und dann Wechsel in eine Kita (Wechsel/ Beziehungsabbruch von Kindern und Tageseltern nach dem 3. Lebensjahr) [  ] Kinderkrippe (48 kinder im Alter von 1-3 J. verteilt auf 3 Gruppen) & Wechsel in externe Kita [  ] Große Kita 130 Kinder /12 Krippenkinder 1-3 J. / gemeinsamer, hausinterner Wechsel der Kinder in großen, offenen Kitabereich Optionen ohne Wechsel: [  ] Kleine Kita mit 22 Kindern und drei Räumen aufgerteilt in zwei Gruppen: 1-3 Jahre / 4-6 Jahre  [  ] Große Kita 180 Kinder in altersgemischter Gruppe mit ca. 18 Kindern im Alter von 1-6 Jahren Können Sie uns sagen, welche Rahmenbedingungen für kleine Kinder wirklich wichtig sind? Ist es die große Kita mit dem riesen Angebot an Erziehern und Räumen? Mein Mann befürchtet, dass unsere Tochter sich in einer kleinen Kita aufgrund des geringen Platzangebotes langfristig  langweilen könnte. Ich habe eher die Befürchtung, dass sie in einer zu großen Kita untergehen könnte. Wie sehen Sie das? Und wie stehen Sie grundsätzlich zum Thema "Wechsel"? Wäre es aus Ihrer Sicht besser eine langfristige Einrichtung zu finden, um Beziehungsabbrüche zwischen Kind und Erziehern bzw zu anderen Kindern zu vermeiden? Können Sie uns sonst irgendetwas raten? Was ist aus Ihrer Sicht zu bedenken? 1.000 Dank!


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, aus meiner Sicht sind vor allem zwei Dinge für die Auswahl einer Betreuungseinrichtung entscheidend. Zuallererst muss das Kind sich dort wohlfühlen. Das ist nicht vom Raum- oder Beschäftigungsangebot abhängig. Für Kinder ist es wichtig, dass sie sich gut angenommen fühlen, Freunde finden und sozial gut eingebunden sind. Zum Zweiten müssen Sie als Eltern ein gutes Gefühl dabei haben, Ihr Kind den Mitarbeitern/innen einer Einrichtung anzuvertrauen. Das ist ein sehr persönlicher Eindruck, der nicht von sachlichen Kriterien bestimmt ist. Sie werden darauf achten, welcher "Ton" in einer Einrichtung herrscht, wie die Kinder sozial eingebunden werden, wie Ihr Kind sich wohlfühlt. Des weiteren könnte auch noch eine Rolle spielen, ob Ihre Tochter bereits ein Kind kennt, mit dem sie gemeinsam in den Kiga kommt. Das könnte den Start erleichtern. Nach meiner Einschätzung langweilen sich Kinder im Kiga-Alter nie. Wenn sie Freunde haben und gute Sozialkontakte, finden sie immer eine interessante Beschäftigung. Das ist nicht von der Größe einer Einrichtung abhängig. Sollten Sie einen Kiga-Platz bekommen, bei dem Ihre Tochter wechseln muss, wird sie das mit Ihrer Unterstützung auch bewältigen. So sehr Kinder in der Regel die Beständigkeit bevorzugen, so sind sie doch auch meist flexibel und können sich auf neue Bedingungen gut einlassen. Da würde sicher auch helfen, dass andere Kinder der Einrichtung mitwechseln würden. Ich wünsche Ihnen alles Gute für diesen neuen spannenden Lebensabschnitt Ihrer Tochter. Ingrid Henkes


Curcuma

Hallo, ich würde auf folgende Dinge achten (wir starteten mit 14 Monaten in einer Krippe mit 1-3-Jährigen; im selben Haus ist der Kindergarten, in den dann die Kinder mit drei Jahren auch wieder mit Eingewöhnung wechseln): -Möglichkeit der individuellen Eingewöhnung (also nicht nach dem Motto " nach drei Tagen muss aber unbedingt der erste Trennungsversuch erfolgen und nach zwei Wochen muss die Eingewöhnung abgeschlossen sein") --> googeln nach "KiTa sanfte Ablösung" -da Euer Kind mit einem Jahr sehr jung ist: gutes Betreuungsverhältnis, damit die Kinder nicht untergehen (Personalschlüssel sollte bei Kíndern unter drei Jahren möglichst 1:2 oder 1:3 sein); bedenkt dabei, dass natürlich Erzieher:innen/Tageseltern durch Krankheit etc. ausfallen können -bei so einem kleinen Kind möglichst keine große Streuung des Altersbereichs. Gemäß meiner Erfahrung daher eine Krippe bevorzugen (also 1 bis 3 Jahre) -wenn möglich, nicht direkt mit Ganztag starten, da der Input enorm ist für die Zwerge. Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, bis zum zweiten Geburtstag erst mal nur bis 14 Uhr in die Krippe zu geben (heißt in unserer KiTa dann "verlängerte Öffnungszeiten" und kostet zudem weniger). Seit dem zweiten Geburtstag dann bis ca. 16.30 Uhr. Wir starten gegen 9 Uhr. Viele Grüße!


Lischenmueller87

Danke für beide Antworten! 


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