IzzyP
Ich suche hier Expertenrat bzgl folgender Situation: Mein Sohn ist 19 Monate alt, ein Sonnenschein. Der Vater und ich haben uns getrennt als er ca 8 Monate alt war. Seitdem arbeite ich wieder mit 30h und der Kleine in der Betreuung. Ursprünglich wollte der Vater Zuhause bleiben oder deutlich reduzieren und ich mit 33 h zurück in den Job, das ist natürlich jetzt alles anders gekommen. Der Vater ist aber trotzdem total engagiert und wir kommen dank der Kita beide mit Job und Kind gut klar und landen inzwischen fast bei 50:50 an, seit ich aufgehört habe zu Stillen. Seit Wochen fahren wir mit 2-2-3 aus meiner Sicht sehr gut, zwischendurch mal Ausnahmen, weil der Vater Notdienst hat o.ä. Ich finde es super mit 2-2-3, denn dadurch wechseln wir uns an den Wochenenden ab, der Kleine ist aus meiner Sicht total entspannt, ich erzähle ihm immer, wie die Woche, der Tag geplant ist, ich packe mir die beiden "kindfreien" Tage voll mit Arbeit und Haushalt, so dass ich in der gemeinsamen Zeit ganz viel Zeit und Aufmerksamkeit für meinen Sohn habe. In einigen englischsprachigen Foren habe ich gelesen, dass 2-2-3 ein sehr übliches Modell für Co-parenting ist. Leider habe ich bisher keine konkreten Expertenmeinungen finden können. Jetzt setzt mich der Vater leider ziemlich unter Druck, ganze Wochen im Wechsel zu betreuen und er behauptet, dass 2-2-3 zu unruhig sei und ein Wechsel mit kompletten Wochen mehr Ruhe und Routine brächte. Er zitiert irgendwelche mir unbekannten Arbeitskollegen als Referenz, was ich einfach nicht ernst nehmen kann, ich kenne diese Personen nicht und was weiß ich denn, wie es deren Kindern geht. Ich finde die Vorstellung schrecklich, jede zweite Woche komplett auf meinen Sohn zu verzichten, ich vermisse ihn schon an den Wochenenden, auch wenn ich die Zeit alleine auch genießen kann. Aus meiner Sicht ist der Kleine super drauf und ich möchte gerne mittelfristig bei 50:50 ankommen und in zwei, drei Jahren auch gerne im Wochenwechsel, aber ich finde ihn aktuell zu jung für solche langen regelmäßigen Trennungen von mir. Der Vater wirft mir aber immer wieder vor, nicht im Sinne meines Sohnes zu handeln und ich komme langsam ins Wanken, es vielleicht doch auszuprobieren, habe aber bereits häufig in der vergangenen Beziehung zugelassen, dass der Vater meine Grenzen überschreitet, weil sachliche Argumente von ihm nicht angenommen werden und er sich als Opfer und mich als selbstsüchtig und arrogant hinstellt und mich damit zermürbt, obwohl ich eigentlich sehr selbstreflektiert und begründet argumentiere. Was ist denn die Expertenempfehlung für ein Betreuungsmodell im Kleinkindalter zwischen 1,5 und 3 Jahren? Es tut mir leid, dass die Ausführung so lang geworden ist, ich fand es schwierig, mich knapper zu fassen. Danke für Ihre Zeit und eine Expertenantwort.
Guten Tag, was für ein Glück, dass bis jetzt die Betreuung Ihres Sohnes so gut geklappt hat. So ein Wechselmodell ist hochkomplex und Sie haben anscheinend gute Übergaben und Absprachen gemacht. Im Mittelpunkt sollte immer das Wohlergehen des Kindes stehen. Kinder sind nun mal verschieden. Ein Modell kann für ein Kind passend, für das andere unpassend sein. Es ist aus der Ferne und ohne Ihren Sohn zu kennen schwierig eine individuelle Empfehlung auszusprechen. Allerdings gibt es eine deutliche Expertenempfehlung: bei Kindern bis ca. zum 3. Lebensjahr ist ein Betreuungsmodell mit langen Phasen ( und das wäre eine Woche) der Trennung von Hauptbindungspersonen (das sind Sie beide) nicht zu empfehlen. Sie empfinden das ja auch ganz genauso. Sollten Änderungen anstehen und es besteht Unsicherheit bzgl. dem Wohlergehen des Kindes ist es auch möglich, sich diesbezüglich z. B. an eine Erziehungsberstungsstelle zu wenden. Alles Gute, herzliche Grüße Barbara Saitner in Vertretung für Frau Henkes
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