wundertuete
Hallo Frau Henkes, bei uns steht demnächst eine Kitaeingewöhnung bevor (Kind wird zum Startzeitpunkt zwischen 14 und 15 Monaten alt sein). Von den Erzieherinnen angesetzt sind dafür bis zu 8 Wochen, ich bin aber relativ flexibel und wir könnten das auch noch länger strecken, falls nötig. Bzgl. der Trennungssituation sagen die Erzieherinnen, dass es ok ist, wenn das Kind weint, wenn ich rausgehe, aber falls es sich nicht schnell von der Erzieherin beruhigen lässt, werde ich wieder reingeholt. Weiter unten wurde ein Link gepostet, wo steht, dass man den Kitaraum nicht verlassen sollte, wenn das Kind schreit. Allerdings schreit mein Kind manchmal auch zu Hause, wenn ich den Raum verlasse und es mit Papa im Raum bleibt, lässt sich jedoch von Papa schnell beruhigen/ablenken. Herr Dr. Nohr hat mal zu dem Thema geschrieben, dass das Kind echte Trauer spürt, wenn die geliebte Person den Raum verlässt, die Auflösung aber mit der Zeit kommt, wenn das Kind durch Erfahrung lernt, dass die Person auch immer wiederkommt und sich eine Objektkonstanz entwickelt. Gilt das auch für die Kita oder ist die Situation in der Kita nicht vergleichbar mit zu Hause? Ist es wirklich so, dass ich in der Kita nur dann den Raum verlassen sollte, wenn das Kind dabei völlig ruhig bleibt? Wäre es nicht eher seltsam, wenn das Kind keine Trauer verspüren würde, wenn ich gehe? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.
Dr. med. Ludger Nohr
Guten Tag, es ist - wie zu Hause - sehr gut möglich, dass Ihr Kind traurig ist, wenn Sie die Kita verlassen. Diese Situation wird ihm aber auf Dauer ohnehin nicht erspart bleiben. Da zählt dann eben, dass es lernt, dass Sie verlässlich sind und immer wiederkommen. Kitas haben diesbezüglich oft eigene Regeln, die häufig auf Erfahrung beruhen, denn dort ist dieses Geschehen alltäglich, während die Eltern und das Kind es ja einmalig erleben. Diesen Erfahrungen sollte man ruhig trauen. Wenn dies sich für das eigene Kind nicht als günstig erweist, kann man es ja ansprechen. Wichtig ist doch, dass Sie das Vertrauen haben, dass die Erzieherinnen Sie informieren, wenn das Kind weint und dass sie auch versuchen, das Kind zu trösten. Außerdem beobachten Sie ja Ihr Kind und dessen Verhalten, so dass Sie jederzeit die Möglichkeit des Eingreifens haben. Ich wünsche alles Gute für den Kindergartenbesuch. Ingrid Henkes
Curcuma
Hallo, vielleicht nimmst Du Bezug auf eine meiner Fragen oder Kommentare; ich stecke in der gleichen Situation wie Du und hab mir dementsprechend viel angelesen und hier auch gefragt. Daher erlaube ich mir einen Kommentar: Es geht beim Gedanken des „Nichtweinens“ nicht darum, dass das Kind ruhig im Sinne von teilnahmslos bleibt. Sondern dass eine sichere Bindung zur Bezugserzieherin aufgebaut wurde, so dass es sich weiter geborgen und nicht verlassen fühlt. Mir ist aber in der Praxis, ehrlich gesagt, auch nicht klar, wie das ganz ohne Weinen ablaufen kann, denn Situationen zuhause wie von Dir beschrieben kenne ich auch. Viele Grüße!
schneeziege08
Ist es denn nötig das Kind jetzt schon in eine Kita zu geben? Ich finde es klingt nach einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Mein Sohn sollte in dem Alter zur Tagesmutter gehen - eine Katastrophe und ich habe nach wenigen Tagen abgebrochen - danach war es wochenlang noch viel schlimmer zu Hause, bis er sich wieder eingekriegt hatte. Mit 2 1/4 war es dann immer noch nicht leicht, aber da haben wir es ohne Tränen in den Kiga geschafft. Ein Riesenunterschied war dann einfach, dass man mit dem Kind kommunizieren konnte und erklären konnte, was wann passiert. Auch das Kind konnte Ängste und Fragen zumindest im Ansatz formulieren. Ich habe in der Kita vorher(!) ausgehandelt, dass ich kein weinendes Kind zurücklasse. War dann jeden Tag nur 1h mit ihm da, dafür aber fast 2 Wochen. Erst dann der erste kurze Trennungsversuch, der dann relativ zügig ausgebaut werden konnte, da er die Erzieherinnen ja inzwischen "gut kannte". Nach 4 Wochen blieb er bis 12 Uhr und dabei haben wir es einige Monate belassen, weil er danach schon völlig erschöpft war. Es sind halt nicht alle Kinder gleich. Wenn es nicht anders geht, "muss man da durch", aber wir haben lieber finanziell Abstriche gemacht und es nie bereut. Es war doch letztendlich ein überschaubarer Zeitraum, in dem wir eben deutlich sparsamer gelebt haben. Ich weiß, dass es leider nicht für jeden möglich ist Falls es irgendwie geht, höre auf dein Gefühl und nicht auf das was andere Leute meinen. Erzieherinnen haben zwar viel Erfahrung, aber du weißt besser, was gut für dein Kind ist. In unserem Kiga waren sie erstaunt, dass mein Plan aufgegangen ist, weil es für die meisten Kinder so nicht funktioniert. Alles Gute für euch.
wundertuete
Hallo Curcuma, genau, deinen letzten Kommentar hier im Forum meinte ich. Vielen Dank für die Links, ich fand sie sehr informativ. Allerdings, wie du schon sagst, weiß ich nicht, wie das in der Realität ablaufen soll, wenn das Kind sogar schon zu Hause bei Trennung weint - und das ist ja anscheinend auch normal in diesem Alter. Ich werde es wohl so handhaben, wie Frau Henkes das empfiehlt: Mich auf das pädagogische Personal und mein Bauchgefühl verlassen und hoffen, dass sich mein Kind in der Kita wohlfühlt.
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