Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Eifersucht

Ingrid Henkes

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Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Eifersucht

Sasi1512

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Hallo, Mein Sohn ist 2 Jahre und 2 Monate alt.er geht seit 1 Jahr täglich zu seiner Tagesmutter. Es gab nie Probleme ubd er geht sehr gerne hin.Seit 1 Woche weint er jeden Vormittag sobald die anderen Kinder kommen. Er läuft der Tagesmutter überall hinterher, möchte sie nicht teilen, spielt nicht mehr, weder alleine noch mit den anderen Kindern. Er sitzt eigentlich den ganzen Tag nur neben ihr, folgt ihr überall hin, fängt sofort an zu weinen wenn sie sich bewegt, und will jetzt auf einmal auch beim essen wieder gefüttert werden sonst isst er nichts. Es ist für alle Beteiligten keine schöne Situation. Kann man ihn irgendwie unterstützen bzw wie verhält man sich an der Stelle der Tagesmutter am besten dass diese Phase schnell vorbei geht. Mir als Mama blutet natürlich auch das Herz wenn ich weiß dass er dort gerade nur weint und ich arbeiten bin. So freut er sich wenn ich ihn frag ob er dort hin will. Beantwortet er immer mit ja und lächelt.Es gab auch nie Probleme dort. Vorgefallen ist auch nichts.seit 2 Tagen weint er jetzt auch wieder beim abgeben in der früh was auch nie ein Thema war. Privat zu Hause ist er bester Laune, hängt grad auch sehr an mir und Papa darf fast nichts. Wenn ich mich mit anderen Kindern beschäftige passt ihm das auch nicht. Da fängt er auch gleich an zu weinen und kuschelt sich her. Ich wäre für jeden Tipp dankbar dass es sich so schnell wie möglich wieder bessert und ich wieder guten Gewissens arbeiten kann.  Vielen Dank schonmal für die Hilfe.    


Ingrid Henkes

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Guten Tag, das Verhalten Ihres Sohnes ist vermutlich kein Ausdruck von Eifersucht, sondern lässt eher darauf schließen, dass er sich in der Phase der Wiederannäherungskrise befindet. Diese durchleben Kinder mit ca. zwei Jahren. Nachdem sie zuvor ihre wachsende Autonomie und die Möglichkeit, die Bezugsperson verlassen zu können genossen haben, merken sie dann, dass dies auch bedeutet, dass die Bezugsperson sich entfernen kann. Das löst vorübergehende Ängste aus, die das Kind durch ein wieder erstarktes Bedürfnis nach Nähe auszugleichen sucht. Wenn das Kind die Beständigkeit der Bezugsperson erlebt, lösen sich die Ängste nach einiger Zeit. Ihr Sohn geht gerne zur Tagesmutter und hat eine gute Beziehung zu ihr. Das bedeutet, dass er die Wiederannäherungskrise nicht nur mit Ihnen sondern auch mit der Tagesmutter durchlebt. Vermutlich erlebt er die anderen Kinder als störend und die Nähe verhindernd. Für Ihren Sohn wäre es hilfreich, wenn die Tagesmutter möglichst auf sein Nähebedürfnis eingehen könnte. Das kann sie sprachlich begleiten und ihm erklären, dass sie (für ihn) da ist und bleibt. Immer mehr kann sie einbeziehen, dass sie auch bei ihm ist, wenn sie sich um die anderen Kinder kümmert. Wenn die Tagesmutter es schafft, kann sie Ihren Sohn auch füttern. Dabei kann sie ihm sagen, dass er das im Moment wohl noch mal braucht, obwohl er eigentlich ja schon alleine essen kann. Damit kann sie immer wieder an die Autonomiewünsche Ihres Sohnes erinnern. Diese sind ja nicht verschwunden, sondern nur vorübergehend überlagert. Natürlich brauchen Bezugspersonen in dieser Phase viel Geduld, um mit dem Kind ruhig und gelassen umzugehen. Je besser das gelingt, umso schneller ist die Phase überwunden. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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