Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Eifersucht und Gewalt gegen das neue Baby

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Eifersucht und Gewalt gegen das neue Baby

Sabubsl

Liebe Expertin,  Unser 2. Sohn ist vor 3 Wochen zur Welt gekommen. Jonas unser Großer ist jetzt 3 Jahre und 5 Monate alt und eifert sehr. Er hat gerade mehrere Umstellungen, die Geburt seines Bruders, Eingewöhnung im Kindergarten und Entzug von der Oma, da der Kindergarten leider immer Nachmittags ist und wir sonst fast jeden Nachmittag bei der Oma waren uns das ja nun nicht mehr geht.  Was uns zur Verzweiflung bringt ist, dass er dem Baby gegenüber richtig gefährlich ist. Aus dem nichts springt er auf das Baby drauf (!), schüttelt es wie wild in der Wippe oder im Kinderwagen, hält ihm den Mund zu... einziges Signal für uns kurz vorher ist, dass er die Zähne aufeinander beißt. Andererseits will er ihn auch streicheln und mit ihm kuscheln.  Was können wir machen, damit er dem Baby gegenüber nicht mehr so aggressiv/ gefährlich ist?  Vielen Dank,


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, zunächst einmal müssen Sie auf Ihren jüngsten Sohn sehr gut aufpassen, denn der Große wird ja von für ihn nicht steuerbaren Impulsen geleitet. Er will den lästigen Konkurrenten wieder loswerden. Man spricht hier von der Entthronung, die für ältere Geschwister oft schwer zu ertragen ist. Machen Sie ihm klar, dass Sie Ihre beiden Kinder unbedingt behalten werden und dass Sie nicht zulassen, dass gegen eines Ihrer Kinder Gewalt ausgeübt wird egal von wem. Akzeptieren Sie die Eifersucht Ihres Sohnes und zeigen Sie ihm immer wieder, dass Sie ihn weiterhin lieben wie zuvor. Auf Dauer sollte er verinnerlichen können, dass er durch den kleinen Bruder nichts verloren sondern noch etwas dazu bekommen hat. Das ist jedoch ein Prozess, der Zeit benötigt. Sie können auch sein Selbstwertgefühl stärken, indem Sie ihm immer wieder Möglichkeiten bieten, sich als "Großer" zu beweisen. Vielleicht gibt es ja auch die Möglichkeit, dass die Oma jetzt nachmittags noch ein Stündchen zu Ihnen kommt oder ihn vom Kiga abholt, damit ihm diese Stütze erhalten bleibt. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


Ellinor

Hallo Ich wollte nur kurz mitteilen, dass es bei uns genauso war und dass es besser wird. Haltet durch. 3-4 Monate war die nachgeburtliche Geschwisterkrise richtig heftig. Gewalt richtete sich auch gegen andere Kinder. Jetzt mit 6 Monaten ist es um Welten besser. Uns hat das Geschwisterbuch von das gewünschteste Wunschkind geholfen, unser Kind zu verstehen und nicht zu verzweifeln. Alles Gute!


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