Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Durchschlafen

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Durchschlafen

lino1990

Hallo nochmal Frau Henkes, mein Sohn 1,5 hat seit seiner Geburt insgesamt vielleicht 2 Wochen durchgeschlafen. Sein normaler Schlafrhythmus war es bis 22:30 zu schlafen, dann sitzt er weinend im Bett, wir versuchen ihn dann immer erst nochmal hinzulegen, ihn zu beruhigen, gut zuzureden, einen Schnuller zu geben oder ihm Wasser anzubieten, aber er braucht eigentlich immer am Bett eine Flasche (180ml PRE), dann schläft er weiter bis ca. 6:00. Wir haben schon von Anfang an unser Einschlafritual: Abendbrot, waschen/baden, Schlafanzug an, zusammen Rollo runterlassen, Spieluhr anmachen, gute Nacht sagen und hinlegen. Meistens ist einer von uns neben ihm sitzen geblieben bis er einschlief, aber seit ein paar Wochen schläft er auch sehr gut ein wenn wir nach dem hinlegen raus gehen. Es ist klar, dass er, wenn er krank ist nachts oft wach ist, weint und unsere Nähe noch mehr braucht als sonst. Seit er in die Kita geht (seit er 11 Monate ist) war er sehr oft krank und so hat es sich sehr eingeschliffen, dass er viel bei uns im Bett geschlafen hat. Allerdings hatten wir dass dann wieder hinbekommen, er schlief dann zumindest wieder in seinem Bett ein. Doch immer wenn wir wieder einen Zustand erreicht haben wie bevor er ständig krank war und wir denken jetzt wird es endlich besser  wird es stattdessen teilweise ohne ersichtlichen Grund schlechter. Manchmal schläft er jetzt nach dem hinlegen nur noch bis 21:30 und lässt sich auch wieder durch nichts beruhigen als mit einer Flasche. Danach schläft er auch nicht lange weiter und sitzt wieder windend im Bett. Wir haben auch versucht ihn nach dem Ersten wach werden mit zu uns zu nehmen (wir haben am 1.8. die Kita geweschelt und dachten es liegt vielleicht an der Umstellung und das er unsere Nähe sucht), aber er hat sich trotzdem nur mit einer Flasche beruhigen lassen und sitzt dann trotzdem jede Stunde bei uns weinend im Bett. Manchmal können wir ihn dann beruhigen und er schläft wieder ein, er braucht aber durchaus 2-3 Flaschen pro Nacht. Ich habe grundsätzlich kein Problem damit dass er noch Milch zum Einschlafen braucht, er bekommt nur PRE, da habe ich wenig Angst dass er davon dick wird oder so, aber dieser andauernde Schlafmangel seit 1,5 Jahren und dass es einfach nicht besser wird bringt uns langsam an den Rand des Wahnsinns. Ich möchte ihm so gern helfen, aber ich weiß langsam nicht mehr was ich noch versuchen soll...liegt es an den Zähnen, liegt es daran dass er so viel zu verarbeiten hat vom Tag, die Umstellung mit der neuen Kita, hat er irgendwelche anderen Schmerzen (was ich nicht wirklich glaube). Wenn er mal bei meinen Eltern schläft schläft er viel ruhiger. Was kann ich noch versuchen? Vielen Dank für ihre Antwort.


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, Sie brauchen Geduld. Das Schlafverhalten von Kleinkindern ist noch sehr unbeständig und ändert sich häufig. Das ist tatsächlich von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. So müssen auch Kleinkinder bereits Tageserlebnisse verarbeiten, was sich in unruhigem Schlaf zeigen kann. Wenn Kinder nachts wach werden, hilft ihnen ein vertrautes "Beruhigungs"mittel. Ihr Sohn hat schon gemerkt, dass das Trinken aus der Flasche ihn beruhigt. Deshalb braucht er sie nachts. Andere Kinder akzeptieren eine Weile einen Schnuller, auch wenn Zahnärzte das nicht gerne hören. Oft benötigen Kinder auch die körperliche Nähe eines vertrauten Erwachsenen, um sich nachts wieder zu beruhigen. Es hilft meist, wenn ein Elternteil beim Kind ist. Manchmal kann man sich abwechseln, sodass wenigstens ein Elternteil in einem anderen Zimmer mehr Schlaf bekommt. Das Schlafverhalten wird mit fortschreitender Entwicklung beständiger. Vielleicht finden Sie noch Anregungen im Text zum Schlaf von Dr. Nohr auf dieser Seite. Alles Gute Ihnen Ingrid Henkes


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